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22.05.2025 - 12:53 Uhr

DFB ermittelt: Eintracht-Profis setzen 14-Jährigen ein

Niko Ilicevic spielt bei zwei Testpartien der Profis von Eintracht Frankfurt mit - als 14-Jähriger. Ist das rechtens? Jetzt beschäftigt sich der DFB mit dem Fall.

Eintracht Frankfurt droht Ärger vom DFB. Bild: Jürgen Kessler/dpa
Eintracht Frankfurt droht Ärger vom DFB.

Weil Bundesligist Eintracht Frankfurt einen 14-Jährigen in zwei Testspielen eingesetzt hat, ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes. Dies bestätigte der Verband der Deutschen Presse-Agentur. Niko Ilicevic kam in dieser Woche sowohl beim 14:0 beim FSV Geislitz als auch beim 7:1 beim SC Weimar für die Hessen zum Einsatz und erzielte dabei jeweils ein Tor.

Die Eintracht sei zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. In der DFB-Jugendordnung heißt es unter Paragraph 6: „Junioren/Juniorinnen dürfen grundsätzlich nicht in einer Herren- bzw. Frauen-Mannschaft spielen.“ Werde dagegen verstoßen, drohen dem Verein Sanktionen. Allerdings gibt es eine Reihe von Ausnahmen. Von 14-Jährigen ist allerdings nicht die Rede.

Laut DFB können Spieler ab 16 Sondererlaubnis erhalten 

Unter anderem wird erklärt: „B-Junioren, die ihr 16. Lebensjahr vollendet haben und einem Verein bzw. einer Kapitalgesellschaft der Lizenzligen oder der 3. Liga angehören, kann eine Spielerlaubnis für Spiele der Lizenzmannschaft bzw. der ersten Herren-Mannschaft erteilt werden.“ Gehöre der Jugendliche einem Verein oder einer Kapitalgesellschaft der Lizenzligen an, so entscheide über die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung zur Teilnahme am Spielbetrieb der Lizenzligen die DFL Deutsche Fußball Liga. 

Eintracht äußert sich nicht

Die Eintracht wollte sich auf dpa-Anfrage dazu „aktuell“ nicht äußern. Ilicevic, Neffe des ehemaligen Bundesliga-Profis Ivo Ilicevic, spielt normalerweise in der U17 der Frankfurter.

„Die Bestimmungen zum Jugendschutz sind aus gutem Grund erlassen worden. Gerade der Sport trägt eine besondere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Nachwuchsspieler behutsam aufgebaut und nicht zum Spielball der wirtschaftlichen Interessen von Eltern, Clubs und Agenten werden“, sagte Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der deutschen Spielergewerkschaft VdV, der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. 

Jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte war Youssoufa Moukoko, der für Borussia Dortmund im Alter von 16 Jahren und einem Tag in der Saison 2020/2021 debütierte.

© dpa-infocom, dpa:250522-930-577128/1

 
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