Hirschau
16.07.2018 - 15:16 Uhr

Unter Flutlicht über die "Schweinebucht"

Verrückte Kostüme, spätabendliche Badeeinlagen, aber auch waghalsige Kopf an Kopf Rennen und abenteuerliche Sprünge gab es beim zwölften Sandspirit in Hirschau zu bestaunen.

Johannes Pfab, Zweiter beim Parallelslalom chl
Johannes Pfab, Zweiter beim Parallelslalom

Martin Guerra wollte etwas vom SandSpirit mit nach Hause nach Peru nehmen, genau den Spirit, den die Veranstaltung in Hirschau ausmacht. Guerra ist Veranstalter des dortigen Sandboard-Worldcups und war schon mehrere Male in Hirschau zu Gast, nicht nur um von der professionellen Organisation zu lernen. Auch Pim Reurings aus den Niederlanden mit seiner Familie liebt das einmalige karibische Flair in der Kaolinstadt. Bis auf drei Mal ist er schon seit über 20 Jahren mit dabei, wenn er ruft. Er, der weiße Riese in der Oberpfalz.

Sven Flachenecker, der Organisator und Grandseigneur des Sandboardings hat nicht zu viel versprochen für die zwölfte Auflage des Spektakels am Monte Kaolino. Gut 60 Starter meldeten sich für die drei Wettkampfkategorien an. Den Auftakt bildete die Waterslide, oder wie es die Teilnehmer selbst nennen, die "Schweinebucht". Vier Durchgänge waren in diesem Jahr notwendig, um den Sieger zu küren. In jedem Durchgang wird der Anlauf um ein paar Meter verkürzt, bis am Ende nur noch einer das rund zehn Meter lange Wasserbecken überquert. Als Tradition hat sich mittlerweile herauskristallisiert, das Flutlichtrennen in verrückten Kostümen zu fahren. Den weitesten slide des Abends legten Katja Seeger und Florian Knobloch in den Sand.

Steht bei der "Schweinebucht" noch der Spaß im Vordergrund, geht es beim Parallelslalom schon deutlich ernster zur Sache. Bis der Sieger gefunden ist, müssen die Finalisten zehnmal an den Start, da zur Chancengleichheit der rote und der blaue Parcours einmal zu durchfahren sind. Schon im Halbfinale trafen zwei der Top-Favoriten bereits aufeinander. Bernhard Hornek gegen Johannes Pfab, beide vom SC Monte Kaolino Hirschau. Pfab entschied die zwei Läufe für sich und Bernhard Hornek sicherte sich im kleinen Finale den dritten Rang. "Ich hatte mir im Winter beide Knöchel gebrochen und stehe dieses Wochenende zum ersten Mal auf dem Board", zeigte sich der Wahl-Regensburger vom SCMK mit dem Ergebnis höchst zufrieden.

Im Endlauf traf Pfab auf Luka Flachenecker, dem Sohn des Veranstalters. Dieser gewann am Ende dann doch deutlich. Johannes Pfab konnte den Nachteil des langsameren roten Laufs im zweiten Durchgang nicht mehr wettmachen. Nach dem Zieleinlauf ärgerte er sich über sich selbst: "Von allen Läufen war mein zweiter Finallauf der langsamste." Mit einer Zeit von 21:87 Sekunden gelang Flachenecker im ersten Durchgang gleichzeitig der schnellste Lauf des Tages. Bei den Damen gewann Katja Seeger vor Charlotte Hassepass.

Der abschließende Boardercross, bei dem immer vier Boarder gleichzeitig ins Rennen gehen und die jeweils ersten beiden die nächste Runde erreichen, musste ohne Hirschauer, jedoch nicht ohne regionale Beteiligung über die Bühne gehen. Der Freudenberger Manuel Ries schaffte es bis ins Finale. Bis zum Schluss blieben die vier Finalisten auf dem engen Kurs dicht zusammen. Erst am letzten Sprung setzte sich Ries ab und überwand so als erster das Wasserbecken am Auslauf des Kurses. Zweiter wurde Tobi Waldemeyer vor Altmeister Sven Flachenecker.

Gerade im Boardercross ist ein Start-Ziel Sieg keine Garantie. So wurde das Damenfinale erst im Wasserbecken entschieden - im Schwimmen sozusagen. Obwohl die am Ende zweitplazierte Lisa Führlich zunächst deutlich vorne lag, gewann Charlotte Hassepass das Rennen.




 
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