Kladno war auch dieses Jahr Ausrichter der tschechischen Mehrkampfmeisterschaften. Zugleich hatte ein bunter Kreis internationaler Top-Athleten gemeldet. Die Nennliste im Zehnkampf führte der Brasilianer Luiz Albero de Araujo, Zehnter der Olympischen Spiele in Rio, an. Zudem waren Athleten aus England, Norwegen, Lettland, Polen und Saudi-Arabien am Start.
Glänzender Einstand
Im starken Feld war bei strahlendem Sonnenschein und heißen Temperaturen auch Simon Ziegler aus Neustadt/WN, für den es um die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft in Wesel ging. Am frühen Morgen des ersten Tages erwischte er im 100-m-Sprint mit 11,21 Sekunden einen glänzenden Einstand. "Den ersten Sprung gültig und dann einen draufsetzen", ist die bevorzugte Taktik des Neustädters beim Weitsprung. Etwas verhalten im ersten, mutiger im zweiten und entschlossen im dritten Durchgang ging sein Plan mit einer Weite von 6,72 Metern auf.
Im Kugelstoßen setzte der Athlet der LG Telis Finanz Regensburg seinen Weg fort, sich erneut für die nationalen Titelkämpfe Ende August zu qualifizieren. 11,31 Meter mit dem 7,26-Kilo-Gerät standen nach drei Versuchen in der Ergebnisliste. Der höchste Flop in der vierten Disziplin wurde mit 1,84 Metern im Hochsprung vermessen. 1,87 waren machbar, aber beim dritten Versuch nahm Ziegler die Latte ganz zum Schluss mit der Wade mit. "Nochmal alles geben", war die Devise für den 400-m- Lauf zum Abschluss des ersten Wettkampftages. Unter 50 Sekunden war Ziegler schon gelaufen, aber das war vor zwei Jahren und bei bester Form für die Stadionrunde. 51,86 Sekunden waren dennoch eine gute Zeit.
Beim Start in den zweiten Zehnkampftag legte Ziegler im Finish des 110-m-Hürdenlaufs trotz eines kräfteraubenden ersten Wettkampftages und obwohl das letzte Hürdenrennen schon Monate zurücklag, noch etwas zu. Mit einer Zeit von 15,88 Sekunden lief er über die Ziellinie. Die Drehungen im Diskusring zählen nicht zu den Lieblingstechniken des Leichtgewichts aus der Oberpfalz. Dennoch hatte sich Ziegler im Diskuswurf mehr erhofft, doch alle drei Versuche gelangen nicht nach Wunsch. Mit der 2-kg-Scheibe standen 28,48 Meter in der Ergebnisliste.
Ziel vorzeitig erreicht
Mehr als 20 Athleten tummelten sich gleichzeitig beim Einspringen an der einzigen Stabhochsprunganlage. Dass der Einstieg nach endlosem Warten bei der jeweiligen Wunschhöhe schwierig wird, war abzusehen. 4,30 Meter gingen in die Wertung ein, nachdem er 4,40 Meter ausließ und an 4,50 Meter scheiterte. Die neunte Disziplin bestritt er aus einem kurzen Anlauf, um seine Wurftechnik besser umzusetzen. Gleich im ersten Durchgang flog der Speer auf 46,93 Meter - weit genug, um vorzeitig die vom Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) geforderte Mindestleistung von 6000 Punkten für die "Deutsche" in Wesel einzufahren. Alle Kräfte für die letzte Übung zu mobilisieren, war damit nicht mehr nötig. Den 1500-Meter-Lauf absolvierte Ziegler in 4:48,92 Minuten und beendete den Zehnkampf mit 6572 Zählern.













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