"Nein", sagt Stefan Schießl von der SpVgg Pfreimd etwas ungläubig. "Klaus Fischer kenne ich nicht." Ist auch nicht verwunderlich. Schießl ist erst 22 Jahre alt und Klaus Fischer schoss im November 1977 im Länderspiel gegen die Schweiz sein Jahrhunderttor. Der Schalker, der aus Zwiesel stammt, lag vor seinem Treffer eine gefühlte Ewigkeit in der Luft, bevor er die Kugel per Fallrückzieher ins Tor beförderte.
Okay, Schießl stieg jetzt nicht so hoch und lag auch nicht so lange in der Luft, aber sein Tor zum 1:1-Ausgleich beim 1:4 gegen den Spitzenreiter SV Donaustauf war ebenfalls wunderschön, wurde auch in den sozialen Medien gefeiert. "Ich hab' da nicht lange nachgedacht", erzählt er. Nach einer Ecke flog der abgefälschte Ball auf ihn zu, Schießl verwertete ihn mit dem Rücken zum Tor. Festgehalten wurde das Ganze auf einem Video des Bayerischen Fußballverbandes. Gut möglich, dass das Tor beim Bayerntreffer des Monats November" zur Auswahl steht.
"Wenn wir in Donaustauf einen Punkt geholt hätten, hätte ich gerne das Tor dagegen eingetauscht", sagt der Mann von der rechten Seite der Pfreimder. In der Jugend spielte der Zerspanungsmechaniker auch für die SpVgg SV Weiden, kehrte dann aber im Seniorenbereich zu seinem Heimatverein zurück. Der Aufstieg in die Landesliga Mitte ist natürlich auch die Krönung seiner bisher jungen Karriere. Sein Tor am Samstag war sein erstes in der Landesliga. "Mit "KISTE" kommentierte SpVgg-Kapitän Michael Prey den Treffer auf Facebook. Ein in diesem Fall zweideutiger Begriff, denn damit ist wohl nicht nur das Tor gemeint: "Jeder von uns, der sein erstes Tor in der Landesliga schießt, muss eine Kiste Bier zahlen", erklärt Schießl das Prozedere . Für ihn gilt das so nicht: "Mir sagten die Mitspieler, ich müsste zwei zahlen, weil das Tor so schön war."
Völlig neu war ihm das Gefühl bei einem Fallrückzieher übrigens nicht. "In der Jugend habe ich auch schon mal so eines gemacht."
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