Stark, stärker, bärenstarke Bärnauer: Der TSV führt nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen (vier Siege, ein Remis) die Kreisklasse Stiftland an. Nach zwei vierten Plätzen in den beiden vorangegangenen Spielzeiten kommt der aktuelle Höhenflug nicht sonderlich überraschend, vielmehr verblüfft die Dominanz, mit der das Team von Spielertrainer Andreas Ott derzeit durch die Liga pflügt. Satte 23 Mal klingelte es bereits im gegnerischen Kasten.
Rückenwind hat den Bärnauern dabei ihr Traumstart verliehen, als gleich das Gastspiel beim letztjährigen Vizemeister SG Griesbach/Großkonreuth auf dem Programm stand. "Das war gleich ein richtiger Gradmesser für uns. Und ich habe meine Truppe vor dem Spiel eingeschworen, dass wir gleich eine Ansage machen müssen: an uns, an Griesbach/Großkonreuth und an die ganze Liga", sagt Ott gegenüber Oberpfalz-Medien. Hinter diese Ansage setzte der TSV gleich ein dickes Ausrufezeichen – um genau zu sein, waren es sogar acht. Mit 8:3 fertigte Bärnau den Favoriten auf dessen Platz ab.
Angstgegner SG Fuchsmühl
Auch gegen den kessen Neuling TSV Neualbenreuth gelang beim 4:2 nach holprigem Start der Heim-Auftakt mit 4:2. Und als mit dem ATSV Tirschenreuth der nächste Meisterfavorit in Bärnau aufschlug, geriet selbst der ehemalige Bezirks- und Landesligaspieler Ott ins Schwärmen. "Das war die beste erste Halbzeit, die ich je in Bärnau erlebt habe."
Nach dem 2:0 kam der ATSV zwar noch zum Ausgleich, doch Bärnau schüttelte sich und entschied die Begegnung mit 3:2 für sich. "Wenn wir vorne mitspielen wollen, müssen wir genau solche Spiele gewinnen", sagt Ott, der die folgende Punkte-Einbuße bei der SG Fuchsmühl (1:1) nicht überbewerten will. "Blöder Gegner, blöder Platz, unser Angstgegner: Im Verein haben sie erzählt, dass unser letzter Sieg in Fuchsmühl bereits 31 Jahre her ist."
Und spätestens seit dem 7:0-Kantersieg gegen den FSV Tirschenreuth ("Darf auch gerne zweistellig ausgehen") ist klar: Der Kampf um den Titel und den Kreisliga-Aufstieg geht in dieser Spielzeit nur über den TSV Bärnau. "Wir wollen unter den ersten drei Teams landen, aber wir nehmen die Favoritenrolle auch gerne an, denn ich sehe das Potenzial im Team. Als Trainer will ich ohnehin jedes Spiel gewinnen, und vielleicht klappt's diesmal ja wirklich", gibt sich Ott selbstbewusst.
Kameradschaftlich gewachsen
Wiedereinsteiger Maximilian Bäuml nach Kreuzbandriss, Routinier Safak Göybulak, Torjäger Nicolai Wagner oder Youngster Markus Schedl sind nur vier Spieler, die symptomatisch für den Bärnauer Aufbruch stünden. "Auch wenn's fußballerisch aktuell gut läuft, ist eine unserer Stärken, dass wir kameradschaftlich gewachsen sind. Hier passiert auch außerhalb des Platzes viel, sind Freundschaften entstanden."
Für einen jungen Trainer wie Andreas Ott ist der TSV Bärnau gerade der perfekte Verein, um sich selbst weiterzuentwickeln. "Das Umfeld ist hier sehr ruhig, keiner redet mir groß in die sportlichen Belange rein, das gibt einem gerade auf der ersten Trainerstation die nötige Sicherheit." Und so dürfen die Kontrahenten und die ganze Liga gespannt sein – auf die nächste Ansage des TSV Bärnau.
Die bisherigen Ergebnisse des TSV Bärnau
- 1. Spieltag: 8:3 gegen SG Griesbach/Großkonreuth (A)
- 2. Spieltag: 4:2 gegen TSV Neualbenreuth (H)
- 3. Spieltag: 3:2 gegen ATSV Tirschenreuth (H)
- 4. Spieltag: 1:1 gegen SG Fuchsmühl (A)
- 5. Spieltag: 7:0 gegen FSV Tirschenreuth (H)
- Gesamt: 13 Punkte, Tabellenführer, 23:8 Tore
- Trainer: Andreas Ott, 32 Jahre alt, seit März 2020 im Amt
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