Es haben nur Kleinigkeiten gefehlt. Erst in der Schlussminute rettete Meisterschaftsfavorit Bayreuth einen 81:77-(38:35) Zittersieg bei den Neustädter Basketballern ins Ziel. Aber da waren drei DJK-Schlüsselspieler schon nicht mehr auf dem Feld.
Das schwere Startprogramm macht sich bemerkbar: Tabellenletzter, dritte Niederlage im vierten Spiel. Was bedenklich aussieht, ist bei den Neustädtern aber noch kein Anlass zur Beunruhigung. Denn der Tabellenstand spiegelt nicht die bisherigen Leistungen wider. Nach der knappen Niederlage gegen Tabellenführer Regnitztal war es auch am Samstag gegen die "TenneT young heroes" Bayreuth ein Krimi bis zum Ende.
"Ich schaue nicht auf die Tabelle. Fakt ist, wir haben gegen den Tabellenzweiten wirklich gut gespielt", lobte Stefan Merkl die Entwicklung seines jungen Teams. "Aber es zeigt uns auch, dass wir deutlich smarter werden müssen." Denn bei den Oberfranken standen Spieler mit Erfahrung aus dem Training der Bayreuther BBL-Profis im Kader. "Da muss man perfekt spielen, um zu gewinnen", so der DJK-Coach. Aber: "Wenn wir uns mehr fokussiert hätten, dann hätte auch unsere gute Leistung am Ende gereicht."
Neustadt hielt von Anfang an das Tempo gut mit und gestaltete das Spiel auf Augenhöhe. Bayreuth, dessen Team im Neuaufbau ist, lebte offensiv von Distanzwürfen von Philipp Johannes (25 Punkte) und dem ehemaligen Neustädter Nico Wenzl (20). Bei der DJK strahlte besonders das starke Center-Duo Jonas Meißner und Lars Aßheuer Gefahr aus. "Unser Plan war, viel über groß zu spielen. Das hat auch besser geklappt als zuletzt, mir war da aber trotzdem noch zu viel Respekt dabei", erläuterte Merkl. "Ich will, dass es rummst, dass einer mal mit Dunk abschließt. Mit einem solchen Selbstbewusstsein passiert es dann nicht, dass zu viele Layups verlegt werden."
Details wie die Freiwurf- und Rebound-Quote, einige Ballverluste, die Bewegung abseits des Balls und eine Umstellung der Defensive verhinderten laut Merkl die große Überraschung. Und dass die DJK in der entscheidenden Phase auf seine Top-Leute verzichten musste. Jonas Meißner (38. Minute), Vlady Krýsl (39.) und Ondrey Stych (40.) mussten mit je fünf Fouls vom Platz. Besonders das Foul von Meißner, der beim Zug zum Korb von zwei Verteidigern attackiert wurde, und ein Offensivfoul bekam, sorgte für heftige Diskussionen unter den mehr als 200 Zuschauern in der Gymnasiumhalle. "Diese Pfiffe haben uns nicht geholfen. Aber wir hätten das Spiel vorher entscheiden können", sagte Merkl. Eineinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff ging Neustadt noch mit 76:75 in Führung. Doch ausgerechnet Wenzl, der einen durchwachsenen Abend erlebt hatte, wurde zum Matchwinner. Mit 5 seiner 20 Punkte in den letzten beiden Minuten sicherte er den verdienten Gästesieg.
DJK: Meißner (16 Punkte/5 Fouls), Aßheuer (13/3), Krýsl (12/5), Merkl (11/1), Stych (9/5), Pöss (6/2), Tarwoe (4/4), Kurth (4/2), Fritsch (2/2), Archer (0/1), Sailer (0/2) und Baier.



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