Immer weniger Spieler, immer weniger Mannschaften, immer weniger Interesse – der Trend im Amateurfußball ist eindeutig. Nur nicht in Pfreimd. „Wir haben manchmal mehr als 30 Leute im Training“, sagt Bastian Lobinger, der Trainer der ersten Mannschaft. „Wir brauchen da immer zwei Plätze.“ Und weil die Jungs auch alle kicken wollen, haben die SpVgg-Verantwortlichen jetzt vor der neuen Saison auch noch eine dritte Mannschaft ins Leben gerufen. In einer Spielgemeinschaft mit dem SV Kemnath II wird sie in der B-Klasse starten.
In ganz anderen Gefilden bewegt sich natürlich das Aushängeschild – die „Erste“. Nach dem Aufstieg in die Landesliga Mitte ist die Euphorie groß. „Wir sind jetzt seit zwei Wochen im Training“, berichtet Lobinger. Und die Jungs ziehen richtig toll mit. Deswegen geht der 30-Jährige auch ganz optimistisch in die Saison. „Ich traue uns schon zu, einige Mannschaften hinter uns zu lassen.“ Der Sprung von der Bezirks- auf die Landesebene ist wohl der größte im Spielbetrieb der Amateure. Reihenweise kommen die Bezirksligameister ein Jahr später wieder aus der Landesliga zurück. Vor allem durch den Wegfall der Bezirksoberliga ist die Kluft oft zu groß. Die Pfreimder haben nach dem ersten Landesliga-Aufstieg 2018 ein Jahr später mit Ach und Krach die Klasse gehalten: Nach der XXL-Corona-Saison 19/21 ging es aber wieder zurück in die Bezirksliga Nord. Nun folgte der sofortige Wiederaufstieg.
Sieben A-Jugendliche
„Wir sind alle erfahrener geworden“, nennt Lobinger einen Grund, warum er seinen Jungs den Klassenerhalt zutraut. Viele Leistungsträger seien jetzt auch im besten Fußballeralter. „Wir haben wirklich ein gute Altersstruktur.“ Zudem bleibe das Gebilde zusammen. Es gibt keinen einzigen Abgang, aus der A-Jugend rücken sieben Leute nach. „Aber ich denke, die werden erst einmal in der Zweiten in der Kreisklasse Fuß fassen müssen“, meint der torgefährliche Trainer. Zudem kommen mit Sebastian Ring und Maximilian Herzog Spieler zurück, die zuletzt wegen Verletzungen nur sporadisch im Einsatz waren. Dass die jungen Leute in Pfreimd ihre Chance auch nutzen, zeigen Julian Kiener und Felix Brendel. Die beiden jungen Schnaittenbacher haben sich in der „Ersten“ festgespielt. „Sie haben den Sprung schnell geschafft. Aber es wird interessant sein zu sehen, wie sich ihre Entwicklung in der Landesliga fortsetzt“, sagt Lobinger.
Die ersten Testspiele sind auch schon absolviert. Gegen den VfB Bach gab es ein 0:2. „Da waren wir aber arg ersatzgeschwächt“, erklärt der Trainer. Mit größere Kapelle lief es am Samstag beim 4:1 gegen Kosova Regensburg schon besser. Und am Sonntag folgte beim Erdinger-Cup-Turnier für Bayerns Nordosten in Rieden Platz zwei. Erst im Neunmeter-Schießen wurde das Finale gegen den TB Roding verloren.
Hammer-Programm zum Auftakt
Ein bisschen Sorgen macht Lobinger nur das Auftaktprogramm in der Landesliga Mitte: Am Sonntag, den 17. Juli, startet die Truppe mit einem Auswärtsspiel gegen den ASV Burglengenfeld, nur zwei Tage später ist Top-Favorit Fortuna Regensburg zu Gast. Das Wochenende darauf geht es tief hinein in den Bayerischen Wald nach Hauzenberg, ehe danach das Heimspiel gegen einen weiteren Landkreis-Rivalen, den SC Ettmannsdorf, folgt. Lobinger: „Da geht’s gleich so richtig in die Vollen.“ Doch egal, wie es los- und ausgeht, die Trainingsplätze in Pfreimd werden auch danach voll sein.
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