Amberg
04.01.2019 - 15:02 Uhr

Das Ziel: Olympia 2020 in Tokio

2018 ist ein sehr bewegtes Jahr für Corinna Schwab, der 19-jährigen Leichtathletin aus Hiltersdorf in der Gemeinde Freudenberg. Ein Jahr fast wie aus dem Bilderbuch. Aber nur fast.

Schwitzen, wo andere Urlaub machen: Corinna Schwab im Trainingslager in Südafrika. Bild: Dirk Reps/DLV
Schwitzen, wo andere Urlaub machen: Corinna Schwab im Trainingslager in Südafrika.

Denn Anfang Oktober knickte sie beim ersten Training mit ihrer neuen Gruppe in Chemnitz beim Hürdenspringen um. Diagnose: Bruch des fünften Mittelfußknochen im linken Fuß. Operation, sechs Wochen keine Belastung - eine echte Herausforderung. 2016 hatte sich Corinna Schwab ebenfalls eine Verletzung zugezogen, feierte aber dann ein starkes Comeback - unter anderem mit dem Weltmeistertitel in der 4x100 Meter-Staffel bei der U20-WM in Finnland. Ein Erfolg neben vielen. Und auch jetzt überwand sie das Malheur und wurde rechtzeitig fit, so dass sie kürzlich am 15-tägigen Auftakt-Trainingslager des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) in Stellenbosch in Südafrika teilnehmen konnte - bei angenehmen 20 Grad. "Ich kann momentan normal trainieren, schmerzfrei und problemlos", sagt Schwab.

Nach Chemnitz

Nach dem Abitur 2018 entschied sie sich für einen Wechsel: Für Chemnitz als Studienort (Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität) und als Lebensmittelpunkt. Denn der dortige Olympia-Stützpunkt erscheint geeignet, um ihr Traumziel zu erreichen: Olympia 2020 in Tokio. Der hohe Aufwand, um Spitzensport leisten zu können, habe den Wechsel zwingend nötig gemacht. In einer Läufergruppe ihres neuen Coaches, Bundestrainer Jörg Möckel, erfolgen ihre nächsten Schritte. "Ich bin hier, um mich weiterzuentwickeln."

Durch den Bruch des Mittelfußknochens im Oktober geschehen diese Schritte behutsam. "Wir entscheiden spontan, wo ich bei welchem Wettbewerb starte", erklärt Schwab.

Training auf Teneriffa

Als Nächstes steht ein Trainingslager auf Teneriffa auf dem Programm, am Sonntag, 6. Januar, geht's los. Mit dabei: Der Bundestrainer und zahlreiche Athleten des DLV-Perspektivkaders. Auf dem Trainingsplan von Corinna Schwab steht vor allem die Schnelligkeit. "In der Wärme kann man noch ein paar Prozent mehr herausholen", erklärt die 19-Jährige. Vorbereitung für die wichtigen Wettkämpfe im Sommer. Schwab konzentriert sich auf ihre Spezialdisziplin, die 400 Meter im Einzellauf - über die sie auch in Tokio starten würde, falls sie sich für die Olympischen Spiele qualifizieren kann. "Hürden sind kein Thema mehr", sagt sie. "Aber die 200 Meter sind automatisch dabei, wenn man für 400 trainiert." Ebenfalls ein Einsatz in der Staffel, der sich dann kurzfristig entscheidet.

Highlight Japan

Ob Schwab bei den Deutschen Meisterschaften am 16. und 17. Februar in Leipzig starten wird, ist noch offen. Ebenso bei den 4x400-Staffel-Weltmeisterschaften Ende April in Japan: "Das ist das erste Highlight in diesem Jahr", hofft Corinna Schwab, dass sie sich hierfür qualifizieren kann.

Neben dem Leistungssport gilt ihre Konzentration auch dem Studium in Chemnitz - das bei ihr etwas länger dauern wird: "Die Regelstudienzeit ist natürlich nicht unbedingt mit dem Sport vereinbar. Ich habe keine Anwesenheitspflicht. Hauptsache, du bestehst alle deine Prüfungen", erklärt die 19-Jährige. Ein weiterer Wechsel war ebenfalls im vergangenen Jahr erfolgt: Sie wird offziell nicht mehr für den TV 1861 Amberg sondern für die LG Telis Finanz Regensburg starten. Beim TV 1861 hatte das Trainer-Ehepaar Gundi und Lutz Glaser mit viel Zeitaufwand und Idealismus ihre Karriere in Gang gesetzt.

 
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