Der Saisonhöhepunkt für die deutschen Kurzdistanz-Triathletinnen und - athleten steht kurz bevor: Bei der Europameisterschaft auf der Olympischen Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) in München hoffen insgesamt elf Sportlerinnen und Sportler der Deutschen Triathlon Union (DTU) ab Freitag, 12. August, bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden zu können. Die EM-Wettbewerbe im Einzel für Frauen und Männer sowie der Mixed-Relay-Wettkampf finden im Rahmen der European Championships statt.
Den Auftakt beim Heimspiel im Münchener Olympia-Park machen am Freitagabend (ab 17.15 Uhr) die Frauen. Im rund 60 Teilnehmerinnen starken Feld, das um den EM-Titel kämpfen wird, befindet sich unter sechs deutschen Teilnehmerinnen auch Marlene Gomez-Göggel. "Die Konkurrenz ist stark besetzt. Vor allem die Französinnen und Italienerinnen sind zu beachten", weiß die Oberpfälzerin. " Es wird von Anfang an zur Sache gehen." Dass es viel taktisches Geplänkel geben wird, schließt die 29-Jährige fast schon aus: "Man wird sich in keiner Disziplin ausruhen können."
Welchen Stellenwert die "Triathlon-EM dahoam" für die DTU hat, lässt sich anhand der akribischen Vorbereitung festmachen. Drei Wochen lang befand sich der Nationalkader zuletzt im Höhentrainingslager in Livigno (Italien). "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", berichtet Gomez-Göggel. "Ich bin mit meiner Form zufrieden."
Der Wettbewerb über die Olympische Distanz wird ausschließlich auf dem Olympia-Gelände stattfinden. Der Dreikampf beginnt mit dem Schwimmen im Olympia-See, die danach folgenden Rad- und Laufstrecken führen die Triathletinnen und Triathleten durch und um den Olympia-Park. Die Spreu vom Weizen trennen könnten so manche Engstelle beim Radkurs sowie ein steiler Berg beim Laufen. "So ein Anstieg ist auf Triathlon-Kurzdistanzen eher unüblich", sagt Gomez-Göggel. "Da müssen wir insgesamt viermal hoch." Die gebürtige Weidenerin hofft auf ihr Stehvermögen: "Vielleicht kann ich ein bisschen besser mit dem Berg umgehen als andere".
Den zeitlichen Ablauf am Wettkampftag hat Gomez-Göggel bereits im Kopf. Am Freitag um 7.30 Uhr wird der Wecker klingeln, nach einem kurzen Spaziergang und dem Frühstück steht eine 40-minütige lockere Trainingseinheit auf dem Rad auf dem Programm. Vier Stunden vor dem Wettkampf gibt es dann die letzte große Mahlzeit. "Danach heißt es zur Ruhe zu kommen, sich mental zu sammeln." Um 15 Uhr werden sich die deutschen Athletinnen dann zur Wettkampfstätte begeben, um die letzte Phase der Vorbereitung einzuläuten. "Ich werde mich verausgaben und das Beste aus jeder Situation herausholen", hat sich Gomez-Göggel vorgenommen. Welches Ergebnis am Ende dabei herauskommt, sei völlig offen: "Ich würde mich über eine Top-Ten-Platzierung sehr freuen. Man hat in den letzten Rennen gesehen, dass die Leistungsdichte enorm ist und alles passieren kann."
Die Stadt München hat zuletzt mächtig die Werbetrommel gerührt für die European Championships. An Unterstützung wird es den Triathletinnen und Triathleten entlang der Strecke deshalb nicht fehlen. "Mein Mann wird da sein, meine Eltern, eine Tante sowie Freunde und Bekannte", zählt Gomez-Göggel auf. Auf die Anfeuerung durch die Liebsten alleine kann sie sich jedoch nicht verlassen. "Ich muss Vollgas geben", weiß sie. Ausruhen ist erst in der kommenden Woche angesagt: "Ab Montag geht's in den Urlaub."
Triathlon-EM im Überblick
- Freitag, 12. August, Frauen-Wettbewerb: Start um 17.15 Uhr (ab Ca. 17.05 ARD)
- Deutsche Teilnehmerinnen: Laura Lindemann, Annabel Knoll, Lisa Tertsch, Annika Koch, Nina Eim und Marlene Gomez-Göggel
- Samstag, 13. August, Männer-Wettbewerb: Start um 16 Uhr (ab ca. 16 Uhr ZDF)
- Deutsche Teilnehmer: Lasse Lührs, Lasse Priester, Tim Hellwig, Jonas Schomburg und Jannik Schaufler
- Sonntag, 14. August, Mixed Relay: Start um 18 Uhr (ab ca. 17.45 Uhr ARD)
- Deutsche Teilnehmer: (voraussichtlich) Lindemann, Eim, Simon Henseleit und Valentin Wernz
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