Nürnberg
29.04.2019 - 21:12 Uhr

Drei Wahrheiten nach dem Bayern-Derby

Der 1. FC Nürnberg ärgert am Sonntag den FC Bayern. Das hat verschiedene Gründe. Der wichtigste ist die Einstellung des Gegners, meint unser Sportredakteur Josef Maier.

Bayerns Joshua Kimmich kann es nicht fassen: Nur 1:1 in Nürnberg. Bild: Timm Schamberger/dpa
Bayerns Joshua Kimmich kann es nicht fassen: Nur 1:1 in Nürnberg.

Es ist Frühling, auch am Nürnberger Valznerweiher. Der Club blüht auf. Beim 1:1 am Sonntag gegen die Bayern zeigten die Franken viel von dem, was eine gute Mannschaft ausmacht. Begeisterung, Einsatz, ja, ab und an flotte Kombinationen. Der Trainerwechsel hat den Club doch aus seiner Lethargie gerissen. Michael Köllners Nachfolger Boris Schommers hat nochmal die Lebensgeister geweckt. Der Trainerwechsel macht sich bemerkbar.

Doch in den schnelllebigen Fußballzeiten wird auch vergessen, dass der jetzt vorschnell kritisierte Köllner - und das ist auch eine Wahrheit - aus einer durchschnittlichen Zweitligamannschaft erst diesen Aufsteiger geformt hat. Und wenn der Club jetzt mit Mattheus Pereira, wie es heißt, plötzlich einen sehr guten Fußballer in seinen Reihen hat, dann stimmt das so nicht. Gegen Hertha BSC beispielsweise war der ausgeliehene Brasilianer mit Abstand bester Clubberer. Wann war das? Im tiefsten Winter.

Und die dritte Wahrheit vom Sonntag: Der FCN profitierte sehr vom pomadigen Auftritt der Bayern. Robert Lewandowski schoss den Ball bei einem Freistoß aus 20 Metern 20 Meter übers Tor. Kingsley Coman schaufelte das Leder bei einem Flankenversuch in die hinterste Ecke des Stadions. Fahrig, ungenau, uninspiriert - der Auftritt der Münchener war noch schlechter als er im Nachhinein gemacht wurde. Ein FC Bayern mit der Klasse von vor zwei, drei Jahren hätte auch an einem weniger guten Tag am Sonntag ein 2:1 oder 3:1 nach Hause geschaukelt.

"Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die zu den Top 5 der Welt gehört", erklärte Club-Stürmer Mikael Ishak stolz. Da liegt er aber so richtig daneben.

 
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