Seit gut 25 Jahren ist das Stützpunkt-Konzept nun ein Erfolgsmodell, mehr als 1000 Talente wurden in dieser Zeit gefördert. Die Auftaktveranstaltung war 1993 bei der DJK Amberg, der Bayerische Fußball-Verband startete die Trainingseinheiten in verschiedenen bayerischen Regionen - und Lutz Ernemann ist ein Motor seit der ersten Stunde.
"Optimale Lösung"
Für den Bereich Amberg-Sulzbach war der Stützpunkt in den vergangenen rund 15 Jahren beim TSV Theuern zu Hause, ehe die Vilstaler wegen der zahlreichen eigenen Mannschaften, vor allem bei den Mädchen, den Vertrag auflösen mussten. Auf der Suche nach einem neuen Domizil wurden die Verantwortlichen in Raigering, Gärbershof und Ursulapoppenricht vorstellig. Letztlich wurde es Amberg: "Da die Stadt Amberg den Sportpark neu beleben und aufstellen möchte, war das eine optimale Lösung für das zukünftige Stützpunkttraining", sagt Norbert Fischer vom Stadtverband für Sport.
Die Kooperation mit der Stadt Amberg kam auch dem DFB gelegen und somit war das zentral gelegene Amberg der neue Stützpunkt-Ort. Offiziell eröffnet wurde er am Montag unter anderem von Stützpunkt-Koordinator Johannes Ederer, dem Nachfolger von Michael Köllner, und von Oberbürgermeister Michael Cerny.
Zurück zum Ursprung: Nach der trauten Runde damals in Grünwald setzte der Bayerische Fußball-Verband als erster Landesverband die Idee um, die junge sportliche Elite zusammenzuziehen und ihr die Grundlagen beizubringen.
"Die inhaltliche Vorbereitung ging in die Tiefe und es war sehr hilfreich, dass von Verbandsseite ein roter Leitfaden für diese Einheiten ausgelegt wurde", erinnert sich Ernemann. Ein Feriencamp in Inzell Anfang der 1990er mit gut 100 Kindern griff all diese Überlegungen auf und wurde zu einem gelungenen Probelauf. Nach dem Startschuss wurde einmal monatlich ein gemeinschaftliches Training mit den jungen Spielern zur Pflicht - seit mehr als 15 Jahren findet das Stützpunkttraining nun wöchentlich statt.
Beim DFB wurde man unter dem damaligen Präsidenten Egidius Braun auf dieses bayerische Modell aufmerksam und führte das Stützpunkttraining 1997 mit Trainern wie Erich Rutemöller deutschlandweit ein. "Von 1993 bis 1999 fand das Stützpunkttraining in Klardorf statt", erinnert sich Ernemann. "Damals galt auch noch ein Einzugsbereich von 50 Kilometern einfach, heute ist es die Hälfte, also für uns etwa der Landkreis Amberg-Sulzbach." Große Bereiche galt es somit für die damaligen Trainer Axel Malich und Lutz Ernemann abzudecken, drei Jahre wurde das Stützpunkttraining dann beim TuS/WE Hirschau angeboten, zwei Jahre beim SV Inter Bergsteig Amberg, ehe dann der TSV Theuern für eine sehr lange Zeit das "zu Hause" werden sollte. Viele klangvolle Trainer-Namen wie Anton Hiltl, Gerhard Greß, Peter Messmann, Stefan Fink, aber auch in der neueren Zeit Josef Fleischmann oder jetzt Sebastian Binner und Bastian Ellmaier haben den Weg junger Fußballer gekreuzt und diese gefördert.
Auch Sara Däbritz dabei
Viele Anekdoten haben sich in diesem guten Vierteljahrhundert angesammelt, so freut Ernemann, dass Hans Dotzler quasi als erster Torwarttrainer in einem bayerischen Leistungszentrum im Raum Amberg aktiv war. Sohn Lukas qualifizierte sich vom Jahrgang 1995 ebenso wie Sara Däbritz- "und die beiden sind auch heute noch ein Paar". Ernemann hat seine Tätigkeit immer Spaß gemacht und solche Ereignisse "sind natürlich Triebfedern".
Scouts der Proficlubs auf der Tribüne
Ein besonderes Ereignis für die Fußball-Talente und Trainer Lutz Ernemann ist das Stützpunktvergleichsturnier im Dezember, „bei dem sich unsere Jungs und Mädels mit den Spielerinnen und Spielern aus anderen Stützpunkten messen, wie Nürnberg, Weiden, Regensburg, Neumarkt oder Hof“. Talentspäher von Profivereinen, vom FC Bayern München über den 1. FC Nürnberg bis zum FC Augsburg und RB Leipzig, beobachten die jungen Spieler. Ernemann freut sich auf ein zusätzliches Turnier Anfang Februar in der triMAX-Halle, denn bei diesem zweitägigen Vergleichswettbewerb werden auch Talente aus Profivereinen mitspielen.
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