Es ist die große Bühne für die zweite Garde der Biathleten: Bis Sonntag ist der IBU-Cup, die Rennserie unterhalb des Weltcups, im Bayerischen Wald zu Gast. Im Skistadion am Arber versuchen sich die Nachwuchsstars, für den Weltcup zu empfehlen. Der dies jährige IBU-Cup ist aber auch sehr wichtig für die Organisatoren: "Jeder Cup ist jetzt auch schon ein Testlauf", sagt Organisationschef Herbert Unnasch. In gut drei Jahren wird nämlich hier die Europameisterschaft stattfinden.
"Die EM wird eine Woche vor den Olympischen Spielen ausgetragen", erklärt er. Die Spiele in Peking beginnen Anfang Februar 2022. Deshalb freut sich Unnasch: "Es werden dann sicherlich auch einige A-Kader-Athleten am Arber sein. Das ist der letzte Spannungstest vor Olympia." Simon Schempp oder Benedikt Doll dürften unterhalb des Bayerwald-Königs noch einmal ihre Form überprüfen.
Im Hohenzollern-Skistadion gibt es ohnehin ständig Weiterentwicklungen, wie Unnasch verrät: "Die Strecken wurden erst jetzt neu zertifiziert." Gut möglich, dass zur EM auch Zuschauertribünen aufgestellt werden. Sich mit Oberhof oder Ruhpolding nur ansatzweise zu messen, so kühn sind sie im Bayerischen Wald nicht. "Man kann aber sagen, dass wir uns hinter Oberhof und Ruhpolding als Nummer drei in Deutschland etabliert haben."
In diesen Tagen sind meist B-Kader-Athleten zu Gast. Am Samstag steht für Frauen und Männer je ein Sprint an, am Sonntag die Verfolgung. Am Donnerstag machten die Einzelrennen den Anfang. Dort überraschte der Deutsche Lucas Fratzscher, der letztes Wochenende beim Weltcup in Oberhof am Start war, als Zweiter hinter Alexander Povarnitsyn Russland). Marco Gross, Sohn von Biathlon-Legende Ricco Gross, wurde Sechster. Bei den Damen siegte Yuliia Zhuravok (Ukraine), die Weltcup-erprobte Nadine Horchler war als Achte beste Deutsche.
Am Arber gerne gestartet wäre auch der Amberger Biathlet Johannes Donhauser. Der 24-Jährige hatte sich mit zwei Podestplätzen zuletzt beim Alpencup in Südtirol für den IBU-Cup qualifiziert. "Ich musste aber aus gesundheitlichen Gründen absagen", sagte Donhauser, der in Ruhpolding lebt und trainiert, den Oberpfalz-Medien. "Schade, das wäre für mich ja fast ein Heimspiel gewesen", hatte er sich schon auf die Rennen im niederbayerisch-oberpfälzischen Grenzgebiet gefreut. Aber falscher Ehrgeiz wäre fehl am Platz. "Angeschlagen zu laufen ist nie gut. Meine Form wird auch nach der kleinen Erkältung gut sein." Donhauser will dann auch in drei Jahren bei der EM am Arber dabei sein. Vielleicht ja als Zwischenstation auf dem Weg nach Peking ...
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