Das war ein gebrauchter Samstag für den 1. FC Schwarzenfeld in der Bezirksliga Nord. Nicht nur die unerwartet deutliche 2:5-Heimabfuhr gegen die SpVgg Schirmitz drückte auf die Gemütslage von Trainer Wolfgang Richthammer, viel mehr machte ihm die Art und Weise zu schaffen. "Zum einen haben wir in der ersten Halbzeit klarste Einschussmöglichkeiten liegen lassen. Über eine 4:0-Pausenführung hätte sich niemand beklagen können. Dazu haben wir uns durch Undiszipliniertheiten mit zwei Platzverweisen selbst geschlagen", war der Trainer auch zwei Tage nach der Partie noch bedient. Maximilian Klebl flog bereits nach 39 Minuten mit der Ampelkarte vom Platz – wegen Ballwegschlagens. "Der Junge war etwas übermotiviert. Er ist aufgrund fehlender Spieler in die Startelf gerückt und wollte es besonders gut machen. Als er mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden war, war er eben gefrustet", sagte Richthammer zum Platzverweis seines bereits mit Gelb vorbelasteten Akteurs. Zu diesem Zeitpunkt lag der FC mit 1:0 in Führung und hatte auch in Unterzahl "alles unter Kontrolle". Selbst nach dem Schirmitzer Ausgleich kurz nach Wiederbeginn gelang den Schwarzenfeldern die erneute Führung durch ein Eigentor. "Dann hatte Felix Peter leider einen Aussetzer", sagte Richthammer nüchtern zur Roten Karte seines besten Torschützen (9 Treffer) nach 65 Minuten. Der Stürmer ließ sich zu einem groben Foulspiel im Mittelfeld hinreißen. "Eine klare Rote Karte. Felix weiß selbst nicht, warum er das gemacht hat." Eine Entschuldigung des Übeltäters sowie der Bericht des Schiedsrichters ("Keine Absicht") könnten sich strafmildernd auswirken. Der Schwarzenfelder Trainer rechnet mit einem Ausfall von zwei bis drei Wochen.
Aus der direkten Folge des zweiten Feldverweises kamen die Schirmitzer zum erneuten Ausgleich. "Mit nur mehr neun Spielern sind wir zusammengebrochen. Diese doppelte Unterzahl konnten wir nicht mehr kompensieren", sagte Richthammer zu den weiteren drei Gegentreffern, die die deutliche Heimpleite besiegelten. Die SpVgg habe in Überzahl ihre Chance gewittert und "Josef Dütsch hat richtig gewechselt", fand er auch lobende Worte für seinen Trainerkollegen. Statt sich in der ganz dicht beisammen liegenden Spitzengruppe der Liga zu etablieren, müssen die Schwarzenfelder zunächst kleinere Brötchen backen. Das ist für den Schwarzenfelder Coach aber nicht nur der Samstagspleite geschuldet. "Wir haben qualitativ vielleicht mit den besten Kader der Liga. Allerdings hatten wir noch nie die komplette Truppe zur Verfügung. Gegen Schirmitz waren drei Spieler auf einer Hochzeit, einer im Urlaub. Im August fehlten manche Spieler gar drei Partien am Stück wegen Urlaubs. Fehlende Spieler bremsen uns immer wieder aus", übte Richthammer leise Kritik. Auch beim Spitzenteam in Hahnbach am kommenden Sonntag wird der FCS nicht in Bestbesetzung auflaufen können. Zumindest Felix Peter wird rotgesperrt fehlen und Richthammer so zum Improvisieren zwingen. Aber darin hat der Coach ja inzwischen Übung.













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