Regensburg
09.05.2019 - 19:10 Uhr

Beierlorzer soll Köln zugesagt haben

Der Wechsel von Jahn-Trainer Achim Beierlorzer scheint beschlossene Sache. Er wäre nicht der erste, der sich in Regensburg profiliert hat.

Hat Achim Beierlorzer Köln schon zugesagt? Bild: Armin Weigel/dpa
Hat Achim Beierlorzer Köln schon zugesagt?

Für die Regensburger wäre es ein Dé·jà-vu: Vor knapp zwei Jahren hatte der Zweitligist SSV Jahn mit Heiko Herrlich einen Trainer, mit dem er langfristig die Zukunft gestalten wollte. In der Sommerpause 2017 machte der einstige Stürmerstar aber den Abflug zu Bayer Leverkusen. Jetzt zieht es den aktuellen Trainer der Regensburger auch gen Westen. Ein paar Kilometer rheinaufwärts. Achim Beierlorzer soll neuer Trainer des Bundesliga-Rückkehrers 1. FC Köln werden, wie die "Sport-Bild" am Donnerstag meldete. Eine Bestätigung von Vereinsseite stand bis zum späten Abend aus. Aber es wird wohl so kommen.

Der Traditionsclub aus der Oberpfalz als Sprungbrett für die Beletage des deutschen Fußballs: Das war auch schon einige Jahre früher so, als Eigengewächs Markus Weinzierl im Sommer 2012 nach dem Zweitligaaufstieg des SSV Jahn zum FC Augsburg wechselte.

Herrlich wie Beierlorzer profilierten sich derweil später in der - das darf man so sagen - Fußballprovinz. Ihnen kam natürlich auch der Gesamtaufschwung des Vereins samt neuem Stadion im Stadtsüden zugute. Hier konnten sie ihren Fußballstil in aller Ruhe perfektionieren. Und Beierlorzer nannte in einem Interview mit den Oberpfalz-Medien vor Saisonbeginn noch ein paar Wohlfühlgründe: "Der Verein ist extrem sympathisch und genau mit den Werten unterwegs, die auch mir am Herzen liegen: bodenständig, ambitioniert, glaubwürdig."

Der Verein dürfte jetzt wohl bald wieder auf der Suche sein. Bis zum Juni 2022 hat Beierlorzer vor kurzem erst seinen Vertrag verlängert. Nach Platz fünf in der Vorsaison und dem erneut früh geschafften Klassenerhalt in dieser Spielzeit hatte er noch einiges vor. Doch jetzt lockt die große Chance, in einer anderen Domstadt die eigene Fußballphilosophie auf den Platz zu bringen.

Diese Philosophie hat er sicherlich auch im Osten der Republik aufgesogen. Der Mittelfranke aus Erlangen kommt aus der "Leipziger Schule". Er war dabei, als Red Bull vor einigen Jahren begann, ein Fußballimperium in Deutschland aufzubauen. Beierlorzer assistierte auch Ralf Rangnick, war Co-Trainer, als die Mannschaft 2016 in die erste Liga aufstieg. Unter Ralph Hasenhüttl wurde er zunächst nicht mehr im Profibereich gebraucht. Die Leipziger Verantwortlichen wussten aber sehr wohl, was sie an Beierlorzer hatten und vertrauten ihm die U19 sowie die sportliche Leitung des Nachwuchsbereiches an.

Der SSV Jahn Regensburg äußerte sich am Donnerstag nicht zu den Spekulationen. Vereinssprecher Martin Koch verwies auf ein Statement von Geschäftsführer Christian Keller, das der erst kürzlich in der "Mittelbayerischen Zeitung" abgegeben hatte: "Unser oberstes Interesse ist es, dass Achim Beierlorzer da bleibt. Wenn es aber wirklich ein tolles Angebot geben würde, dann würde er zu mir kommen und dann würden wir darüber reden und das dann entscheiden."

Sollte Beierlorzer, der selbst nie im Profibereich kickte, aber dessen großer Bruder Bertram einst beim FC Bayern spielte, nach Köln gehen, dürften die Regensburger aufgrund der langen Vertragslaufzeit zumindest eine Ablösesumme einstreichen. Laut "Bild" soll sie vertraglich festgelegt bei 650 000 Euro liegen. Heiko Herrlich konnte seinerzeit aufgrund eines fehlenden Vertrags ohne Gegenleistung nach Leverkusen wechseln. Dieses Mal würden sie in Regensburg wohl freiwillig gerne auf Geld verzichten - wenn Beierlorzer nur bliebe.

Regensburg13.05.2019
 
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