Neustadt an der Waldnaab
11.11.2018 - 21:40 Uhr

DJK Neustadt schlägt den Angstgegner

DJK-Basketballer landen Überraschungssieg in Würzburg. Ein großartiges Debüt feiert dabei ein lange Zeit verletzter, junger Spieler.

Vlady Krýsl (rechts) steuerte 20 Punkte zum Neustädter Sieg in Würzburg bei. Der Tscheche war damit bester Schütze aufseiten der DJK. Bild: Büttner
Vlady Krýsl (rechts) steuerte 20 Punkte zum Neustädter Sieg in Würzburg bei. Der Tscheche war damit bester Schütze aufseiten der DJK.

Es war der perfekte Kehraus: Nach etlichen Jahren, in denen die Feggrube für die Neustädter Basketballer wie vernagelt schien, nahmen sie mit einer Energieleistung erstmals wieder die Punkte aus Würzburg mit. Der überraschende 74:64 (39:23)-Erfolg gegen die TG Würzburg Tropics am Samstag war aber auch aus einem anderen Grund beachtlich.

Denn nicht nur die beiden Routiniers Vladimir Krýsl und Ondrey Stych, die das junge Team zum zweiten Auswärtssieg in Folge trugen, überzeugten. Yannik Stein legte ein überragendes Debüt hin. Der 16-Jährige - nach auskurierter Verletzung zum ersten Mal überhaupt im Kader - übernahm in seinem ersten Regionalligaspiel gleich Verantwortung.

Kurz nach Anwurf hatte sich nämlich Liam Archer, der zuletzt ansprechende Leistungen zeigte, am Ellenbogen verletzt und konnte nicht weitermachen. Da sich die Hoffnung zumindest auf einen Kurzeinsatz von Kapitän Tobias Merkl (Sprunggelenksverletzung) bereits vor der Partie zerschlagen hatte, wurde kurzerhand Stein ins kalte Wasser geworfen. Das Tegernheimer Talent schlug sich als einziger verbliebener Point Guard mit zwölf Punkten und einem umsichtigen Aufbauspiel glänzend.

Nach einem 2:8-Rückstand zum Start arbeiten sich die Neustädter in der Folge bis zum Viertelende heran und gingen in Führung (19:16). Langsam bekam das Team von Coach Stefan Merkl, das auch die Verteidigungssysteme clever variierte, den Tabellensiebten in den Griff. Dennoch: Selbst eine zwischenzeitlich herausgearbeitete 41:28-Führung war keine Bank. Die deutlich erfahreneren Würzburger begannen ihre Aufholjagd.

"Wir lieben anscheinend das Drama, daher haben wir nach der Halbzeit unseren Vorsprung wieder abgegeben", beschrieb Ondrey Stych augenzwinkernd das Auf und Ab in der aufregenden Partie. Der Tscheche war an diesem Tag der beste Spieler in einem aufopfernd kämpfenden DJK-Team. "Ondra hat sehr stark gespielt, hatte immer die richtige Antwort", lobte Merkl. Der Coach zeigte sich aber angesichts des intensiven, teilweise sehr physisch geführten Spiels besonders zufrieden mit der Art und Weise, wie die jungen Spieler die Härte annahmen. Und diese setzten auch Akzente, wie Jakob Sailer mit einem Buzzerbeater zur Halbzeitsirene.

Es blieb spannend. Die Tropics um Jonas Gröning (14 Punkte/2 Dreier) wirbelten in der Offensive und kamen bis Anfang des Schlussviertels auf 51:54 heran, auch weil Topscorer Vlady Krýsl (20 Punkte, davon 3 Dreier) und DJK-Center Jonas Meißner bereits foulbelastet waren. Zwei Minuten vor Ende sorgte ein Dreier von Krýsl (zum 67:60) aber für eine Vorentscheidung. Nach dem Treffer des ältesten Neustädters (37) sollte es dem Jüngsten vorbehalten sein, den Sieg nach Hause zu bringen. Yannik Stein erzielte fünf seiner zwölf Punkte in den Schlussminuten und traf 2 von 2 Freiwürfen. Florian Kurth machte schließlich mit einem Freiwurf den Deckel drauf auf den Sieg für den neuen Tabellenfünften - und vielleicht auch auf das Feggruben-Trauma der DJK.

DJK: Krýsl (20 Punkte/4 Fouls), Stych (17/4), Stein (12/4), Meißner (9/5), Kurth (8/2), Pöss (4/3), Sailer (2/5), Baier (2/0) und Archer.

 
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