Neustadt an der Waldnaab
03.10.2019 - 17:20 Uhr

Närrischer Aufsteiger fordert Neustadt

„Ihr seid nur ein Karnevalsverein.“ Ob die Veitshöchheimer Basketballer schon solche Spottgesänge erlebt haben, wie einige Fußballclubs, ist nicht bekannt. Beim Gastspiel der DJK Neustadt am Samstag ist auf jeden Fall Schluss mit lustig.

Besonders die jungen schnellen DJK-Spieler wie Aufbau Jojo Klughardt (rechts) sind gegen die Routiniers aus Veitshöchheim gefordert. Bild: Tobias Schwarzmeier
Besonders die jungen schnellen DJK-Spieler wie Aufbau Jojo Klughardt (rechts) sind gegen die Routiniers aus Veitshöchheim gefordert.

Bis vor einigen Jahren war der Ort vor den Toren von Würzburg weniger für sportliche Höchstleistungen als für die närrische Zeit bekannt. In der „Fastnacht in Franken“ gibt die Altneihauser Feierwehrkapell'n dort ordentlich Zunder. Mit der DJK tritt am Samstag um 19 Uhr nun eine weitere Oberpfälzer Truppe aus dem Landkreis Neustadt/WN an, Veitshöchheim aufzumischen. Doch das wird nicht so einfach. Denn so unbekannt die Unterfranken als Verein in höheren Basketballgefilden sind, so klangvoll sind die Namen im Kader des Aufsteigers. Ob Christian Gabold, Nico Wucherer oder Christoph Hackenesch: Durch sie haben die „Veits“, wie sie sich selbst nennen, mit zwei Aufstiegen hintereinander für Furore gesorgt.

„Es ist ein eingespieltes Team mit vielen alten Haudegen, die ProB oder 1. Regio gespielt haben. Gabold etwa hat uns ja zu Derrick Nelsons Zeiten in der Oberliga schon gefordert“, warnt Neustadts Coach Stefan Merkl. „Eine Truppe, die zwar auch schon etwas in die Jahre gekommen, allerdings unglaublich spielstark und erfahren ist. Und daher nicht zu unterschätzen.“ Dazu kommen einige gefährliche Ergänzungen wie der ProB-erfahrene Junioren-Nationalspieler Michael Javernik (18 Jahre, 2.03 Meter) sowie Kraftpaket und Ex-NBBL-Spieler Ben Kitatu (26 Jahre, 2,00 Meter, 120 Kilogramm).

Wie stark die TG um Spielertrainer Gabold ist, davon kann DJK-Neuzugang Aaron Scott ein Lied singen: Mit den Hamm Baskets Weiden musste er in der letztjährigen Bayernligasaison zwei deftige Niederlagen einstecken. Veitshöchheim wurde Meister und schaffte den erneuten Aufstieg. Und auch in der 2. Regionalliga Nord scheint der Durchmarsch zunächst weiterzugehen. Mit einem klaren 69:45-Heimsieg gegen Zwickau und einem knappen 80:78 in Litzendorf steht Veitshöchheim auch in der gerade begonnenen Saison schon wieder ganz vorne.

Diesen Lauf wollen die Neustädter nun stoppen. Der Coach dazu: „Ich erwarte eine TG-Mannschaft, die das Tempo etwas verschleppt, stark und abgezockt verteidigt und mit Erfahrung leichte Punkte ausspielt.“ Kurz, ein schwer zu spielendes Team. „Wir müssen das Tempo hochhalten und einfach PS auf die Straße bringen.“ Während der DJK-Kader trotz einiger angeschlagener Spieler wohl fast komplett zur Verfügung stehen wird, muss der Tabellenfünfte aber auf seinen Coach verzichten. Stefan Merkl ist mit DJK-Trainerkollege Gabi Ionescu, dem Neustädter Nachwuchstalent Jariah Oliver und der Bayernauswahl beim Bundesjugendlager in Heidelberg.

Der eigene Auftaktsieg gegen das Topteam aus Bayreuth motiviere, solle aber nicht überbewertet werden. „Wir gucken nach wir vor von Spiel zu Spiel und wollen auf unsere Stärken setzen“, erläutert Merkl. „Es ist noch früh in der Saison. Da ist ein Sieg wie gegen Bayreuth ein Nice-to-have, aber wirklich noch nicht besonders aussagekräftig.“

 
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