"Ja, ich würde mich schon als robusten Spieler beschreiben", sagt Fabian Lobinger. Der 31-jährie aus Dürnsricht stürmt seit der F-Jugend für die dortige DJK und scheut normalerweise keinen Zweikampf. Da gehts auch schon mal zur Sache. Aber eines ist ihm wichtig: "Immer schön fair bleiben." Das blieb er auch am Sonntag beim Auswärtsspiel der des Kreisklassisten beim SV Pullenried. Die DJK war favorisiert, führte nach zehn Minuten durch ein Lobinger-Tor mit 1:0, ehe zehn Minuten später eine knifflige Szene folgte. Ein SV-Verteidiger spielte den Ball außerhalb des Strafraums zu kurz zu seinem Keeper Kevin Klier zurück. Lobinger sprintete dazwischen, ein Zweikampf, der DJK-Stürmer ging getroffen zu Boden. Für Schiedsrichter Ralf Waworka war die Sache zunächst klar: Notbremse, Rote Karte für Klier.
Doch so klar war die Sache nicht. Waworka fragte nach Protesten relativ schnell Lobinger, was denn wirklich vorgefallen sei. Der erklärte: "Er hat mich zwar getroffen, aber auch den Ball. Ich weiß nicht, was zuerst war." Für Lobinger war klar, dass er da keinen billigen Vorteil rausholt. Der Schiedsrichter nahm die Rote Karte für den Pullenrieder Keeper schließlich zurück.
"Entweder wir schaffen es fair zu gewinnen, oder eben nicht", sagte Lobinger am Dienstag. Die DJK verlor nach der schnellen Führung noch mit 1:3, eine nicht einkalkulierte Niederlage für den Mitfavoriten im Titelkampf der Kreisklasse Nord. "Wir hatten den Sieg an diesem Tag nicht verdient", meinte der Dürnsrichter weiter. Nicht wenige Beobachter, auch auf Pullenrieder Seite, meinten, wenn die Rote Karte Bestand gehabt hätte, hätte die DJK sicher ihren zweiten Saisonsieg im zweiten Spiel eingefahren. Vorwürfe von den Mannschaftskameraden gab es nicht, dass Lobinger den vermeintlichen Vorteil mit seiner Ehrlichkeit tilgte. "Da hat keiner gesagt, ich hätte meine Pappen halten sollen." Auch Trainer Erkan Kara lobte seinen Stürmer für die Fairness. Und vielleicht lohnt sich Lobingers Aktion doch noch - der Bayerische Fußballverband lobt regelmäßig Fairnesspreise aus. Da dürfte Lobinger ein heißer Kandidat sein.
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