Der SV Etzenricht hat es nicht geschafft. Im vierten und entscheidenden Relegationsspiel gegen den FSV Stadeln kassierte die Fuhrmann-Truppe auf eigenem Platz eine bittere 1:4-Niederlage mit der Folge, dass die Gäste aus Mittelfranken in die Landesliga aufsteigen und der SV Etzenricht in die Bezirksliga absteigt. Ein korrektes Ergebnis, denn an diesem Tag war der Vizemeister aus Franken dem heimischen SVE in allen Belangen überlegen.
13 Jahre lang mischte der SV Etzenricht die Landesliga zwar nicht unbedingt auf, dort aber zumindest teilweise munter mit – jetzt geht es hinunter in die Bezirksliga. Was sich bei der 0:1-Niederlage im Hinspiel in Fürth bereits andeutete, wurde am Samstagnachmittag bei sommerlichen Temperaturen auf dem „Siegfried-Merkel-Sportplatz“ bittere Realität. Der SV Etzenricht wurde gewogen und für die Landesliga zu leicht befunden.
Stadeln wirkte vom Anpfiff weg engagierter, lauffreudiger und auch spielerisch besser aufgestellt. Der FSV wollte den Sieg unbedingt und holte ihn sich am Ende auch. Vor allem im Mittelfeld verlor Etzenricht zu viele Bälle und brachte so die eigene Abwehr, die zweifelsohne nicht ihren besten Tag erwischt hatte, zusätzlich in die Bredouille. „Der Ausgang des Spiels überrascht mich nicht. Wir konnten zuletzt einfach nicht mehr die Leistung auf das Feld bringen, wie zu Wiederbeginn nach der Winterpause. Nur zehn Punkte aus der Vorrunde, da halfen auch die 23 Punkte aus der Rückrunde nichts mehr“, sagte SVE-Trainer Rüdiger Fuhrmann.
Stadeln machte vom Anstoß weg sofort Druck und hätte eigentlich in Führung gehen müssen (13./14./25). Yannick Loos vergab einmal kläglich, zweimal scheiterte er am SVE-Schlussmann Michael Heisig. Obwohl Etzenricht bis dahin so gut wie nicht auf dem Platz war, gelang in der 27. Minute in Führung. Niklas Schüßler foulte den in der Spitze angespielten Felix Diermeier. Den fälligen Elfmeter verwandelte Helmut Jurek sicher zum 1:0, wodurch der Spielverlauf doch auf den Kopf gestellt war. Vom Rückstand unbeeindruckt machten die Gäste weiterhin Druck. Die Etzenrichter Abwehr hatte dann den aufgerückten Außenverteidiger Tim Reischl wohl nicht auf der Rechnung. Der marschierte auf der rechten Außenbahn im Eiltempo nach vorne und packte am Ende noch einen Flachschuss aus, wie man ihn so selten sieht. Der Ball krachte ins lange Eck zum hochverdienten Ausgleich. In der 43. Minute nahm dann das Unheil für die Gastgeber seinen Lauf. Nach einer neuerlichen unglücklichen Kopfballaktion von Konstantin Graßl nahm Loos diesmal das Geschenk dankend an, stürmte alleine auf TW Heisig zu und schob diesem den Ball durch die Beine zum 1:2 in die Maschen.
Obwohl bei diesem Halbzeitstand die Aufgabe für den SVE schon fast unlösbar erschien, warf die Fuhrmann-Elf nach dem Seitenwechsel nochmals alles nach vorne. Mehr als ein Lattentreffer von Andreas Koppmann sprang aber nicht mehr heraus. Nach exakt einer Stunde war die Messe dann aber gelesen, denn Loos machte mit seinem zweiten Treffer zum 1:3 den Sack aus Sicht der Gäste endgültig zu. Der Widerstand der Gastgeber war endgültig gebrochen – Landesliga ade! Dass sieben Minuten vor dem Ende Aljoscha Schnierstein einen Freistoß von Pascal Worst per Direktabnahme zum 1:4-Endstand in die Maschen hämmerte, hatte nur noch statistische Bedeutung. Stadeln hatte den SV Etzenricht, der an diesem Tag kein Landesliga-Niveau erreichte, in die Bezirksliga geschossen.
SV Etzenricht - FSV Stadeln 1:4 (1:2)
SV Etzenricht: Heisig (62. Wittmann) – Diermeier, Graßl, Koppmann, Pasieka, Stephan Herrmann, Pötzl, Wexlberger (74. S. Ermer), Nürnberger, Festl (60. C. Ermer), Jurek
FSV Stadeln: Kracun – Worst, Sven Reischl (56. Abudo), Kreuzer, Tim Reischl, Strobel, Schnierstein, Loos (72. Walthier), Schüßler (82. Graßler), Hering, Bauer
Tore: 1:0 (27./Elfmeter) Helmut Jurek, 1:1 (35.) Tim Reischl, 1:2/1:3 (43./60.) Yanick Loos, 1:4 (83.) Aljoscha Schnierstein – SR: Marcel Geuß (SV Sylbach) – Zuschauer: 661













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