Nach dem Schlusspfiff gab es nur auf Karether Seite fröhliche Gesichter. Der Vorsaison-13. der Landesliga Mitte hatte dem Favoriten gleich zum Saisonstart einen Dämpfer verpasst und ein 1:1 (1:1) abgetrotzt. "Den Punkt haben wir uns redlich verdient", stellte Gästetrainer Matthias Bösl zufrieden fest - womit er zweifellos Recht hatte. Die blutjunge TSV-Truppe hielt über 90 Minuten energisch dagegen, setzte immer wieder Nadelstiche und hätte in Anbetracht eines verschossenen Elfmeters durchaus als Sieger vom Platz gehen können.
"Wir haben Disziplin und Bissigkeit vermissen lassen, da geht der Punkt an Kareth", gab Andreas Scheler unumwunden zu. Der SpVgg-SV-Coach räumte ein, dass "Sand im Getriebe war" und "noch viel Luft nach oben" sei. Seine Spieler hätten sich schwer getan, die Zweikämpfe nicht richtig angenommen: "Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Da hat irgendwo auch der Wille gefehlt." Scheler sprach aber auch von einem letztlich gerechten Remis, "weil wir in Halbzeit eins Riesenchancen hatten. Da mussten wir das 1:0 machen."
In der Tat verpasste die Wasserwerkelf nach verhaltenem Beginn mehrfach die Führung. Zunächst war es Niklas Lang, der an Gästekeeper Sebastian Peter scheiterte (23.). Dann schob auch noch Dominik Mandula das Leder freistehend am Karether Gehäuse vorbei (29.). Und als Mandula dann doch ins gegnerische Netz traf, entschied der Schiedsrichter auf Abseits (32.) - eine umstrittene Entscheidung.
Zu diesem Zeitpunkt stand es jedoch bereits 0:1, da eine Minute vorher Tobias Witzmann bei einer Freistoßflanke aus dem Mittelfeld unbewacht war und aus sieben Metern zur Gästeführung verwandelte. Mit ein wenig Glück schaffte Weiden jedoch fast postwendend den Ausgleich: Josef Rodler zog aus 16 Metern ab, ein Karether fälschte den Ball ab und das Leder senkte sich als Bogenlampe über TSV-Keeper Peter hinweg ins Tor. (36.).
Für die Gäste eröffnete sich kurz vor der Halbzeit die Möglichkeit, mit einer Führung in die Pause zu gehen: SpVgg-SV-Keeper Matthias Götz klärte gegen den heranstürmenden Aaron Bice per Faustabwehr zur Ecke, der Angreifer ging dabei zu Boden, was der unsicher wirkende Schiedsrichter Jonathan Bär als Regelwidrigkeit seitens des Weidener Goalies auslegte. "Das war definitiv kein Strafstoß", ärgerte sich Scheler noch nach dem Schlusspfiff über den Pfiff. Götz sorgte aber für ausgleichende Gerechtigkeit und hielt bravourös den von Marco Fehr getretenen Elfer.
Die spielerisch bestenfalls durchschnittliche Partie wurde nach dem Wechsel immer zerfahrener. Gefühlt unterbrach alle 30 Sekunden ein Foulspiel den Spielfluss. Kareth verbuchte die besseren Chancen, aber Götz parierte zwei-, dreimal prächtig. Alleine Neuzugang Ludvik Tuma kam für Weiden noch einmal in Schussposition, aber auch hier war TSV-Torhüter Peter zur Stelle. "In den nächsten Spielen müssen wir mehr Meter gehen", lautet die Ansage von Scheler an seine Spieler in Hinblick auf das Derby am Mittwoch beim Aufsteiger SV Grafenwöhr.
SpVgg SV Weiden - TSV Kareth (1:1)
SpVgg SV Weiden: Götz, Heinl (56. Hradecky), Paulus, Helleder, Zeitler, Tuma, Graf, Lang (82. Nürnberger), Mandula, Rodler, Werner
TSV Kareth: Peter, Ludwig, Witzmann, Stollreiter, Amann, Kessner, Wein (77. Scherübl), Kammermeier, Kirner (73. Fleischmann), Bice (90.+2 Seyfulam Issa-Issaca)
Tore: 0:1 (31.) Tobias Witzmann, 1:1 (36.) Josef Rodler – SR: Jonathan Bär (Kronach) – Zuschauer: 258 – Besonderes Vorkommnis: (45.) Matthias Götz hält Foulelfmeter von Marco Fehr













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