Blickt man zurück in die Anfangszeit der Corona-Krise, dann stellt man fest: Die Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung zur Eindämmung des Virus waren einfach, verständlich – und nachvollziehbar. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Bürokraten und Juristen führen das Wort, die Vorschriften und Regeln werden immer komplizierter – und teilweise unverständlich.
Das hat einen Grund: Nicht nur in Bayern sind zahlreiche Klagen vor Gerichten anhängig. Ministerpräsident Markus Söder hat festgestellt, dass im Freistaat „in 334 von 351 Gerichtsurteilen die Beschlüsse der Staatsregierung“ bestätigt wurden. Absicherung ist das oberste Gebot bei den Corona-Regeln, die Angst vor falschen Entscheidungen geht um, die Verantwortung wird weitergeschoben – keiner will sie so recht übernehmen. So auch bei den Lockerungen, die den Hallensport betreffen. Diese rauschen ins Leere, denn kaum eine Kommune sieht sich in der Lage, die Kontrolle in den Hallen auszuüben: Ob Hygieneregeln eingehalten werden, ob alle Sportler brav Abstand halten.
Da müssen erst wochenlang Diskussionsrunden einberufen werden, um sich ja nach allen Seiten abzusichern. Also bleiben die Sporthallen erstmal geschlossen. Die Verlierer sind wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche, die wochenlang auf keine Spiel- und Sportplätze durften, und jetzt trotz theoretischer Öffnung der Hallen praktisch nicht rein dürfen.
Und die ambitionierten Amateursportler, die nach monatelanger Sperrung gehofft hatten, mit dem Training – wenn auch eingeschränkt – wieder beginnen zu können.
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