Die Sportvereinigung Grafenwöhr eröffnete am Samstag die Saison mit einem Gastspiel bei der SG Chambtal und am nächsten Sonntag kommt der SV Hahnbach in die Garnisonsstadt. Die SpVgg Bayreuth unterlag beim FC Ingolstadt und empfängt am Samstag im DFB-Pokal den Hamburger SV: Alleine die Namen der Gegner, die den Rahmen für das Toto-Pokalspiel zwischen der SV Grafenwöhr und der SpVgg Bayreuth bilden, verdeutlichen, dass da am Dienstag, 26. Juli, um 18.30 Uhr zwei Fußballwelten aufeinanderprallen.
In der ersten Runde auf Verbandsebene empfängt der letztjährige Vizemeister der Bezirksliga Oberpfalz Nord den Aufsteiger in die 3. Liga. Und dennoch findet sich trotz aller Unterschiede auch eine Gemeinsamkeit: Beide Teams verpassten einen Auftaktsieg – die Sportvereinigung rettete ein spätes 1:1 bei der SG Chambtal, die "Oldschdod" unterlag gar 0:1 beim FC Ingolstadt. "Wir haben an einem gebrauchten Tag noch einen Punkt mitgenommen, damit müssen wir auch einfach mal zufrieden sein", konstatierte Grafenwöhrs Trainer Martin Kratzer, der auch einräumte: "Ich habe so viele junge Spieler im Kader, da geistert so ein Highlight-Spiel im Vorfeld vielleicht doch irgendwo im Hinterstübchen rum. Auch wenn wir den Fokus ausschließlich auf unsere Aufgabe in der Liga richten wollten."
Lohn für Sieg auf Kreisebene
Schon zu Regionalliga-Zeiten waren Grafenwöhrer Akteure ab und an zu Gast im Hans-Walter-Wild-Stadion, als sich Bayreuth lange Zeit mit der zweiten Mannschaft des FC Bayern einen harten Kampf um den Titel lieferte. Für den Drittligisten ist die Partie in der Oberpfalz der Auftakt zu einer Pokalsaison, an deren Ende im Optimalfall die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal 2023/24 stehen könnte. Für die SVG ist dieses Duell dagegen der Lohn für den Gewinn des Toto-Pokals im Fußballkreis Amberg/Weiden in der letzten Spielzeit.
"Normalerweise weiß man ja, wie solche Spiele von Profis gegen Amateure immer ablaufen. Wir werden sehr viel Zeit mit Verteidigen beschäftigt sein, aber wenn sie uns etwas anbieten, haben wir hoffentlich auch die ein oder andere Aktion in der Offensive", gibt sich Kratzer keinerlei Illusionen hin. Die Bewertung dieses ungleichen Duells vermag der SV-Trainer nicht alleine am Ergebnis festmachen, wenngleich der Rahmen gesetzt ist, wenn Kratzer betont: "Niemand verliert gerne zweistellig."
Qualität im Bayreuther Kader
Wichtiger als die Anzahl ist ihm das Verhindern "billiger Gegentore". Bayreuth solle sich seine Treffer schon "herausspielen müssen". Selbst wenn sein Kollege Thomas Kleine extrem rotieren sollte, zumal vor dem DFB-Pokalkracher gegen den HSV am Samstag, werde der Underdog während der 90 Minuten "eine Menge lernen. Wenn man sieht, dass ein gestandener Profi wie Markus Ziereis in Ingolstadt nur auf der Bank saß, verdeutlicht das die Qualität im Kader. Und wer zum Saisonauftakt nicht zur Startelf gezählt hat, wird sich dem Trainer gegen uns erst recht zeigen wollen".
Bei all der Überlegenheit des Gegners und der eigenen (vermutlichen) Chancenlosigkeit freuen sich alle bei der Sportvereinigung Grafenwöhr auf einen "riesigen Spaß", wie es Coach Kratzer formulierte. Ehe am Sonntag wieder der Bezirksliga-Alltag mit dem Gastspiel des SV Hahnbach auf dem Programm steht.
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