Vielleicht war es auch die ungewohnt frühe Anstoßzeit (18.45 Uhr), der FC Bayern brauchte am frühen Dienstagabend auf jeden Fall gut eine Stunde Anlaufzeit, um ins Rollen zu kommen. Mit dem 3:1 (0:0) gegen Sporting Lissabon am sechsten Gruppenspieltag der Fußball-Champions-League sind die Münchener auf dem besten Weg, die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale zu schaffen. Die Kompany-Elf steht nun bei 15 Zählern. Aus den letzten beiden Spielen im Januar gegen Saint Gilloises und bei der PSV Eindhoven reichen wohl vier Punkte.
Ein Dreierpack von Serge Gnabry (65.), Lennart Karl (69.) und Jonathan Tah (77.) binnen zwölf Minuten brachte alles wieder ins Lot, nachdem die Gäste durch ein Eigentor von Joshua Kimmich (54.) in Führung gegangen waren.
Die Bayern kannten von Beginn an nur eine Richtung – auf die Südkurve zu. Kontrolliert bauten sie ihre Angriffe auf, doch der portugiesische Meister hatte ein dichtes Abwehrnetz mit nach München gebracht. Lennart Karls frühes Tor wurde wegen einer Abseitsstellung von Gnabry nicht anerkannt. Die Bayern suchten weiter die Lücke, im klein klein ging es aber nur mühsam voran. Der Steckpass musste gut vorbereitet sein. Karl (17.) und Gnabry (23.) hatten zwei gute Möglichkeiten. Zwischendurch befreiten sich die Gäste immer wieder geschickt. Bei einem der Konter wäre Jonathan Tah nach knapp einer halben Stunde fast ein Eigentor unterlaufen, doch Manuel Neuer war auf dem Posten. Die beste Möglichkeit der Gastgeber hatte Harry Kane (37.), als er aus 18 Metern nur den Pfosten traf. Nur wenig gefährlicher war Karl (44.) nach seinem Solo, doch Sporting-Keeper Rui Silva riss gerade noch seine Hand hoch und wehrte den Ball ab. Hinten mussten die Münchener immer auf der Hut sein, denn neben einem dichten Abwehrnetz hatten die Portugiesen auch ein paar feine Fußballer mit in die Arena mitgebracht.
Zu sehen war das auch gleich nach der Pause. Bei einem Angriff über links ließ sich Tah austanzen, die scharfe Hereingabe lenkte Joshua Kimmich ins eigene Tor. Der Schock saß erst einmal. Mehr als zwei Schüsschen von Kimmich und Karl sprangen zunächst nicht heraus. Zudem wurden die Gäste frecher, starteten über ihre schnellen Außen Angriffe. Bei den Bayern musste eine Ecke herhalten, um in die Spur zu kommen. Nach der Hereingabe von Michael Oliseh stand Gnabry hinten mutterseelenallein und traf zum 1:1 (65.) Jetzt waren die Bayern auf Temperatur. Ballannahme mit links, blitzschnell abgezogen mit rechts – der kleine Karl war wieder ganz groß und nagelte den Ball zum 2:1 (69.) ins Netz. Hitzig wurde es auf dem Platz. Jetzt waren die Portugiesen genervt. Und der Frust nahm zu, als Tah nur wenige Minuten später zum 3:1 (77.) abstaubte.
Fast mehr als ein Tor ihrer Mannschaft bejubelten die Bayern-Fans am Ende die Rückkehr von Alphonso Davies. Der Kanadier feierte in der 87. Minute nach mehr als achtmonatiger Verletzungspause sein Comeback. Irgendwie wars noch ein Volltreffer.













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