Oberviechtach
15.10.2018 - 18:10 Uhr

Als Elfmeter-Killer ins Krankenhaus

Eine Flanke segelt in den Strafraum des FC OVI-Teunz. Torhüter Christian Böl kommt heraus und will den Ball abfangen. Dabei kollidiert er mit einem anderen Spieler und knallt "fast kopfüber" auf den Boden.

Gegen die SV Grafenwöhr ging der Luftkampf für Christian Böl (rechts) noch gut. Gegen den TuS Kastl landete der Torwart des FC OVI-Teunz dagegen unsanft auf der Schulter und im Krankenhaus. Bild: A. Schwarzmeier
Gegen die SV Grafenwöhr ging der Luftkampf für Christian Böl (rechts) noch gut. Gegen den TuS Kastl landete der Torwart des FC OVI-Teunz dagegen unsanft auf der Schulter und im Krankenhaus.

(fle) Bezirksliga-Aufsteiger FC OVI-Teunz empfing im Kellerduell den TuS Kastl und zog mit 1:3 den Kürzeren. Die Geschichte des Spiels schrieb jedoch FC-Torwart und -Kapitän Christian Böl. Nach elf Spielminuten war der 35-Jährige, der bis auf einen zweijährigen Abstecher zum 1. FC Schwarzenfeld zum Inventar beim Fusionsverein zählt, auf dem Weg zum Matchwinner.

Er parierte einen Strafstoß der Kastler und verlieh sich und seinen Mitspielern frisches Selbstbewusstsein. "Ehrlicherweise muss ich schon sagen, dass der Elfmeter nicht sonderlich gut geschossen war. Halbhoch ist für einen Torhüter immer dankbar", sagte er am Tag nach dem Spiel. Zum Zeitpunkt seiner Parade ahnte er noch nicht, dass er das Ende des Spiels nicht mehr auf dem Platz miterleben wird.

Nach knapp einer halben Stunde segelte eine Flanke der Kastler in den Strafraum des FC OVI-Teunz. Böl ging entschlossen raus, stieg hoch und wollte den Ball abfangen. Was danach passierte, weiß Böl nur noch bruchstückhaft. "Ich bin mit einem eigenen oder einem gegnerischen Spieler kollidiert. Ich weiß es nicht genau. Der berührte mich in Hüfthöhe, ich verlor die Balance und stürzte fast kopfüber zu Boden - voll auf die Schulter." Mit ausgerenkter Schulter ging es per Sanka ins Krankenhaus, wo "alles wieder eingerenkt wurde".

Bei einer MRT-Untersuchung im Laufe der Woche wird eine Beschädigung der Bänder und Sehnen im Schulterbereich überprüft. Unabhängig vom Ausgang der Untersuchung, steht für Böl bereits jetzt fest: "In diesem Jahr werde ich sicher nicht mehr ins Tor zurückkehren. Ich trage den Arm aktuell in einer Schlinge, und es ist noch offen, ob ich operiert werden muss." Für den Aufsteiger ein herber Verlust, erhielt Böl, der das Krankenhaus am Montag verlassen durfte, doch stets beste Kritiken.

In den nun folgenden "Wochen der Wahrheit" (O-Ton Böl) gegen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf Paulsdorf, Schirmitz und FC Amberg schlägt dafür die Stunde seines Vertreters. Christian Schinner machte seine Sache gegen Kastl schon ordentlich, konnte die Pleite aber nicht verhindern.

"Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis. Diese Chance hat sich Christian jetzt auch mal verdient", sagte Böl, der aber einräumte: "In der aktuellen Phase zuschauen zu müssen, schmerzt fast mehr als die Schulterverletzung." Ihm bleibt nichts anderes übrig, als seinem Vertreter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Tipps, wie man etwa Elfmeter pariert, hat er ja auf Lager.

 
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