Nein, Wehmut verspürt Sven Seitz bislang noch nicht. Der Spielertrainer des TV Nabburg könnte am Samstag um 16 Uhr sein letztes Spiel in verantwortlicher Position für den Vizemeister der Kreisliga West bestreiten. Dann geht es auf dem Gelände des ASV Fronberg gegen den SV Schmidmühlen (Vizemeister Kreisliga Süd Amberg/Weiden) um den Aufstieg in die Bezirksliga. "Noch überwiegen die Vorfreude und die Spannung auf diese Partie, aber mit dem Schlusspfiff wird mir das gewiss alles schlagartig bewusst werden", sagte der 34-Jährige am Freitagnachmittag im Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Während seine Nabburger dann womöglich einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte bejubeln werden, heißt die Realität für Seitz ab der kommenden Spielzeit stattdessen Kreisklasse statt Bezirksliga. Der ehemalige Regionalliga-Profi schließt sich zur neuen Saison bekanntlich den Sportfreunden Ursulapoppenricht an, die jüngst in die Kreisklasse abgestiegen sind. "Das wird mir morgen schon wehtun. Die Jungs sind zuletzt immer besser geworden und haben schon jetzt Großartiges erreicht. Mein Abschied wird daher schmerzhaft."
Andere Stimmung als im Liga-Alltag
Dabei steht der TV zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder vor dem Sprung in die Bezirksliga, im ersten Relegationsspiel am letzten Wochenende besiegte die Seitz-Elf den TSV Detag Wernberg mit 3:2 und schickte den Lokalrivalen hinab in die Kreisliga. "Meinen Spielern ist schon bewusst, was sie erreichen können. Die Stimmung vor, während und auch nach dem Detag-Spiel war anders als im regulären Liga-Alltag. Wenn wir es tatsächlich packen sollten, werden die Jungs aber erst später realisieren, was sie da eigentlich geschafft haben. Ein Aufstieg in die Bezirksliga wäre eine absolute Sensation", sagte Seitz, der im Vergleich der beiden Kreisliga-Vizemeister ein anderes Spiel erwartet als noch gegen den Bezirksliga-Dino Wernberg.
"Beim TSV Detag hat man schon gesehen, dass das spielerisch eine Liga höher war. Gegen Schmidmühlen wird sich das wieder etwas anders gestalten, ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Es wird sich derjenige durchsetzen, der das nötige Glück auf seiner Seite hat." Der glückliche Sieger in Fronberg darf ausgelassen feiern, für ihn lauern im Relegationsdickicht keine Fallstricke mehr – er ist in der kommenden Saison in jedem Fall in der Bezirksliga vertreten.
Hängepartie für den Verlierer
Für den Verlierer beginnt dagegen danach ein banges Warten. Nur wenn der TV Parsberg den Sprung in die Landesliga schafft, darf der Verlierer der Begegnung Nabburg/Schmidmühlen gegen den Verlierer der Begegnung SpVgg Pirkensee-Ponholz – SpVgg Ziegetsdorf/TSV Kareth-Lappersdorf II noch einen weiteren Bezirksligisten ausspielen. Der TV Nabburg will sich auf eine derartige Hängepartie aber gar nicht erst einlassen. "Wir sind voller Vorfreude und haben rein gar nichts zu verlieren", merkte Seitz an, der mit den beiden Rückkehrern Philipp Schlosser und Patrick Kirchner personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Sven Seitz will, dass die Partie gegen den SV Schmidmühlen sein letztes Spiel im Nabburger Trikot wird. Er will sich als Bezirksliga-Aufsteiger verabschieden – auch wenn dies für ihn ein schmerzhafter Aufstieg wäre.
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