Freunde des gepflegten Kreisliga-Tippspiels dürften vor dem Gastspiel beim Spitzenreiter in Rehau kaum einen Pfifferling auf den SV Steinmühle verwettet haben. Doch was der Tabellen-13. dann am Sonntag beim 1:1 abrief, hat nicht nur die Oberfranken überrascht. "Wir haben einfach gut gespielt. Wir waren mutig, ballsicher und sind selbstbewusst aufgetreten", analysierte SV-Trainer Thorsten Meier am Montag gegenüber Oberpfalz-Medien. Dabei wäre "mit etwas mehr Glück" sogar noch der ganz große Coup drin gewesen. "Nach dem 1:0 im ersten Durchgang haben wir das zweite Tor verpasst, weil wir eine 3-gegen-1-Überzahlsituation schlecht ausgespielt haben. Nach der Pause hat uns der stark mitspielende Rehauer Keeper Matthias Karnitzschky bei einigen vielversprechenden Kontersituationen ausgebremst", sagte Meier. Nicht verhehlen wollte der Trainer, dass der FC vor allem bei Standards brandgefährlich war. "Aber wir haben sie ihre spielerische Klasse nicht entfalten lassen und dem FC einfach den Schneid abgekauft. Zudem hatten wir mehr Körner und den besseren Teamgeist", machte Meier beim Aufstiegsaspiranten durchaus Defizite aus.
Komplizierte Relegation
Dennoch kassierte Steinmühle spät noch den Ausgleich nach einem direkten Freistoß. "So ein Gegentor ist immer besonders ärgerlich." Für den Abstiegskampf verspricht sich Meier vom Überraschungspunkt einen gehörigen Schub an Motivation. Nach vier Zählern aus zwei Spielen nach der Winterpause ist Meier vorsichtig optimistisch, den Klassenerhalt vielleicht doch noch auf direktem Weg zu schaffen. "Wegen der Bildung der Spielgemeinschaft mit dem SV Mitterteich herrscht bei uns große Euphorie mit Blick auf die nächste Saison. Keiner weiß, wie die Kader ausschauen, und jeder will sich daher bestmöglich präsentieren. Das führt aber auch dazu, dass wir aktuell völlig befreit aufspielen können."
A propos nächste Saison: Da der SV Steinmühle eben jene Spielgemeinschaft mit dem SV Mitterteich II eingeht, müsste in der Kreisliga doch ein Platz mehr frei werden - vorausgesetzt der SVS schafft den Klassenerhalt, entweder direkt oder über die Relegation. Wirkt sich die neue SG so gar auf die Abstiegsregelung aus der Kreisliga aus? "Nein, überhaupt nicht. Der SV Steinmühle spielt seine Saison bis spätestens zum 30. Juni ganz normal zu Ende. Sollte er nach Abschluss der regulären Spielzeit auf einem Relegationsplatzes stehen, muss der SV auch die Ausscheidungsspiele gegen den Abstieg absolvieren", klärte Kreisspielleiter Peter Kemnitzer aus. Erst nachdem feststehe, wo der SV Steinmühle in der kommenden Saison spielen würde, "wird dieser freie Platz über die Relegation aufgefüllt".
Meier nimmt seinen Hut
Für Thorsten Meier könnte seine letzte Saison als Steinmühle-Trainer so eine extralange Abschiedstour werden. "Ich habe mit dem Verein schon lange, bevor die SG überhaupt spruchreif wurde, vereinbart, dass ich nach der aktuellen Spielzeit aufhöre. Fünf Jahre sind genug", sagte der scheidende Coach, der sich noch offenhält, ob er einen neuen Verein übernimmt oder zunächst eine Pause einlegt. Bei der neuen SG wird er nicht mehr mit von der Partie sein. Doch bis zum endgültigen Abschied hat er sich noch mehrere Überraschungscoups wie den beim FC Rehau vorgenommen.
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