St. Ötzen bei Flossenbürg
17.02.2021 - 17:34 Uhr

Erics Winter: Ruhe vor dem Sturm

Spannung aufbauen, letzte Weichen stellen: In seiner Kolumne beschreibt Kombinierer Eric Frenzel die letzten Tage der WM-Vorbereitung.

Eric Frenzel. Bild: Christian Skiefe
Eric Frenzel.

Von Eric Frenzel

Wir sind in der Vorbereitung auf die Heim-WM, als Team und jeder individuell. Der vorletzte Lehrgang liegt hinter uns. In einer Winterwunderlandschaft in Oberhof hatten wir die letzte Trainingseinheit auf der Normalschanze. Die Trainingsergebnisse und die letzten Abstimmungen sind als sehr gut einzuschätzen, alle sind auf einem guten Weg.

Zurück in Flossenbürg setzte meine persönliche Vorbereitung ein. Regeneration, Körperpflege, aber auch Vorbelastungen in der Wettkampfsimulation im Trainingsareal des Skilanglaufzentrums Silberhütte.

Seit Jahren agiere ich vor wichtigen Sportereignisse wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen in gleicher Weise, was die Laufperformance angeht; einerseits gönne ich mir mehr Ruhetage als sonst, um Wettkampfspannung aufzubauen, andererseits möchte ich nicht mehr aus dem Laufrhythmus kommen. Deshalb simuliere ich Wettkampftempo, auf der 5-Kilometer-Strecke sowie auf der vollen Wettkampfdistanz über 10 km, dies alles auf meiner Haustrainingsstrecke an der Silberhütte, wo dieses Jahr tolle Loipenbedingungen herrschen. Nach dem vormittäglichen Training steht dann Regeneration auf dem Programm, Essen, Faulenzen, Sauna, im Kreis der Familie sein, zumeist bei gemeinsamen Spaziergängen.

Am Wochenende heißt es dann wieder Anreise nach Garmisch. Wie in Oberhof schirmen sich Team und Betreuer wieder vollkommen in eigenen Ferienwohnungen mit eigenem Koch ab, um die Zahl der Außenkontakte zu reduzieren. Bisher sind wir damit sehr gut gefahren. In Garmisch stehen dann letzte Tests auf der Großschanze auf dem Programm, bevor es ein letztes Mal nach Hause geht, um Ruhe zu tanken und Spannung aufzubauen.

St. Ötzen bei Flossenbürg10.02.2021

In mir spüre ich wie immer den Hunger nach Medaillen, wenn es daran geht, eine Großveranstaltung zu absolvieren. Die Norweger haben von ihrer vorjährigen Vormachtstellung ein gutes Stück eingebüßt. Sie sollten ausreichend nervös sein, zumal wir in Deutschland antreten, ein psychologisches Moment, das nicht zu unterschätzen ist, auch wenn diesmal kein deutsches Zuschauermeer da ist. Die Spannung in mir fährt von Tag zu Tag weiter hoch, so wie ich es seit Jahren immer gewohnt war. Alles gute Zeichen, die nur noch in gute Leistungen umgesetzt werden müssen.

 
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