Es gibt Tage, die sind auch für Amateurkicker unvergesslich. „Manche spielen 25 Jahre lang Fußball und spielen nie vor 1000 Zuschauern.“ Felix Scharf, Abteilungsleiter des TV Nabburg, weiß, dass die Partie am Samstag auch für die Jungs des TV etwas absolut außergewöhnliches ist. 1000 Zuschauer und mehr werden am Samstag (16 Uhr) erwartet, wenn der TV in Schnaittenbach auf den Fast-Nachbarn TSV Detag Wernberg trifft. Vor vier Wochen hatte Scharf gehofft, dass es so kommen würde. Es schaute da noch nicht gut aus, doch die Wernberger retteten sich quasi noch in letzter Minute auf den Relegationsplatz.
Scharf ist auch gespannt, wie die jungen Nabburger Kicker auf die große Kulisse reagieren werden. Ein bisschen Nervosität wäre da nur allzu menschlich. „Vielleicht sind da die Wernberger im Vorteil, sie haben doch mehr erfahrene Spieler", meint der Funktionär des Vizemeisters der Kreisliga West. Für die Nabburger spricht aber ihre jugendliche Unbekümmertheit.
Wernberger nicht müde
Und sie sehen sich durchaus gewappnet. „Wir wollen dieses erste Relegationsspiel schon gewinnen“, ergänzt Scharf, der die Favoritenrolle sanft dem Bezirksligisten zuschiebt: „Sie können absteigen, haben also etwas zu verlieren.“ Dass die Wernberger müde sein könnten, obwohl sie in den letzten 8 Wochen 14 Spiele absolvieren mussten, glaubt er nicht. Außerdem betrachtet er die Ergebnisse der Wernberger differenziert: „Sie haben oft auch gegen gute Mannschaften der Liga nur knapp verloren.“
Die Stärken der Nabburger liegen in der Offensive. Mit Finn Grünauer (19 Tore), gerade mal 19 Jahre alt und in der Jugend der SpVgg SV Weiden ausgebildet, und Nikolaos Rizos (17 Tore) spielen die Nummer zwei und drei der Kreisliga-Torjägerliste für den TV. „Wenn man die Vorlagen dazurechnet, waren beide an mehr als 60 Toren beteiligt“, erklärt Scharf. Nur zur Einordnung: Insgesamt hat Nabburg 79 Tore erzielt. Große Personalnöte hat Spielertrainer Sven Seitz vor dem Relegationsschlager nicht. Allerdings fehlt Philipp Schlosser. Der Urlaub des defensiven Mittelfeldspielers war schon lange geplant. Aber vielleicht darf er ja doch noch in die Relegation eingreifen – das nächste Spiel wäre erst acht Tage später.
Groß war der Jubel beim TSV Detag Wernberg am vergangenen Samstag. Die Truppe von Trainer Tom Gietl machte mit dem 1:0-Sieg gegen Schwarzhofen ihre Hausaufgabe, während die Konkurrenz patzte, so dass die Detag-Kicker plötzlich wieder selbst in der Hand haben, die Bezirksliga zu erhalten. Nach einer Saison, die in jeder Beziehung gegen die „Lila-Weißen“ lief, haben diese sich diese erneute Chance verdient, die Klasse über die Relegation zu erhalten.
Hoffen auf die Fans
Auch beim TSV Detag fiebert man diesem Relegationskracher entgegen. Detag will nach vielen Jahren auf Bezirksebene bleiben, Nabburg nach 37 Jahren auf diese zurückkehren. Die Köblitzer treffen dabei auf eine Mannschaft, die, wenn auch eine Klasse tiefer, dreimal so viele Tore erzielte (79) als sie selbst (26) und nach einer starken Saison ausgeruht und mit viel Euphorie ins Match gehen wird. Die Stärken des Gegner sind also hinlänglich bekannt und so sieht Detag-Coach Tom Gietl in der starken TV-Offensive auch die größte Herausforderung für seine Truppe. Allerdings hat man beim TSV Detag zuletzt auch gesehen, dass mit dem eigenen Anhang im Rücken noch Kraftreserven vorhanden sind. Als Favorit wollen sich die Wernberger aber nicht sehen.
Die Bezirksliga-Relegation
- FC Tremmersdorf – SV Schmidmühlen am Samstag, 27. Mai, 16 Uhr in Rosenberg
- TV Nabburg – TSV Detag Wernberg am Samstag, 27. Mai, 16 Uhr in Schnaittenbach
- ATSV Pirkensee-Ponholz – SpVgg Willmering-Waffenbrunn am Pfingstmontag, 29. Mai, 16 Uhr in Neubäu
- SpVgg Ziegetsdorf/FC Rieden – TSV Kareth II Zeit und Ort noch offen, da Ziegetsdorf Beschwerde beim Verbandssportgericht wegen einer Wertung eingelegt hat.
- Sieger der Spiele bleiben in der Bezirksliga-Relegation, die Verlierer sind Kreisligisten.
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