Flossenbürg
01.03.2019 - 20:09 Uhr

"Eric weiß immer, wo wir stehen"

Emma und Leopold feuern den Papa nicht in Flossenbürg, sondern in Seefeld an: Eric Frenzels Ehefrau Laura erzählt von den tollen WM-Tagen und der schweren Zeit davor.

Die Familie Frenzel im vergangenen Jahr nach dem Empfang in Flossenbürg nach den Olympischen Spielen. Laura Frenzel ist derzeit mit Leopold (hinten auf Frenzels Arm) und Emma (rechts) auch in Seefeld. Am Samstag nach dem Teamwettbewerb geht es zurück. Bild: Gabi Schönberger
Die Familie Frenzel im vergangenen Jahr nach dem Empfang in Flossenbürg nach den Olympischen Spielen. Laura Frenzel ist derzeit mit Leopold (hinten auf Frenzels Arm) und Emma (rechts) auch in Seefeld. Am Samstag nach dem Teamwettbewerb geht es zurück.

Er ist der Mann für alle Fälle: Er holt Goldmedaillen für Deutschland und langt zu, wenn er gebraucht wird. "Eric war heute bei uns da", erzählte Laura Frenzel am Freitag in der Ferienwohnung in Seefeld. "Er hat mir beim Autobeladen geholfen und auf die Kinder aufgepasst." Der Doppel-Weltmeister in der Nordischen Kombination weiß, wo Arbeiten anfallen.

Laura Frenzel ist seit Beginn der Weltmeisterschaft mit ihren beiden kleinen Kindern Leopold und Emma - der Große Philipp muss in die Schule - im WM-Ort, immer ein bisschen in Erics Nähe. "Manchmal konnten wir uns sehen", sagt sie, aber ihr Eric sei da total professionell. In diesen Tagen ist der 30-Jährige voll auf seinen Sport fokussiert. "Aber ein Spaziergang mit den Kindern war schon mal drin."

Auch die beiden Kleinen sind im Stadion dabei, wenn Papa um Medaillen kämpft. "Eric weiß immer genau, wo wir stehen", sagt die dreifache Mama aus dem Flossenbürger Ortsteil St. Ötzen, in dem die Frenzels schon länger leben. Laura ist in diesen Tagen mit dem Flossenbürger Frenzel-Fanclub unterwegs, der mit 25 Leuten in Tirol ist. Emma, noch keine zwei Jahre alt, redet noch nicht viel, aber mit einem "Hopp, hopp, hopp" feuert sie Papa an, erzählt Mama: "Da ist sie voll dabei." Und Leopold ist ja mit seinen dreieinhalb Jahren schon ein Kombi-Experte: Beim "Ziieehh" an der Schanze ist er mit am lautesten.

Der Auftakt der tollen Tage war der vergangene Freitag, als Frenzel überraschend den Einzelwettbewerb (Großschanze) gewann. "Das war alles so emotional, der Wahnsinn", ist Laura immer noch ergriffen von diesem Tag. "Das war überhaupt nicht zu erwarten." Vor bisher keinem Großereignis war die Spannung bei Frenzel und seinem Umfeld so groß. "Wir wussten dieses Mal alle nicht, was passiert." Eric hatte Probleme beim Springen, eine Grippe legte ihn flach. Und dann haute er auf dem Berg Isel richtig einen raus. "Durch den Sieg ist bei uns viel abgefallen", sagt Laura erleichtert. Vom Psychischen her gesehen, sei es eine ganz harte Saison gewesen.

Am Samstag nach dem Team-Wettbewerb fährt Laura mit den Kindern wieder heim in die Oberpfalz. Am Sonntag kommt dann auch Eric zurück - alle hoffen, mit einer dritten Medaille. Nach der WM freut sich die Familie auf ein paar freie Tage im Häuschen in St. Ötzen, ehe Frenzel am Donnerstag nach Oslo zum nächsten Weltcup fliegt. Kann der Weltmeister dann nur mal die Beine hochlegen oder packt er auch mit an? "Er macht viel im Haus", verrät Laura. "Nur Wäschewaschen, das mag er gar nicht." Okay, dann ist Eric Frenzel eben der Mann für fast alle Fälle.

Unverhoffte Begegnung nach dem ersten Gold am vergangenen Freitag: Als Eric Frenzel im Bus auf dem Weg aus dem Stadion seine Liebsten sah, ließ er den Fahrer anhalten. Der Wahl-Flossenürger sprang heraus und herzte seine Frau Laura und die Kinder Emma und Leopold. Bild: exb
Unverhoffte Begegnung nach dem ersten Gold am vergangenen Freitag: Als Eric Frenzel im Bus auf dem Weg aus dem Stadion seine Liebsten sah, ließ er den Fahrer anhalten. Der Wahl-Flossenürger sprang heraus und herzte seine Frau Laura und die Kinder Emma und Leopold.
Goldheld Eric Frenzel hat bei der Siegerehrung auch seine Familie dabei. Bild: mr
Goldheld Eric Frenzel hat bei der Siegerehrung auch seine Familie dabei.
 
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