Es hat sich nur wenig getan im Lazarett der Neustädter Korbjäger. Seit vergangenem Wochenende, als sich eine Notbesetzung mit vielen Jugendspielern dem übermächtigen Aufstiegsaspiranten Dresden stellte (64:116), haben sich die Sorgenfalten auf der Stirn von Coach Stefan Merkl eher noch vermehrt. Zu allem Überfluss fallen beim Tabellenvierten nämlich für den Samstag (Anwurf: 14 Uhr) gegen die Niners Chemnitz II zusätzlich noch Sebastian Fritsch (beruflich) und Liam Archer (Urlaub) aus. Dafür kehren Lars Aßheuer und Chris Faderl wohl wieder ins Team zurück. "Das wird ein hartes Spiel und wir müssen uns erst wieder finden", betont der Coach, der im dritten Auswärtsspiel in Folge sein Team komplett umbauen muss.
Sächsische Teams auf dem Vormarsch
Schnell gefunden hat sich dagegen der Gegner, nachdem Anfang Februar die Aussetzung des Spielbetriebs im Bundesland Sachsen ausgelaufen war. Die Bundesligareserve der Niners arbeitete sich seither – wie auch die weiteren sächsischen Clubs aus Dresden (2.), Zwickau (6.) und Leipzig (8.) – in der Tabelle der 2. Regionalliga Nord nach vorne. Drei Siege in Folge fuhr Chemnitz nach der Coronapause ein. Mit insgesamt erst zwei Niederlagen, aber noch sechs Nachholspielen spiegelt der aktuelle siebte Tabellenplatz daher kaum das wirkliche Leistungsvermögen der Chemnitzer wider. "Wir sind klarer Außenseiter – trotz der Tabellensituation", bestätigt auch Merkl.
Chemnitz: Jung und erfahren
Der Coach betont: "Chemnitz ist brandgefährlich beim Offensivrebound und hat athletische Guards, die den Weg zum Korb suchen. Anspiele nach Außen mit offenen Dreiern sind da vorprogrammiert." Auf drei Niners-Spielern liegt besonderes Augenmerk: "Aufpassen müssen wir auf ihren Guard Brendan Gregori und den brandgefährlichen Schützen Leon-Bastian Lath. Auf der großen Position sind sie auch stark mit Travis Jocelyn", erzählt Merkl.
Ein Blick in die Statistik untermauert die bereits gesammelte Erfahrung der jungen Spieler. Der 17-jährige Gregori gilt seit seinem Auftritt gegen Ludwigsburg im Vorjahr als jüngster Bundesliga-Debütant seit dem Beginn der Datenerfassung, auch Jocelyn (22 Jahre; 1,99 Meter) konnte bereits BBL-Minuten im Trikot des aktuellen Bundesliga-Tabellenzweiten verbuchen. Die neu formierte Neustädter Defensive dürfte gewarnt sein.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.