Haidenaab.(af) Auf der Spurensuche kann sogar der Spartenleiter Fußball zunächst nicht recht weiterhelfen. "Wir haben ja die gleiche Mannschaft wie letztes Jahr. Da hat sich nicht viel verändert", sagt Christian Veigl und zuckt die Achseln. "Natürlich haben wir gewusst, dass die Jungs Fußball spielen können. Aber dass es so super läuft, kommt für uns total überraschend."
In der Tat hatte kaum ein Fußballexperte den ASV-Höhenflug vor Saisonbeginn auf der Rechnung. Obwohl: Vor zwei Jahren bereits hatten die Haidenaaber eine tolle Saison gespielt und waren als Tabellenzweiter erst in der Relegation am Kreisligaaufstieg gescheitert. Dann war aber 2017/18 der Wurm drin. Erst als Torsten Küffner und Helmut Veigl als Interimstrainer übernahmen, sprang zuletzt in der Abschlusstabelle zumindest noch der achte Platz heraus.
Allzeitrekord?
Die Punktezahl der vergangenen Spielzeit, nämlich 36, hat der ASV bereits jetzt zur Halbzeit um drei Zähler übertroffen. Bei einem Blick auf das überragende Torverhältnis von 44:5 stellt sich damit unweigerlich die Frage: Ist der 1960 gegründete, kleine Sportverein auf dem Weg, einen Allzeitrekord im Fußballkreis Amberg/Weiden aufzustellen? "Natürlich wollen wir alle die Serie so lange wie möglich am Laufen halten", sagt Klaus Schinner. "Aber wir denken nur von Spieltag zu Spieltag." Der Trainer gibt zu bedenken: "Parkstein, Neusorg, Windischeschenbach, es wird nicht leicht in den nächsten Spielen." Schinner wäre aber ein schlechter Motivator, wenn nicht der Optimismus überwiegen würde: "So wie die Mannschaft aktuell drauf ist, kann sie bis zur Winterpause natürlich ohne Punktverlust bleiben."
Auf seine Spieler hält Schinner grundsätzlich große Stücke. "Ich habe bereits vor Saisonbeginn gewusst, dass ich ein intaktes Team übernehme", sagt Schinner, der zuletzt den FC Lorenzreuth und zuvor den FC Nagel coachte. Dass aber "alles so perfekt funktioniert", hatte er so nicht unbedingt erwartet. Es sind nicht nur die Leistungsträger wie Torjäger Pascal Steeger (12 Treffer) oder Torwart Christian Reiß, die für den Erfolg stehen. "Die gesamte Mannschaft ist willig und hungrig. Jeder erfüllt seine taktische Aufgabe. Das ist unser größtes Plus", lobt Schinner seine Schützlinge.
Und vom Zusammenhalt und der Kameradschaft in Haidenaab könne sich sowieso manch einer eine Scheibe abschneiden. "Alle können miteinander", berichtet Schinner und schmunzelt: "Ich passe auch irgendwie in das Schema rein." Dies kann Christian Veigl nur bestätigen. "Klaus Schinner ist ein Glücksgriff", stellt der Spartenleiter fest. "Er handhabt das richtig gut."
Gut genug für Kreisliga
Im Umfeld des ASV Haidenaab hat der Siegeszug natürlich eine Erwartungshaltung ausgelöst. Vereinsmitglieder und Fans rechnen bei 10 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten FV Vilseck II sowie sage und schreibe 18 Zählern auf den SC Eschenbach und FC Weiden-Ost II fest mit dem Titelgewinn. "Damit können wir gut umgehen", glaubt Schinner. "Jeder Spieler hat den Willen, bis Saisonende ganz vorne zu bleiben." Der Einzige, der warnend den Finger hebt, ist Veigl: "Passieren kann vieles. Es gibt Beispiele genug, wie schnell ein Vorsprung dahin ist." Aber dass die Sache noch schief gehen könnte, glaubt auch er nicht: "Die Spieler haben einfach ein Alter, wo sie beständig spielen. Für die Kreisliga sind wir gut genug."
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