Er hat noch lange nicht genug: Im Januar 2007 war der junge Eric Frenzel in Lago di Tesero zum ersten Mal im Weltcup-Einsatz. Als 44. kam der damals 18-jährige Nordische Kombinierer im italienischen Fleimstal ins Ziel. Heute, fast 12 Jahre, 3 Olympiasiege und 5 WM-Titel später, sagt der immer noch hochmotivierte Wahl-Oberpfälzer ganz selbstbewusst: "Noch einmal Olympia, das ist mein Ziel." Peking 2022, da will Frenzel hin.
Und dann will er, der vor knapp vier Wochen 30 Jahre alt wurde, auch noch wettbewerbsfähig sein. So wie in diesen Wochen. Mit dem Einstieg in die diesjährige Weltcup-Saison ist er im Großen und Ganzen zufrieden. Beim ersten Wettbewerb im finnischen Kuusamo siegte er mit dem Team, danach folgten in den drei Einzel-Wettbewerben von Lillehammer zwei zweite Plätze: "Was die Platzierungen betrifft, kann ich mich nicht beschweren", erklärt er, sagt aber auch: "Auf der Schanze habe ich schon noch meine Reserven. Dort brauche ich ein absolut hohes Niveau."
Läuferisch macht dem gebürtigen Sachsen, der schon seit Jahren mit seiner Familie bei Flossenbürg lebt, noch immer kaum jemand etwas vor. Doch es kommt immer mehr auf das Springen an: "Gerade im Springen entwickelt sich ständig etwas. Da muss man dranbleiben." Da ist Frenzel auch noch mit seinen 30 Jahren ein wissbegieriger Schüler. Und ist sich nicht zu schade, von Jüngeren zu lernen. Der Österreicher Franz-Josef Rehrl macht große Sprünge, das Maß der Dinge zum Saisonauftakt der Kombinierer war aber Jarl Magnus Riiber. Der Norweger siegte in Lillehammer zwei Mal. Endgültig vorbei sind wohl die Zeiten, in denen für Frenzel nur die Teamkollegen Johannes Rydzek und Fabian Rießle oder sein Freund Akito Watabe, der ihn im Sommer in Flossenbürg besucht hatte, seine Hauptkontrahenten waren. "Riiber ist der Mann, an dem man sich orientieren muss", meint Frenzel. "Er hat sich auch im Laufen entwickelt."
Damit die Deutschen beim Springen dranbleiben, sind sie am Montag nach Lillehammer zurückgekehrt. Bis Freitag wird auf der Schanze an der Sprungtechnik gefeilt. Die deutschen Kombinierer können diese längere Trainingsphase einlegen, weil die nächsten Weltcup-Wettbewerbe erst am Wochenende vor Weihnachten in der Ramsau anstehen.
Vor dem Abflug nach Norwegen genoss Frenzel ein paar freie Tage daheim in St. Ötzen. "Es ist wunderschön, mal in der Vorweihnachtszeit zu Hause zu sein", sagte er. Das war in den vergangenen Jahren wegen des dichteren Wettkampfkalenders kaum möglich. Der Papa war natürlich bei Philipp, Leopold und vor allem der kleinen Emma richtig gefragt. Zusammen mit Frau Laura ging's auch auf Ausflugstouren. Seinen Trainingsrhythmus behielt er aber bei. Auf Skirollern spulte Frenzel in und um Flossenbürg Trainingskilometer ab.
Schließlich steht im neuen Jahr mit der WM in Seefeld das nächste Großereignis an. Nachdem er schon einige Male in Tirol das Seefeld-Triple geholt hatte, meinen natürlich alle, dass Frenzel auch dort abräumt, er sagt aber auch: "Nur weil ich jetzt in Seefeld ein paar Mal gewonnen habe, habe ich keinen Bonus dort."













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