Der Beginn ließ gar nichts Gutes erahnen: Zwei Spiele, ein Punkt. Das wird eine richtig schwere Saison in der Kreisklasse Nord, dachten viele. Nicht aber Marin Marinov: „Bei mir hat das nichts gemacht. Ich wusste, dass wir eine gute Mannschaft haben.“ Sogar eine sehr gute. Der Tscheche ist seit dieser Saison Spielertrainer beim SV Pullenried, der nach schwachem Beginn mittlerweile voll durchgestartet ist. Nach elf Spielen stehen jetzt 26 Zähler zu Buche, und damit liegen die Kicker aus dem nur gut 200 Einwohner zählenden Ortsteil von Oberviechtach fünf Punkte vor den Verfolgern SV Haselbach und SV Altendorf.
Viele schnelle Leute
Der Tscheche Marinov spielt jetzt die zweite Saison in Pullenried: „Im ersten Jahr war ich aber fast nur verletzt“, blickt er auf keinen erfolgreichen Start beim SVP zurück. Dafür läuft’s jetzt umso besser. Mit 14 Toren liegt der 29-Jährige, der nur ein paar Kilometer jenseits der Grenze wohnt, an der Spitze der Torjägerliste. „Ich spiele mal vorne, mal außen“, umschreibt er seinen Tätigkeitsbereich auf dem Platz. Der Offensivauftritt seines Teams gefällt ihm auch insgesamt: „Wir haben da viele schnelle Leute.“
Klier mit einem Sahne-Tag
Dass die Pullenrieder auch gut starten können, bewiesen sie am Samstag beim Auswärtsspiel bei der DJK Dürnrsricht. Tomas Kristl brachte die Gäste schon nach fünf Minuten ihn Führung – und die hielt bis zum Ende. „Das war ein typisches Kampfspiel, in dem auch Dürnsricht seine Chancen hatte“, sagt Marinov und lobt seinen Keeper Kevin Klier, der einige gute Paraden zeigte. Das Team um Kapitän Sebastian Brenner hatte aber auch seine Möglichkeiten. Marinov: „Da hätten wir schon früher das 2:0 oder 3:0 machen müssen.“
Am Ende war’s egal, drei weitere wichtige Punkte waren eingefahren. Genauso wie das Punktepolster gefällt dem Spielertrainer noch etwas anderes. „Wir haben eine Supertruppe, die toll zusammenhält.“ Der Mix aus Einheimischen und den vier tschechischen Mitspielern harmoniert bestens. Kristl und Lukas Böhm spielen schon länger hier. Marinov brachte vergangene Saison seinen Landsmann Michal Meszaros vom FC Neunburg mit. Bestens eingeschlagen hat auch der junge Lukas Haberl, der vor der Saison vom FC OVI/Teunz kam und mit seiner Schnelligkeit in der Abwehr überzeugt.
In der Kreisliga war der SV Pullenried bisher nur einmal. 2008 stiegen die Pullenrieder auf, 2009 gleich wieder ab. Ansonsten gab es im Oberviechtacher Ortsteil bisher nur Kreisklassen- und A-Klassen-Fußball. „Es sind noch 15 Spiele, vom Aufstieg zu reden ist viel zu früh“, sagt Marinov zur Euphorie im Verein. Doch er traut seinen Jungs einiges zu.
In diesem Jahr feierte der 1971 gegründete Verein, das wegen Corona vor einem Jahr verlegte 50-Jährige Jubiläum nach. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es auch nächstes Jahr in Pullenried richtig was zu feiern gibt.
SV Pullenried
- Gegründet 1971
- Derzeit Spitzenreiter der Kreisklasse Nord: 11 Spiele, 33:13 Tore, 26 Punkte
- Beste Torjäger Marin Marinov 14 Tore; Daniel Brenner 5; Tomas Kristl 5; Kevin Volz 3
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