München
03.04.2022 - 11:47 Uhr

Und dann kam Jacob: Köllner ledert nach 1:1 gegen Saarbrücken gegen den Schiri

1860 München liefert gegen den 1. FC Saarbrücken eine richtig starke Partie ab. Belohnt werden die „Löwen“ nicht. Heftige Diskussionen entbrennen um die entscheidende Szene in der Nachspielzeit.

Gerade mal 17 Jahre alt und schon ein richtiger "Löwe": Leandro Morgalla überzeugte als Innenverteidiger. Bild: Ulrich Wagner
Gerade mal 17 Jahre alt und schon ein richtiger "Löwe": Leandro Morgalla überzeugte als Innenverteidiger.

Alles war schon bereit für die Jubelstürme im Schneegestöber: Das Tollhaus an der Grünwalder Straße, erstmals wieder seit zwei Jahren mit 15000 Fans besetzt, brodelte ... und dann kam Jacob. Sebastian Jacob. Der Schiedsrichter hatte längst die Nachspielzeit angezeigt, die Sechziger Fans feierten immer noch die 1:0-Führung, da stocherte der Saarbrücker Sturmführer den Ball ins Tor der „Löwen“. Dieses 1:1 zog sofort den Stecker im Stadionrund und ist ein großer Dämpfer für 1860 im Aufstiegsrennen der 3. Liga. Ein Sieg, und die Männer von Giesings Höhen wären ganz dick dabei gewesen.

Trainer Michael Köllner musste sich nach diesen intensiven gut 90 Minuten erst einmal sammeln, um dann loszuloben: „Das, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir Eins-zu-Eins umsetzen. Wir waren sehr dominant, haben ein sehr gutes Pressing gespielt.“ Nur eines hatten die Sechziger mal wieder vergessen, was ihnen öfter mal passiert: Das Toreschießen. In der ersten Hälfte hatten Erik Tallig und zwei Mal Stefan Lex beste Chancen. Tallig holte das Versäumte später nach, traf eine Viertelstunde vor Schluss mit links zum 1:0. Die Führung war völlig verdient, deswegen sagte Saarbrückens Trainer Uwe Koschinat nach dem Spiel auch: "Wir brauchen nicht lange drumrumreden: Das war ein glücklicher Punkt für uns.“

Ein Punkt in einem Spiel, das mit Gift und Galle noch milde umschrieben ist: Nach 30 Sekunden gab es die erste Rudelbildung, nach 60 Sekunden die zweite. Fast jeder Zweikampf ging bis an die Schmerzgrenze. 1860-Trainer Köllner, der sich vor allem über die starken Leistungen von Fabian Greilinger und Innenverteidiger Leandro Morgalla (gerade mal 17 Jahre alt) freuen durfte, bekam schon nach 12 Minuten von Schiri Sven Jablonski einen Einlauf verpasst. Nach der Partie drehte Köllner den Spieß um und lederte los: „Wir haben zwei Elfmeter in Mannheim bekommen, wir haben hier gegen Halle einen Elfmeter bekommen. Wenn hier einer mal mit der Hand hinkommt, heißt es: ’Der hat die Hand aber schon am Körper gehabt, da kann er nichts dafür’“, lästerte der Stiftländer. Bei einem Handspiel in der ersten Hälfte im Saarbrücker Strafraum übersah Jablonksi ein Handspiel, kurze Zeit später wurde 1860-Kapitän Stefan Lex im Strafraum gefoult. Richtig fuchsig machte den Fuchsmühler aber die Szene in der Nachspielzeit, die zum 1:1 führte: „Der stößt ihn weg.“ Der Weggeschubste schimpfte auch: „Er stützt sich an mir ab, sonst kommt er gar nicht hin“, beschrieb Greilinger die Szene in der Nachspielzeit, in der er wohl von Minos Gouras gefoult wurde. Letzterer legte für Jacob auf. Der Rest ist bekannt. Die Jubelstürme waren abgeblasen.

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Fuchsmühl17.03.2022
 
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