Mit der WM-Qualifikation in der Tasche kehrte der für den WSV Schönsee startende Triathlet Martin Riedl zuletzt vom 70.3 Ironman Poznan (Polen) zurück. Nachdem der Oberpfälzer im Juni in Klagenfurt die gesamte Ironman-Distanz absolvierte (3,8 km schwimmen, 180 km Rad fahren, 42,2 km laufen), war der Wettkampf in Polen nun die dritte Halbdistanz in dieser Saison. Er bewältigte die Strecke in einer Gesamtzeit von 4:13:52 Stunden.
Dabei fing der Tag für Riedl alles andere als ideal an. „Leider habe ich mich vor dem Start zu weit hinten einsortiert, sodass ich den schnellen Schwimmern ganz vorne nicht folgen konnte und über eine Minute länger im Wasser brauchte als üblich.“ Seine Zeit: 29:53 Minuten. Mit ungewohnt großem Rückstand auf die Spitze ging es dann in die Wechselzone. Im Triathlonsport spricht man auch von der „vierten Disziplin“, den beiden Wechseln vom Schwimmen zum Radfahren und vom Radfahren zum Laufen.
Beim Radfahren konnte Riedl zunächst den Rückstand auf die vor ihm liegenden Athleten nur minimal verkürzen. „Ich habe in den letzten Jahren, was die Renneinteilung angeht, viel Erfahrung sammeln können und gelernt, meine Radstärke sinnvoll einzusetzen, denn bekanntlich ist die Ente ja hinten fett. Viele Athleten brechen beim Laufen ein, wenn sie ihre Körner zu früh im Rennen verschießen.“ Für die 90 Kilometer benötigte der Triathlet 2:13 Stunden (40,6 km/h) und verkürzte durch den schnellen Radsplit den Rückstand auf seine Kontrahenten auf etwa 2 Minuten.
Beim Laufen verringerten sich die zwei Minuten weiterhin stetig, so dass zwei Kilometer vor dem Ziel nur noch 20 Sekunden zur möglichen WM-Qualifikation fehlten. In Begleitung von seiner Freundin Theresa und seinem Bruder war Riedl ständig über die Zwischenzeiten informiert. „Ohne so ein Team sind solche Leistungen auf diesem Niveau gar nicht möglich. Auf der letzten Laufrunde brüllten sie mich an, ich solle um mein Leben laufen. Das hat mich nochmals richtig motiviert.“
Gesagt, getan: Im Ziel hatte Riedl, der den Halbmarathon in 1:24 Stunden gelaufen war, sechs Sekunden Vorsprung auf seinen Mitstreiter und sicherte sich mit Platz 8 die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2025 in Spanien.
Für den ehemaligen Langläufer des WSV Schönsee bedeutet dieser Erfolg die Erfüllung eines Traums und die Belohnung für die Strapazen der letzten Monate und Jahre. Neben seinem Vollzeitjob als Lehrer investiert der 34-Jährige 17 bis 20 Stunden pro Woche in sein Training: „In den wichtigsten Trainingsphasen sind es durchaus auch mal bis zu 40 Trainingsstunden in der Woche, da musst du irgendwann auch die Früchte ernten, sonst wird es mental schwierig.“
Ebenfalls vom WSV Schönsee war Bastian Riedl in Poznan (Polen) am Start Auf der Olympischen Distanz (1,5 km schwimmen, 40 km Rad fahren, 10 km laufen) kam er nach 2;43:32 Stunden ins Ziel. Damit erzielt er eine Platzierung in der ersten Hälfte des Gesamtrankings. Mit Theresa Schober aus Eschenfelden stieß vor zwei Jahren eine Athletin aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach zum WSV hinzu. Sie wagte sie mit der Teilnahme am 70.3 Ironman Hradec (Tschechien) den Schritt auf die Mitteldistanz. Diese Aufgabe meisterte sie bravourös in 5:21:59 Sekunden. Damit wurde sie Elfte in der Altersklasse 25 bis 29 und landete in der Gesamtwertung auf Rang 45.
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