Vor dem ersten Relegationsspiel zur Landesliga zwischen der SV Grafenwöhr und dem ASV Burglengenfeld betonten beide Trainer, Martin Kratzer (SV) und Timo Studtrucker (ASV), dass sie ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Nach dem Hinspiel bleibt zu konstatieren, dass beide Übungsleiter offensichtlich ihr Handwerk verstehen. Das 2:2 war ein gerechtes Ergebnis nach zwei grundverschiedenen Halbzeiten. Aufgrund der alten Auswärtstorregel gehen die Burglengenfelder aber mit einem kleinen Vorteil ins Rückspiel am kommenden Sonntag, 29. Mai, um 16 Uhr im Naabtalpark.
"Mit unserer ersten Hälfte bin ich sehr zufrieden, da hatten wir viel Ballbesitz und gute Chancen. Aufgrund der zweiten Hälfte ist das Remis für uns sicher etwas glücklich, aber unser ständiges Anlaufen kostet einfach Kraft", analysierte Grafenwöhrs Trainer Kratzer. Und seine Elf muss sich in der Pause mächtig geärgert haben. Alleine in den ersten 25 Minuten hatten die Gastgeber drei, vier hochkarätige Möglichkeiten durch Luca Reiß und Patryk Bytomski, doch mehr als Reiß' Führungstreffer nach sechs Minuten sprang dabei nicht heraus. "Grafenwöhr war agiler, spritziger und hat unsere Schwachstellen gut erkannt", zollte auch ASV-Coach Studtrucker den couragierten Gastgebern Respekt.
Und so kam es wie so oft: Mit ihrem ersten gefährlichen Angriff gelang den Gästen mit dem Pausenpfiff der Ausgleich durch einen Kopfball am kurzen Pfosten von Niklas Scheuerer. Schon nach knapp einer halben Stunde hatte Studtrucker reagiert und seinen überforderten Abwehrspieler Patrick Eberl aus dem Spiel genommen, dessen Geschwindigkeitsdefizite ein gefundenes Fressen für die pfeilschnellen Reiß und Bytomski waren. Von da an wirkte Burglengenfeld zunächst gefestigter und im zweiten Abschnitt dann auch feldüberlegen.
Zunächst hielt Grafenwöhrs Keeper Rene Wächter seine Truppe mit einer prächtigen Doppelparade gegen den Ex-Weidener Dominik Mandula im Spiel, doch gegen den Lupfer von Patrick Käufer zum 2:1 war auch er machtlos. Die Gästeführung war aufgrund der dominanten Spielweise nach dem Wechsel verdient. "Grafenwöhr hat in der zweiten Hälfte an Agilität verloren, während wir das Tempo hochhielten und sogar noch zulegen konnten. Umso ärgerlicher ist es, dass wir nicht gewonnen haben", haderte Studtrucker.
Denn über die Szene zwei Minuten vor Spielschluss gingen die Meinungen auseinander: Hat ASV-Keeper Simon Blazevic den Ball nach einer Flanke von sich aus wieder ausgelassen oder wurde er dabei regelwidrig behindert? "Das war ein klares Foul. Ich bin insgesamt mit der Schiedsrichterleistung nicht zufrieden. Mal hat er zu kleinlich gepfiffen, mal zu viel laufen lassen", schimpfte Studtrucker. Dem Grafenwöhrer Joker Jonas Ertl war's letztlich egal, er schob den Abpraller ins verwaiste Tor zum umjubelten Ausgleich. "Gott sei Dank sind wir noch einmal zurückgekommen, das war in dieser Saison ja nicht immer der Fall", freute sich auch SVG-Coach Kratzer, für den sich an der Ausgangslage vor dem Rückspiel "nicht so viel verändert" hat. Oder wie es sein Torhüter Wächter formulierte: "Wir müssen nur ein Tor mehr schießen als der Gegner." Wenn's nur so einfach wäre ...
SV Grafenwöhr – ASV Burglengenfeld 2:2 (1:1)
- Grafenwöhr: Wächter - König, Träger, Albers, Kopp, Renner, A. Dobmann, Kraus (79. Tarchila), Bytomski (84. Bachmeier), Sandner, Reiß (74. Ertl)
- Burglengenfeld: Blazevic - Beer (70. Ruß), Koch, Scheuerer (80. Pollinger), Reinwald, Pegoretti, Eberl (28. Seido), Seibert, Adkins, Mandula (70. Föll), Käufer (80. Höllrigl)
- Tore: 1:0 (6.) Luca Reiß, 1:1 (45.) Niklas Scheuerer, 1:2 (77.) Patrick Käufer, 2:2 (88.) Jonas Ertl - SR: Christopher Knauer (SpVgg Isling) Zuschauer: 541
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