Amberg
03.05.2019 - 16:44 Uhr

Mit Regenschirm am Einwurf gehindert

In den späten 60er Jahren: Der SV Hahnbach und der große Rivale, die DJK Gebenbach, spielen in der damaligen B-Klasse (heute Kreisklasse) gegen den Abstieg. Es steht 2:2. Dann kommt der denkwürdige Auftritt eines Zuschauers.

Heute sitzen die Zuschauer weit entfernt vom Spielfeld des SV Hahnbach. Mit einem Regenschirm kann keiner mehr einen Spieler irritieren. Bild: Ziegler
Heute sitzen die Zuschauer weit entfernt vom Spielfeld des SV Hahnbach. Mit einem Regenschirm kann keiner mehr einen Spieler irritieren.

In jugendlicher Frische feiert der SV Hahnbach dieses Jahr seinen 70. Geburtstag und in dieser Zeit hat der rührige Verein mit seinen mittlerweile 1130 Mitgliedern viel Schönes und auch viel Außergewöhnliches erlebt. Bei den Fußballern waren es vor allem die Derbys mit der DJK Gebenbach, mit vielen Zuschauern, vielen Emotionen und damals noch einer großen Rivalität.

Hitzige Diskussion

So soll es sich in den späten 60 er Jahren zugetragen haben, dass beide Vereine in der damaligen B-Klasse (heute Kreisklasse) gegen den Abstieg spielten. Das Spiel stand 2:2, als der SV Hahnbach einen Freistoß kurz vor dem Strafraum zugesprochen bekam. Das Leder wurde von der Mauer abgelenkt und trudelte gemächlich Richtung Tor, Gebenbachs Keeper lag bereits geschlagen in der anderen Ecke. Urplötzlich rannte ein Zuschauer aufs Feld - und kickte den Ball von der Torlinie Richtung Mittelfeld. Spielunterbrechung, Tumult und hitzige Diskussionen folgten, ehe der Referee das Spiel mit Schiedsrichterball fortsetzte.

Nichts Ungewöhnliches auf dem alten Platz des SV Hahnbach, denn da standen die Begrenzungsstangen recht nahe am Spielfeld. Damals kam es immer wieder vor, dass ein gegnerischer Spieler mit Hilfe eines Regenschirms am Einwurf gehindert wurde...

Heute sind der SV Hahnbach und die DJK Gebenbach zusammen mit den SF Ursulapoppenricht in einer erfolgreichen Jugend-Spielgemeinschaft, die alle Altersklassen teilweise sogar mehrfach besetzt sieht und als Aushängeschild beispielsweise mit der A-Jugend in der höchsten Klasse des Bezirks Oberpfalz spielt. Die erste Herrenmannschaft des SVH spielt eine starke Rolle in der Bezirksliga und hat in der vergangenen Saison für ein Novum gesorgt, da der Verein als Meister auf sein Aufstiegsrecht in die Landesliga verzichtete.

"Die Entscheidung war richtig", betont Abteilungsleiter Wolfgang Dotzler, "denn kein Spieler hat uns deswegen verlassen und die Mannschaft ist genauso gierig wie in der letzten Saison." Lohn der guten sportlichen Taten ist zumindest das Rennen um die Aufstiegsrelegation, bei dem der SV Hahnbach wieder mitmischt. "Diesmal sind wir eine Stufe weiter wie letztes Jahr und haben einen Lizenzierung für die Landesliga abgegeben, aber wir haben uns noch nicht unterhalten, was im Falle eines Falles dann los ist", erklärt Dotzler.

Zehn Jahre Kreisklasse

Die zweite Mannschaft hat vor knapp zehn Jahren den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft und hält sich dort sehr stabil. Die junge Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren ist nach der Philosophie des Vereins so aufgebaut, dass Jugendspieler in der Kreisklasse Fuß fassen können, um wie derzeit aktuell zwei junge Fußballer auch den Sprung in die Bezirksligamannschaft zu schaffen. "Wir bilden selbst aus und wir müssen auch selbst ausbilden", stellt Dotzler die Ziele der Fußballabteilung klar. "Wir wollen auch in Zukunft in der Kreisklasse gut und sorgenfrei mitspielen. Mehr wird schwierig, da in dieser Liga auch gut bestückte erste Mannschaften spielen", so der Funktionär.

Zum runden Geburtstag hat der SV Hahnbach mit seinen rührigen Sparten viele Turniere geplant - bei den Fußballern im Jugendbereich - und der Vereinsabend mit Ehrungen im Herbst wird ein besonderer Höhepunkt der Festivitäten werden.

 
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