Auch ein Qualitätsproblem
Lediglich ein Unentschieden in 20 Spielen, sonst nur Niederlagen: Mit so einer grottenschlechten Zwischenbilanz nach zwei Drittel der Saison hat bei der SpVgg Schirmitz wirklich keiner gerechnet. „Es haben schon alle gewusst, dass es schwer wird. Der Sprung von der Kreisliga in die Bezirksliga ist nun mal sehr groß“, sagt Fabian Hirmer. „Dass es aber so extrem wird, hätte keiner von uns gedacht.“ Natürlich spielte das Verletzungspech eine Rolle, so gut wie nie konnte Hirmer auf die gleiche Anfangself zurückgreifen. Und bisweilen fehlte auch das Quäntchen Glück. Wie zum Beispiel beim 0:1 gegen den FC Wernberg oder beim 1:2 gegen den FC Furth, als man jeweils in letzter Minute den K.-o.-Schlag verpasst bekam. Am Ende plädiert Hirmer aber auch für Ehrlichkeit: „Man sollte da nicht nach Ausreden suchen. Es ist natürlich auch eine Qualitätsfrage, was den Kader betrifft. Das weiß auch die Mannschaft.“
Nur zweimal in Führung
Den bislang einzigen Punkt holte der Vorjahresmeister der Kreisliga Nord ausgerechnet gegen ein Spitzenteam. Dem FC Raindorf trotzte man am 7. Spieltag ein 2:2 ab. Es war eines von nur zwei Spielen, in denen die SpVgg überhaupt in Führung ging: In der 55. Minute traf Luca Kaiser zum 2:1, ehe Raindorf eine halbe Stunde später doch noch ausglich. Einen Vorsprung gab’s danach lediglich noch gegen die SF Ursulapoppenricht zu bejubeln: Aber das zwischenzeitliche 3:2 durch Benedikt Kormann (70.) beantwortete Upo auf seine Weise: Benedikt Herbrich schoss seine Farben mit einem Doppelschlag in der Schlussphase doch noch auf die Siegerstraße. Auf die Mütze bekamen die Schirmitzer bisweilen reichlich: Der FC Amberg landete einen 7:1-Kantersieg, die SpVgg Vohenstrauß feierte ein 6:0-Schützenfest. 0:5-Klatschen gab’s beim FC Furth und bei der DJK Arnschwang. Bester Schirmitzer Torschütze ist Kapitän Benjamin Kormann (8).
Fiasko bei Gegentoren
Nicht nur die Punktausbeute ist kläglich. Auch beim Torverhältnis wird’s unangenehm. Auf der Habenseite stehen nur 19 eigene Treffer, parallel dazu musste Stammkeeper Daniel Lukas aber bereits 76 Mal hinter sich greifen. Was pro Spiel eine traurige Quote von 0;95:3,8 ergibt. Wenn die Schirmitzer Defensive auch im Frühjahr löchrig wie Schweizer Käse bleibt, droht ein weiteres Fiasko – dann könnte die Hunderter-Marke bei den Gegentoren fallen. Seine Spieler packt Hirmer deshalb an der Ehre: "Eine Saison ohne Sieg, das bleibt einem in der Karriere als Fußballer hängen. Man kann vielleicht rückblickend sagen, dass man Bezirksliga gespielt hat. Aber wenn du kein Spiel gewonnen hast, dann hast du eigentlich nie Bezirksliga gespielt."
Ein (bescheidenes) Ziel hat Hirmer ausgemacht: Nicht schlechter abzuschneiden als der letztjähriger Direktabsteiger. Der TuS Schnaittenbach blieb zwar in der Saison 2024/25 sieglos, verbuchte aber immerhin sieben Punkte. Und beim Torverhältnis (25:98) schrammten die Schnaittenbacher zwar knapp, aber immerhin doch an der Dreistelligkeit vorbei.
Planungen für Kreisliga
In Zahlen: 13 Punkte beträgt zur Winterpause der Schirmitzer Rückstand auf den vorletzten Tabellenplatz. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs verbietet sich der Traum von einer sensationellen Aufholjagd. "Da muss man realistisch bleiben", sagt Hirmer. "Wir werden für die Kreisliga planen müssen." Es stellt sich die Frage, wie der sofortige Wiederabstieg auf die Mannschaft durchschlägt: Wer hält am Saisonende weiter zur Stange? Wie viele Spieler überlegen einen Wechsel? "Es gab schon ein Gespräch mit der kompletten Mannschaft. Nun folgen Gespräche mit den einzelnen Spielern", erklärt Hirmer. Noch offen ist, ob er selbst weiter Trainer bleibt: "Das hängt entscheidend davon ab, ob wir eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen. Ich kann aber nicht in die Köpfe der Spieler hineinschauen." Der Verein, so seine Einschätzung, wolle weiter mit ihm zusammenarbeiten: "Das ist schon ein großer Vertrauensvorschuss."
Trainingslager in Pilsen
In den kommenden Wochen soll die Mannschaft zunächst den Kopf frei bekommen nach zuletzt schwierigen Monaten. Turniere in der Halle wird man nicht spielen. "Da hatten wir bereits im vergangenen Jahr Mühe, Spieler zu finden, die mitmachen wollen. Die Angst, sich zu verletzen, ist schon da", meint Hirmer. Anfang Januar will man mit Laufeinheiten starten, der offizielle Trainingsauftakt ist noch zu vereinbaren. Fest steht bereits der Termin für das Trainingslager: Ende Januar geht es für drei Tage nach Pilsen.














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