"Unsere U15 gehört nach oben. Das ist ein Muss", sagt Klaus Rodler. "Wenn wir die nicht in der Bayernliga haben, dann ist das für ein Nachwuchsleistungszentrum, wie wir es haben, über kurz oder lang fatal." Rodler hat vor rund sieben Monaten die Leitung des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) am Weidener Wasserwerk übernommen. Seitdem wird er nicht müde, den Dialog mit dem Nachwuchs-Trainerstab zu führen, Dinge neu zu ordnen, immer wieder den Leistungsgedanken in den Vordergrund zu stellen. Ohne den Stellenwert anderer Jahrgänge zu schmälern, lautet eine seiner wichtigsten Thesen: "Die C-Junioren sind die wichtigste Mannschaft in einem NLZ".
Kein Dauerzustand
Ein Abstieg aus der Bayernliga, wie in der vergangenen Saison, könne immer wieder passieren, weiß Rodler. Die Rückstufung in die U15-Bezirksoberliga dürfe jedoch kein Dauerzustand sein. "Das ist nicht der Anspruch, den der Verband an uns stellt, und den wir selbst haben", betont der 54-jährige Dießfurter. Rodler hat "ganz Nordostbayern" im Blick, wenn er sagt: "Unser Einzugsgebiet ist riesig. Bei dem Umland müssen wir in der Lage sein, die U15-Bayernliga auch mal über einen längeren Zeitraum zu halten."
Kareth der Konkurrent
Ob es bereits heuer mit dem Wiederaufstieg klappt? Rodler will die Hand nicht ins Feuer legen. Zwei Punkte liegen die Weidener Jungs hinter Tabellenführer TSV Kareth, "ein richtig starker Konkurrent", wie Rodler befindet. Dennoch überwiegt bei ihm der Optimismus: "Unsere U15 hat das Zeug, am Ende ganz oben zu stehen. Ich bin da zuversichtlich." Eine Vorentscheidung könnte bereits am 7. April fallen, wenn die SpVgg-SV-Buben die Karether zum "Liga-Gipfel" empfangen.
Ganz andere Ambitionen haben die älteren Jahrgänge. Sowohl die U17 als auch die U19 stehen zwar knapp "über dem Strich", der Landesliga-Verbleib ist jedoch noch nicht in trockenen Tüchern. In beiden Fällen hat Rodler aber "keine Bauchschmerzen". Die U19 gewinne immer dann, wenn sie gut aufgestellt sei: "Mit Kevin Grünauer oder Noah Scheler aus dem Kader der ersten Mannschaft haben wir natürlich mehr Qualität. Das zeigt sich in den Ergebnissen." Und die U17 verfügt laut Rodler sowieso über "viel Potenzial". Mit Max Baierl sei zudem in der Winterpause ein Top-Torwart aus Heidenheim ans Wasserwerk zurückgekehrt: "Das ist noch einmal eine gute Verstärkung."
Der NLZ-Leiter will sich aber nicht zu sehr mit Saisonzielen aufhalten. Längerfristige Strategien zu entwickeln, lautet der Anspruch. Und hier ist vor allem die fundierte Ausbildung der Talente im Fokus. "Über allem steht die Qualität", betont Rodler und sieht Verbesserungsbedarf: "Bislang haben wir zu sehr die Breite bedient. Den Leistungsgedanken zu befördern, das Beste aus Talenten rauszuholen, ist ein Stück weit vernachlässigt worden. Wir wollen junge Fußballer nicht beschäftigen, sondern entwickeln."
Den Schlüssel für "zielgerichtete und leistungsorientierte Förderung" sieht der NLZ-Leiter eindeutig bei den Trainern: "Die Ligazugehörigkeit oder auch die Infrastruktur an einem NLZ sind nicht unwichtig", erklärt Rodler. "In erster Linie sind aber die Trainer maßgebend, wie sich Talente entwickeln." Von den zwei Kunstrasenplätzen, die die Stadt Weiden bauen will, erhofft sich Rodler im übrigen einen "richtigen Schub. Dann haben wir nicht nur gute, sondern perfekte Bedingungen".
Identifikation wichtig
So perfekt, dass über kurz oder lang eigene Talente für die Rückkehr in die Bayernliga im Herrenbereich sorgen könnten? "Der Bayernliga-Aufstieg muss für einen Verein wie die SpVgg SV große Priorität haben", fordert der NLZ-Chef. "Wenn wir zwei Spieler pro Jahr für die erste Mannschaft herausbringen könnten, wäre das super." Und die Eigenschaften solcher Spieler hat Rodler schon mal im Kopf: "Sie bringen die fußballerischen Voraussetzungen mit, sind sehr motiviert und identifizieren sich mit dem Verein."














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