Niedermurach.(mr) Manuel Gleißner kann es am besten bewerten: "Ich bin jetzt 33 Jahre alt, spiele seit 15 Jahren bei den Senioren", erzählt der Pertolzhofener, "aber ich lerne in jedem Training etwas Neues." Seit diesem Jahr leitet der Bulgare Stoyan Stoykov die Übungseinheiten. "Wie er erzählt, wie er die Übungen vormacht, das hat einfach alles Hand und Fuß", schwärmt Gleißner vom neuen Spielertrainer. Gleißner ist Fußballabteilungsleiter beim FC Pertolzhofen, Johannes Krammer sein Pendant beim FC Niedermurach. Beide managen das Geschehen bei der Spielgemeinschaft der Traditionsclubs, die vor dem ersten - noch inoffiziellen - Titel steht. Die SG Niedermurach/Pertolzhofen führt die Tabelle der Kreisklasse Nord an und kann am Sonntag schon mit einem Remis beim punktgleichen Tabellenzweiten SG Silbersee die Herbstmeisterschaft holen.
Viel vom Aufschwung hängt mit Stoykov zusammen. Der 30-Jährige wurde in der Nachwuchsakademie von Levski Sofia ausgebildet, war auch in Bulgarien im Profibereich unterwegs. In Deutschland früher beim SV Schwarzhofen, in der Bezirksliga, dann auch in Wackersdorf. Als Futsal-Spieler ist er in der Region auch bestens bekannt. Der Junge hat ein feines Füßchen - und auch ein glückliches Händchen. Alles, was er anfasst, scheint derzeit zu gelingen. In der Defensive wurde die Viererkette eingeführt. "Das hat schnell geklappt", sagt Gleißner, der all die Jahre noch einen Libero gespielt hat und jetzt auch ab und an in der Defensivreihe zum Einsatz kommt. Stoykov selbst macht mit Maximilian Pamler oder Christoph Eckl im Mittelfeld dicht. In der Offensive hat der Trainer auch die richtige Formation gefunden. Markus Raiml (bisher 12 Saisontore), Michael Fleck (7) und Alexander Prey (6) versetzen die gegnerischen Abwehrreihen in Angst und Schrecken.
"Das sind alles noch junge Burschen", sagt Gleißner. Überhaupt sind sie stolz, dass das Team nahezu nur aus Leuten aus der eigene Jugend besteht. Mitgebracht hat Stoykov seinen Landsmann Aleksandar Mitushev. "Gegenüber dem letzten Jahr hat sich personell gar nicht so viel verändert", erklärt der Abteilungsleiter. Stoykov hat da einiges in die richtigen Bahnen gelenkt. "Wir haben natürlich damit spekuliert, dass es in dieser Saison besser läuft", ergänzt Gleißner. "Aber mit dem derzeitigen ersten Platz war nicht zu rechnen." Einen Einbruch erwarte er nicht, sagt er, aber der Aufstieg, wie jetzt einige meinen, sei überhaupt kein Muss. "Wir wollen einfach weiter vorne mitspielen." Dass es der Mannschaft noch ab an an die Konstanz fehlt, zeigte sich vor zwei Wochen bei der Niederlage in Haselbach. Die dortigen SV-Kicker gingen aggressiv zu Werke, ließen die SG-Akteure gar nicht ins Spiel kommen. "Haselbach hat da verdient gewonnen.
Stoykov blieb auch nach dieser Niederlage - zuvor war nur gegen die lange Zeit führende SpVgg Pfreimd II verloren worden - ruhig. Klare Anweisungen, aufmunternde Worte und schon war zuletzt beim 3:0 im Derby gegen den SV Pullenried alles im Lot.
Kein Wunder, dass die Niedermuracher und Pertolzhofener den Trainer halten wollen. "Wir haben schon für nächste Saison verlängert", verrät Gleißner. Andere Verein hatten schon die Fühler nach dem Spielertrainer ausgestreckt. Stoykov würden sie im Murachtal am liebsten ohnehin nicht mehr hergeben.
Wir haben natürlich damit spekuliert, dass es in dieser Saison besser läuft.
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