"Zu wenig Spielzeit": Waldthurner Johannes Golla verlässt SpVgg Bayreuth

Waldthurn
01.09.2022 - 16:00 Uhr
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Er ist mit der SpVgg Bayreuth in die 3. Liga aufgestiegen. Doch der Außenverteidiger sieht kaum noch Chancen zu spielen. Sein neuer Klub liegt in entgegengesetzter Richtung.

Der Waldthurner Johannes Golla (rechts) verlässt die SpVgg Bayreuth Richtung Eichstätt. Markus Ziereis (Mitte) und Dennis Lippert (links) sind nun die beiden verbliebenen Oberpfälzer im Team der Oberfranken.

Er will doch nur spielen: "Das habe ich in letzter Zeit viel zu selten getan", sagt Johannes Golla, und deswegen geht der Fußballer aus Waldthurn jetzt einen neuen Weg. Er spielt künftig für den Regionalligisten VfB Eichstätt. Fünf Jahre kickte der 26-Jährige bei der SpVgg Bayreuth. Eine intensive und erlebnisreiche Zeit - gekrönt vom Aufstieg in diesem Sommer in die 3. Liga. Golla saß aber vor allem in den vergangenen zwei Jahren oft nur auf der Bank oder der Tribüne. Insgesamt 106 Spiele (1 Tor) bestritt er für die "Altstadt". In den ersten fünf Saisonpartien saß der Rechtsverteidiger nur im Spiel beim SV Wehen-Wiesbaden auf der Bank.

Meist nur Zuschauer

"Die 3. Liga ist natürlich schon nochmal mehr Aufwand", beschreibt der Oberpfälzer, der in Nürnberg neben dem Fußballspielen auch Lehramt für die Grundschulen studiert, die Situation nach dem Aufstieg. "Aber an dem lag der Wechsel nicht", versichert er. Er wäre schon gerne mit seinen Teamkollegen zu den Spielen nach Dortmund, Saarbrücken oder zu den Münchener "Löwen" gefahren. Aber es sei nicht so einfach, meist zuzuschauen, egal, ob von der Tribüne aus oder der Bank. "Da geht auch ein bisschen der Spaß verloren." Wobei das gute Klima im Bayreuther Team ("Eine tolle Truppe") ihn da schon aufgefangen habe. Die Jungs um Kapitän Markus Ziereis würden ihm schon fehlen. "Aber ich denke, nach fünf Jahren ist es die richtige Entscheidung zu gehen."

Und da ging es in den letzten Stunden ganz fix. Eichstätt stellte eine Anfrage an Gollas Berater und die Bayreuther. Am Mittwochvormittag trainierte er noch bei der SpVgg, am Nachmittag wurden die Formalitäten erledigt, am Abend schloss das Transferfenster. Am Donnerstag trainierte er das erste Mal beim VfB. Er brennt auf seinen ersten Einsatz: "Mal schaun, ob ich am Samstag gegen Türkgücü München dabei bin, ich bin auf jeden Fall topfit."

In der WG mit Lippert

Als Wechselmöglichkeit kamen nicht viele Klubs infrage. "Denn ich wollte in Nürnberg bleiben." Dort wohnt er mit seinem Kumpel, dem Weidener Dennis Lippert, schon länger in einer WG. Lippert wurde beim 1. FC Nürnberg fußballerisch ausgebildet, Golla bei der SpVgg Greuther Fürth. Zuletzt pendelten sie immer gemeinsam zum Training und zu den Spielen nach Bayreuth.

Jetzt fährt der eine weiter gen Norden, der andere hinein ins Altmühltal. "Entfernungsmäßig bleibt es in etwa gleich", sagt Golla. Allerdings ist der zeitliche Aufwand geringer. Während in Bayreuth in normalen Wochen bis zu 6 Mal trainiert wurde, sind es in Eichstätt drei Einheiten. Ausgelastet ist der Defensivmann dennoch: "Derzeit schreibe ich die Zulassungsarbeit, nächstes Jahr im Frühjahr dann das Examen." Und dann will er sich auf dem Platz wieder regelmäßig über 90 Minuten voll auspowern. Er will doch nur spielen.

 
 

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