Grafenwöhr
26.07.2022 - 21:54 Uhr

SpVgg Bayreuth macht gegen die SV Grafenwöhr das Dutzend voll

Der Drittliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth gibt sich in der ersten Runde des Toto-Pokals auf Verbandsebene keine Blöße und verpasst dem Bezirksligisten SV Grafenwöhr eine heftige Abreibung. Beim Underdog ist von Trübsal aber keine Spur.

Johannes Renner (rechts, gegen Bayreuths Eroll Zejnullahu) und seine Grafenwöhrer Teamkollegen waren gegen den Drittligisten fast während der gesamten 90 Minuten nur mit Verteidigen beschäftigt. Bild: Büttner
Johannes Renner (rechts, gegen Bayreuths Eroll Zejnullahu) und seine Grafenwöhrer Teamkollegen waren gegen den Drittligisten fast während der gesamten 90 Minuten nur mit Verteidigen beschäftigt.

Zwei vor der Partie geäußerte Hoffnungen von Martin Kratzer, dem Trainer der Sportvereinigung Grafenwöhr, erfüllten sich beim Pokal-Hit gegen den Drittligisten SpVgg Bayreuth nicht. Zum einen wollte der Bezirksligist gegen den haushohen Favoriten nicht zweistellig verlieren. Nach 90 Minuten musste selbst die Anzeigentafel im Grafenwöhrer Sportpark passen: Für ein 0:12 ist sie nicht ausgelegt.

Dazu wollte Kratzer, dass seine Truppe einfache Fehler vermeidet, um der "Oldschdod" nicht allzu simple Tore zu schenken. Schon nach drei Minuten unterlief den Gastgebern ein haarsträubender Fehlpass im Mittelfeld in die Beine des Gegners, aus dem sich ein Strafstoß für die SpVgg entwickelte, weil SVG-Keeper Rene Wächter minimal zu spät kam. Markus Ziereis, einer von drei Oberpfälzern in Diensten der Oberfranken, eröffnete so vom Punkt den Torreigen.

Ehrentreffer verpasst

"Wenn's gegen einen solchen Gegner nach einer Viertelstunde schon 3:0 steht, weiß man im Endeffekt bereits, was passieren wird", sagte Kratzer, der jedoch keineswegs enttäuscht war vom Auftritt seiner Jungs. "Ich glaube schon, dass man gesehen hat, dass wir eine fußballerisch gute Bezirksliga-Mannschaft sind. Wir wollten zwar nicht zweistellig verlieren, aber das ist letztendlich der Unterschied zwischen einem Drittligisten, der sechs, sieben Mal pro Woche trainiert, und uns, die zwei oder drei Mal trainieren."

Zudem hätte sich die SVG einige Offensivaktionen erarbeitet, was aller Ehren wert sei. Allerdings verließ Luca Reiß, Alexander Dobmann oder Patryk Bytomski im letzten Moment der Mut, als sie in den ersten 15 Minuten drei gute Konterchancen ungenutzt ließen. "Das war eine unfassbare Erfahrung, gegen so einen höherklassigen Gegner spielen zu dürfen. Natürlich wären wir gerne unter zehn Gegentoren geblieben, aber das hat Bayreuth auch richtig gut gespielt. Bei uns ist heute kein Schmerz wegen dieser Klatsche dabei", sagte Innenverteidiger Markus Kraus, der sich immer wieder mit der Bayreuther Offensivwucht um den vierfachen Torschützen Ziereis direkt auseinandersetzen musste.

Ziereis mit Bewerbungsschreiben

Mitunter spielte es eine große Rolle, dass Bayreuths Trainer Thomas Kleine im Vergleich zum 0:1 beim FC Ingolstadt rotierte, und sich die Akteure für das DFB-Pokalspiel am Samstag gegen den Hamburger SV empfehlen durften, die zum Liga-Auftakt noch nicht zur Startelf gezählt hatten. Dazu gehörte auch Ziereis, der nach seinem Viererpack vom Dienstagabend ein Bewerbungsschreiben für die erste Elf abgegeben hat.

"Solche Spiele sind für den Favoriten nicht immer ganz so einfach, aber wir haben das richtig gut angenommen und haben ein super Spiel absolviert", freute sich der Torjäger aus Neukirchen-Balbini. Die Gastgeber hätten zwar "alles reingehauen, sind aber nach der Pause eingebrochen".

Und am Samstag sind die Vorzeichen dann genau umgekehrt, wenn die Bayreuther als Außenseiter ins Duell mit dem HSV gehen. "An einem guten Tag ist im Fußball alles möglich. Das ist das Schöne am Pokal", kündigte Ziereis dem Zweitligisten schon einmal einen heißen Tanz an. Womöglich dann mit dem vierfachen Torschützen von Grafenwöhr in der Startelf.

Statistik:

SV Grafenwöhr – SpVgg Bayreuth 0:12 (0:4)

  • SV Grafenwöhr: Wächter – Kopp (65. D. Dobmann), Fleischmann (65. Tarchila), Renner, A. Dobmann (71. Ertl), Dubois, Kraus, Schwemmer, P. Bytomski (65. M. Siemski), Bachmeier (46. König), Reiß
  • SpVgg Bayreuth: Zahaczewski (46. Petzold) – Moos, Stockinger, Ziereis, Maderer (67. Steininger), Chrubasik (36. Scheder), Golla, Weber, Latteier, Zejnullahu, Götz
  • Tore: 0:1 (5./Foulelfmeter) Markus Ziereis, 0:2 (15.) Tim Latteier, 0:3 (21.) Stefan Maderer, 0:4 (44.) Stefan Maderer, 0:5 (49.) Patrick Scheder, 0:6 (50.) Stefan Maderer, 0:7 (51.) Tobias Stockinger, 0:8 (55.) Markus Ziereis, 0:9 (79.) Marcel Götz, 0:10 (80.) Markus Ziereis, 0:11 (81.) Patrick Scheder, 0:12 (82.) Markus Ziereis - SR: Thomas Ehrnsperger (1. FC Rieden) - Zuschauer: 551
 
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