Das Pokal-Aus des SSV Jahn gegen Magdeburg: Ein hitziges Spiel – in jeder Beziehung

Regensburg
15.08.2023 - 15:02 Uhr
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Der SSV Jahn Regensburg liefert gegen den 1. FC Magdeburg eigentlich eine ganz ordentliche Partie in der ersten Runde des DFB-Pokals. Nicht nur während des Spiels war einiges geboten.

Konrad Faber (links) feiert mit Rasim Bulic (rechts) den Torschützen zum 1:2, Dominik Kother (Mitte).

Beim Abpfiff um kurz vor 20 Uhr hatte es immer noch knapp 30 Grad im Jahnstadion in Regensburg, die Zuschauer auf der Haupttribüne waren vorher gut 90 Minuten „durchgegrillt“ worden. Doch Konrad Faber war es am Montagabend immer noch nicht hitzig genug. „Der Sieg sei ihnen gegönnt“, sagte Faber in Richtung der Magdeburger, „aber dass sie provozierend vor unseren Fans feiern, geht gar nicht.“ Der Jahn-Akteur hatte sich nach Abpfiff einige Spieler des Gegners zur Brust genommen, trotz schlauchender 90 Minuten in sengender Hitze reichte es noch zu einer ordentlichen Rudelbildung. Mit 1:2 (0:1) hatte der SSV Jahn zuvor sein Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten verloren und schied nach drei Spielzeiten erstmals wieder in der ersten Runde aus.

Konrad Faber hatte sein Mütchen aber schnell wieder gekühlt. Im Schatten der Arena analysierte er schon wieder ganz ruhig: „Ich glaube, ein Klassenunterschied war heute nicht zu sehen.“ Sein Team habe dagegengehalten. „Ich denke, wir hätten mehr verdient gehabt.“ Die 9464 Zuschauer hatten aber auch gesehen, dass die Magdeburger ein stückweit cleverer als der Drittligist oder auch cooler in der Hitze waren. Den Jahn-Offensiven wie Christian Viet, Dominik Kother oder Alias Huth fehlte in den entscheidenden Szenen doch das Durchsetzungsvermögen.

Mit ihrer ersten Aktion machten die Gäste durch Jan-Luca Schuler (16.) das 1:0. Nach der Pause drängte der Zweitligist auf die Vorentscheidung. Und mit dem 2:0 (59.) durch Jean Hugenot, der eine Hereingabe per Außenrist verwandelte, schien er auf einem guten Weg. Doch nur vier Minuten später entfachte Jahn-Neuzugang Dominik Kother das Pokalfeuer beim Jahn erneut. „Den habe ich schön ins lange Eck gedonnert“, beschrieb der aus Mannheim gekommene Akteur die Aktion zum 1:2. Kurz vor Schluss probierte er es nochmal aus gleicher Position. „Aber da ist mir der Ball über den Schlappen gerutscht.“

Nach dem Anschlusstreffer hatte der Jahn noch einmal alles probiert. Vor allem Konrad Faber schob an. Mit seiner Schnelligkeit erzwang der 25-Jährige doch die ein oder andere Offensivaktion. Vor zwei Jahren war Faber vom SC Freiburg II in die Oberpfalz gekommen, bei Trainer Joe Enochs hat er jetzt eine neue Rolle. Er agiert viel offensiver als in den vergangenen zwei Zweitliga-Spielzeiten, als er als Verteidiger oft nur Ergänzungsspieler war. „Heute lief es viel besser als in den vergangenen Spielen", urteilte Faber über die „neue, zusammengewürfelte Jahn-Truppe“. Allein es fehle die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor.

Faber ist einer der wenigen, der nach dem Abstieg beim Jahn geblieben ist. Andi Geipl kehrte nach drei Jahren aus Heidenheim wieder an die Donau zurück, und soll die Mannschaft als Kapitän ebenso wie Faber führen. Gegen Magdeburg gelang das dem Mittelfeldkämpfer aber eher selten. Auffällig war der 31-Jährige trotzdem. Kurz vor der Pause geriet er mit Baris Atik aneinander. Der kleine Magdeburger hatte den stämmigen Bayern aus Garmisch unfair zu Fall gebracht. Das ließ sich Geipls nicht gefallen – schnell hatte sich ein Rudel gebildet. Die Partie in Regensburg am Montagabend war in jeder Beziehung eine hitzige Partie.

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