Nach dem Schlusspfiff im Sportpark des TSV Neuried stand den Spielern des SC Luhe-Wildenau die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Wie beim 0:0 im Hinspiel hatte der Vizemeister der Landesliga Mitte dem 16. der Bayernliga Süd am Samstagabend einen großen Kampf geliefert – am Ende standen die Oberwildenauer aber mit leeren Händen da. "Es ist schade und es fühlt sich sehr bitter an", sagte Spielertrainer Benjamin Urban nach der 0:2 (0:1)-Niederlage und dem Relegations-Aus: "In so einem Spiel entscheiden Kleinigkeiten. Die Enttäuschung ist riesengroß."
In der Stunde der Niederlage spendete Armin Goschler dem Unterlegenen Trost. "Unsere Spieler haben alles rausgehauen. Wir können uns nichts vorwerfen", meinte der SC-Sportdirektor. "Es war eine wunderbare und historische Saison für den Sportclub. Die wird durch diese Niederlage nicht getrübt. Es hat einfach nicht für Runde zwei gereicht." In dieser trifft die SpVgg Unterhaching II nun auf die DJK Gebenbach, die bei der DJK Ammerthal mit 2:0 die Oberhand behielt.
Viele SC-Fans dabei
Auch wenn es mit der Bayernliga nicht klappt, die Anhänger des SC Luhe-Wildenau stehen trotzdem wie ein Mann hinter dem Team: Mit zwei Bussen und zahlreichen Privat-Pkw hatten die Fans die weite Fahrt ins 210 Kilometer entfernte Neuried angetreten. Rund 200 Schlachtenbummler feuerten ihre Mannschaft mit Megafon, Trommeln und Fahnen lautstark an. Unterstützung der SpVgg Unterhaching II durch Fans? Fehlanzeige.
Gegenüber der Mittwoch-Partie änderte SC-Spielertrainer Benjamin Urban die Startformation auf drei Positionen. Daniel Ettl, Fabian Geitner und Urban selbst rückten in die Anfangself, Fabian Magerl, Maximilian Hiltl und Felix Diermeier nahmen auf der Bank Platz. Die SpVgg Unterhaching II bot vom Anstoß weg mit Ben Erlmann einen ihrer gefährlichsten Angreifer auf, dieser hatte vor drei Tagen noch mit der Rolle des Ersatzspielers vorlieb nehmen müssen.
Wie bereits im umkämpften Hinspiel entwickelte sich vom Anstoß weg zunächst eine ausgeglichene Begegnung. Einen Warnschuss feuerte Geitner ab (12.), auf der Gegenseite gelang dem 16. der Bayernliga Süd die erste Torannäherung erst nach gut einer Viertelstunde: David Leitl setzte das Leder über die Latte.
Unordnung beim 1:0
Nach 25 Minuten wurde die blutjunge Unterhachinger Mannschaft stärker. Der Sportclub tat sich nun schwer, ein Spiel nach vorne zu entwickeln. In dieser Phase schlug die SpVgg zu. Die SC-Abwehr ließ sich von einem Pass in die Tiefe überraschen, Tim Hannemann nahm das Zuspiel auf und vollendete unbedrängt aus acht Metern zum 1:0 (34.). "Da hat Haching die Unordnung ausgenutzt, als unser Außenverteidiger verletzt war", ärgerte sich Urban über die vielleicht spielentscheidende Szene. Für den bereits angeschlagen ins Spiel gegangenen Jamal Dubois war danach notgedrungen Schluss. Für ihn kam mit Felix Diermeier eine Offensivkraft.
Gleich nach dem Wechsel bot sich Luhe-Wildenau die Riesenchance zum Ausgleich: David Bezdicka plazierte seinen Schuss aus zehn Metern aber zu ungenau, SpVgg-Keeper Lars Martini parierte. Die Gäste lockerten im weiteren Spielverlauf zwangsläufig die Grundordnung in der Defensive, was Freiräume für Hachinger Gegenstöße ermöglichte. Aber der Bayernligist spielte seine Konter zunächst zu unsauber aus. Bis zur 84. Minute: Der eingewechselte Philipp Zimmerer schlug im SC-Strafraum einen Haken und wurde dabei unfair von den Beinen geholt. Beim fälligen Foulelfmeter ließ Cornelius Pfeiffer dem Gästekeeper Max Baierl keine Chance.
SpVgg hätte noch höher gewinnen können
In der Schlussphase mühte sich der Sportclub vergeblich um den Anschluss. Am Ende hätte Unterhaching noch höher gewinnen können, aber die blutjunge Truppe ließ einige hochkarätige Kontermöglichkeiten liegen. "Das Spiel war lange umkämpft, aber wir müssen dann eigentlich vier, fünf Tore machen", sagte SpVgg-Trainer Marc Endres, der von einem unterm Strich verdienten Sieg sprach: "Immer wenn wir Ballbesitzfußball gespielt haben, waren wir am Drücker."
Wenn sich der SC Luhe-Wildenau irgendwie etwas vorwerfen kann, dann die mangelnde Torgefährlichkeit. In den 180 Relegationsminuten gelang den Nordoberpfälzern kein Tor, das Ausscheiden war damit eine logische Folge. Mit einer Analyse wollte sich von den Spielern aber keiner großartig aufhalten. "Wir können stolz sein, was wir in dieser Saison erreicht haben", sagte Mittelfeldakteur Paul Weidhas und verwies auf eine tolle Erfahrung: "Für uns und den Verein waren es in der Relegation zwei Bonusspiele."
SpVgg Unterhaching II – SC Luhe-Wildenau 2:0 (1:0)
- SpVgg Unterhaching II: Martini, Lautenbacher, Böhnke, Martens (86. Joas), Erlmann (46. Zimmerer), Markulin, Schmid (46. Hodzic), Leitl, Hannemann (62. Dorfner), Girtler (62. Pfeiffer), Zimmermann
- SC Luhe-Wildenau: Baierl, Dubois (33. Diermeier), Ettl, Gradl Lorenz, Urban (80. Prem), Weidhas, Fenzl (62. Winderl), Geitner (80. Magerl), Bezdicka (69. Meckl), Argauer
- Tore: 1:0 (34.) Tim Hannemann, 2:0 (84./Foulelfmeter) Cornelius Pfeiffer
- SR: Patrick Krettek
- Zuschauer:220
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