Der „Ötztaler“ ist ein Klassiker und eine der anspruchvollsten Prüfungen im Radsport. Und diese hat nun auch Albert Hölzl gemeistert.
Der 66-Jährige, der für die DJK Weiden fährt, hat den Radmarathon der Superlative mit seinen 227 Kilometern, 5500 Höhenmetern und den vier zu überwindenden geknackt. Hölzl hatte bei der Tortur auch immer wieder den Satz von Anton Palzer, einem Radprofi im Team von Red Bull/Bora hans-grohe im Ohr: „Der Ötztaler Radmarathon ist mehr als nur ein Rennen – er ist eine Prüfung der körperlichen Ausdauer und mentalen Stärke.“
Hölzl und seine Lebensgefährtin Theresia Meier hatten einen der 4000 Startplätze erhalten, insgesamt gab es mehr als 22000 Anmeldungen. Nach dem Start in Sölden geht es über den Kühtaisattel (2020 m) hinunter nach Innsbruck und dann Richtung Brenner. Der dritte, 16 Kilometer lange Anstieg mit 10 Kehren bis hinauf auf 2094 Meter zum Jaufenpass fordert dann schon viele „Körner“, da am Ende gar Steigungen jenseits der 10 Prozent anstehen.
Dieser Passanstieg wurde für Meier und für viele weitere Teilnehmer zum „Schicksalsberg“. Geschwächt durch eine eitrige Zahnentzündung konnte Meier die „Cut-off“-Zeit nicht einhalten.
Danach fingen die Strapazen aber erst richtig an: Es standen noch 32 harte und respekteinflößende Kilometer mit einem Höhenunterschied von knapp 1800 Metern auf das 2474 Meter hohe Timmelsjoch an. Nach 12:51:27,8 Stunden erreichte Hölzl wieder das Ziel in Sölden. „Zunächst war ich zu müde und zu erschöpft, um mich zu freuen“, sagt er.
Von den 4000 Startern erreichten 3868 Radsportler das Ziel. In der Altersklasse Master 3 (über 60 Jahre), in der Hölzl gelistet wurde, kamen von 349 Startern 289 wieder in Sölden an. Hölzl landete auf Platz 257.
Mehr als die Platzierung zählte aber, diesen Rundkurs gemeistert und die Strapazen weggesteckt zu haben. Als es das begehrte Finisher-Trikot gab, war der Stolz da. Eventuell gibt es nächstes Jahr eine Neuauflage mit Hölzl, denn auch seine Lebensgefährtin Resi Meier will dieses Stück Textil haben.
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