Gebenbach
28.05.2019 - 20:08 Uhr

DJK Gebenbach: Das Sahnehäubchen auf eine starke Saison

Der FC Ingolstadt hat es nicht geschafft: Durch die 2:3-Niederlage am Dienstag gegen Wehen Wiesbaden steht er als Absteiger aus der 2. Liga fest. Damit weiß die DJK Gebenbach nun endlich, gegen wen sie in der Regionalliga-Relegation spielt.

Die Gebenbacher Spieler bejubeln eines ihrer 83 Saisontore in der Bayernliga Nord. Mit 73 Punkten wurde die DJK Vizemeister und startet nun am Donnerstag mit einem Heimspiel in die Relegation zur Regionalliga Bayern. Bild: Hubert Ziegler
Die Gebenbacher Spieler bejubeln eines ihrer 83 Saisontore in der Bayernliga Nord. Mit 73 Punkten wurde die DJK Vizemeister und startet nun am Donnerstag mit einem Heimspiel in die Relegation zur Regionalliga Bayern.

Der Vizemeister der Bayernliga Nord trifft auf den TSV 1860 Rosenheim. Das Hinspiel in Gebenbach steigt am Donnerstag, 30. Mai, um 14 Uhr, das Rückspiel ist dann am Sonntag, 2. Juni, um 16 Uhr. Eigentlich hätte schon alles erledigt sein können am vergangenen Wochenende, hätte der FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga die Klasse gehalten. Weil der aber in die Relegation musste, und ein Abstieg der Oberbayern auch Auswirkungen auf die Abschlusstabelle der Regionalliga Bayern hat, mussten die an der Relegation zur Regionalliga beteiligten Vereine erst einmal abwarten.

Ungewohnte Pause

Die große Unbekannte bei Relegationsspielen unter diesen Vorzeichen ist das Thema "Spannung hochhalten". Fast zwei Wochen sind vergangen seit dem letzten Punktspiel der Mannschaft von Trainer Faruk Maloku, als sie beim Würzburger FV 3:0 gewann. Zeitliche Abstände, wie man sie maximal aus dem Frühjahr oder Winter kennt, wenn Spiele ausfallen.

Der Umgang damit sei "nicht einfach" gewesen, erklärt Maloku: "Wir haben uns nach dem letzten Spiel für eine Woche Pause entschieden und haben dann Samstag, Montag und Dienstag trainiert. Hätten wir durchtrainiert, wäre die Spannung nicht so hoch gewesen. Und die Spieler konnten sich so noch eine Woche sammeln." Aber das ist ja nicht das einzige Problem. Denn eigentlich war ja davon auszugehen, dass Ende Mai alles erledigt sein sollte - Zeit also für Spieler und Trainer, auch mal fußballerisch abzuschalten, Zeit mit der Familie zu haben oder in den Urlaub zu fahren. Das fiel natürlich flach. Doch trotz aller Widrigkeiten ist die Vorfreude natürlich riesengroß. Die Gebenbacher haben sich diese beiden Duelle gegen den TSV 1860 Rosenheim durch eine starke Saison verdient, eine Saison, die auch auf Platz eins und damit dem direkten Aufstiegsplatz hätte enden können. Am Ende blieb "nur" der zweite Platz, in dieser Saison vielleicht undankbarer als sonst. "Unsere Entwicklung geht seit dreieinhalb Jahren nach oben. Viele Spieler haben so etwas noch nicht erlebt und für den Verein ist es natürlich auch der Höhepunkt der bisherigen Geschichte", so Maloku.

"Rosenheim kommt vor allem über das Körperliche und agiert sehr robust. Da wird aus ihrem 3-5-2 auch mal eine Fünferkette. Das ist eine andere Art von Fußball, auch mit vielen Flugbällen", sagt der DJK-Trainer.

"Mitnehmen, was geht"

Maloku gibt kein Ergebnisziel aus - vielmehr gehe es darum, dieses Highlight zu genießen: "Die Relegation ist das Sahnehäubchen auf diese Saison. Natürlich wollen wir alles mitnehmen, was geht, aber vor allem wollen wir ein unangenehmer Gegner sein und unserem Gegner Probleme bereiten, die im besten Fall zu Toren führen." Ein Wunschergebnis zu nennen, wäre aber vermessen, so Maloku, "positiv und mutig ins Spiel gehen und einen guten Tag haben", wäre ihm schon lieber.

Verzichten muss er auf die Verletzten Julian Ceesay, Kai Hempel und Johannes Scherm, so dass nur 14 Feldspieler übrig bleiben. Gerade Ceesay und Hempel hätten mit ihrer Erfahrung helfen können - doch auch der Rest wird sich in den Spielen mit der Regionalliga vor Augen noch einmal richtig zerreißen.

Info:

Der Gegner: TSV 1860 Rosenheim

Der TSV 1860 Rosenheim dürfte bei Hardcore-Fans des FC Bayern nicht allzu beliebt sein. Nicht nur, weil der Verein den gleichen Vornamen trägt wie die verhassten Sechzger. Sondern auch, weil Rosenheim die einzige Mannschaft der Regionalliga ist, gegen die der FC Bayern II nicht gewinnen konnte.

Im Hinspiel siegte der TSV daheim mit 3:2, im Rückspiel an der Grünwalder Straße trotzte er dem Regionalligameister ein 1:1 ab – obwohl für die Bayern ein gewisser Alphonso Davies auf dem Rasen stand. Dass ist der junge Spieler, für den der deutsche Rekordmeister im Winter zehn Millionen Euro nach Kanada überwiesen hatte.

Trotz dieser Glanzstücke kämpften die Rosenheimer die ganze Saison über gegen den Abstieg. Durch drei Siege aus den letzten fünf Spielen sprang der TSV noch auf Platz 16. Durch den Abstieg des FC Ingolstadt in die dritte Liga und dem damit verbundenen Zwangsabstieg der Ingolstädter Zweitvertretung aus der Regionalliga rückte Rosenheim aber auf Platz 15.

Der TSV spielt seit der Saison 2016/17 in der Regionalliga. Über die Relegation stieg man in der Spielzeit davor auf, zuerst wurde Augsburg II bezwungen, dann Viktoria Aschaffenburg. Rosenheim kann also Relegation.

Bekanntester Spieler dürfte Markus Einsiedler sein, der seit Jahren in der Regionalliga auf Torejagd geht – in dieser Saison ist er mit zwölf Treffern Neunter der Torschützenliste. Bevor er wegen der Arbeit nach Rosenheim ging, stieg er als Stammspieler mit der SpVgg Unterhaching in die 3,. Liga auf. Aus der Kreisliga kam der Trainer, Thomas Kasparetti (35), zunächst als Co-Trainer. Seit diesem Jahr ist er Cheftrainer, nachdem der vorherige Coach Ognjen Zaric freigestellt wurde. (jut)

Info:

Zusätzlicher freier Platz in Regionalliga

Wer gegen wen in der Relegation zur Fußball-Regionalliga Bayern spielt, wissen die beteiligten Vereine erst seit Dienstagabend. Bereits seit Sonntag steht fest, dass die beiden Bayernliga-Vizemeister DJK Gebenbach (Nord) und TSV Rain/Lech (Süd) sowie die beiden Regionalligisten TSV Rosenheim und SV Heimstetten nicht zwei, sondern drei Plätze für die kommende Saison ausspielen. Der zusätzliche Platz wurde frei, da sich Regionalliga-Meister Bayern München II in den Spielen gegen den VfL Wolfsburg II (1:3, 4:1) durchsetzte und den Aufstieg in die 3. Liga schaffte.

Somit bekommen die beiden Verlierer der ersten Runde der Regionalliga-Relegation eine weitere Chance. Die beiden treten in Hin- und Rückspiel am Mittwoch, 5. Juni, und Samstag, 8. Juni, gegeneinander an. Sollte die DJK Gebenbach beteiligt sein, hat sie im Hinspiel Heimrecht. (frü)

Info:

Zuschauerrekord wackelt

Zusätzliche Parkplätze, Extra-Kassen, mehrere Kioske, neu geschaffener Platz für Zuschauer – die DJK Gebenbach ist bereit für das Relegationsspiel am Donnerstag. „Wir haben alles dafür getan, dass es reibungslos über die Bühne geht“, sagt Thomas Milde, der ein Team von 60, 70 Helfern hat. Eine unkalkulierbare Größe an diesem Tag ist für den 2. Vorsitzenden die Zuschauerzahl: „Die wenn ich wüsste, hätte ich es mit den Bestellungen bei meinem Metzger und bei meinem Bäcker leichter.“ Rund um das Sportgelände werden auf Wiesen zusätzliche Parkplätze ausgewiesen, eine weitere Möglichkeit, sein Auto abzustellen, gibt es am Mausberg-Parkplatz, zudem wird der C-Platz zum Parkplatz. Um ein Verkehrschaos zu verhindern, wird der Urspringer Weg in Richtung Bahnhof zur Einbahnstraße. Im Stadion wurde hinter den Toren zusätzlicher Platz für die Zuschauer geschaffen, seit eineinhalb Wochen ist auch die neue Stehplatztribüne für 300 Leute fertiggestellt. Das Bayernliga-Derby gegen die DJK Ammerthal in dieser Saison war mit knapp 1400 Zuschauern das bisher zuschauerstärkste Spiel in Gebenbach. Mindestens so viele Besucher erwartet Milde auch am Donnerstag: „Es ist ja Vatertag, das Wetter soll passen, vielleicht schaut da der ein oder andere mehr vorbei.“ (frü)

 
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