Möglich wurde dies durch das Können sowie das Engagement der Piloten des Aero-Clubs, aber auch durch "Marcus M", ein neues doppelsitziges und selbststartendes Segelflugzeug, das rechtzeitig zum Beginn der Segelflugsaison in Dienst gestellt werden konnte. Beim Online-Contest handelt es sich um einen dezentral ausgetragenen Segelflugwettbewerb, bei dem Vereinsmannschaften aus ganz Deutschland gegeneinander antreten. Der Wettbewerb, der mittlerweile auch von der Internationalen Segelflugkommission IGC anerkannt ist, wird alljährlich in 19 Runden ausgetragen. Aus jedem Verein können beliebig viele Piloten an dem Wettbewerb teilnehmen. Bei den Wettbewerbsflügen werden an Bord der Segler spezielle Flugschreiber mitgeführt, die die aktuelle Position, Höhe und Geschwindigkeit mittels GPS ermitteln und kontinuierlich aufzeichnen. Nach der Landung werden diese Logger ausgelesen. Geprüft werden die Regel-Konformität der Flüge und für jeden Flug die Stunde mit der schnellsten Durchschnittsgeschwindigkeit, wobei auch die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der verwendeten Flugzeugtypen berücksichtigt wird. Am Ende der Saison steigen die sieben Vereine mit den meisten Punkten in die nächsthöhere Liga auf. Der Aero-Club Weiden hatte bereits in seiner ersten Saison in der Qualifikationsliga von Anfang an stets einen Aufstiegsplatz inne. Erfolgreiche Wettbewerbsflüge führten die Weidener Piloten bis in den Thüringer Wald, nach Schweinfurt, nach Heidenheim und bis kurz vor Dresden.
Allerdings wurde es zum Ende der Saison nochmals so richtig spannend, als aufgrund der Großwetterlage die norddeutschen Vereine an mehreren Wochenenden nacheinander deutlich bevorzugt waren. Diese flogen bei starkem Südwestwind einfach in den Aufwinden an den Hängen des Weserberglandes hin und her, während die süddeutschen Vereine mit zerrissener und "blauer" Thermik zu kämpfen hatten. Nach der vorletzten Runde standen die ersten fünf Aufsteiger de facto bereits fest, während Weiden zusammen mit vier weiteren Vereinen um die beiden noch verbliebenen Aufstiegsplätze zu kämpfen hatte. Deshalb mussten nochmals alle Spitzen-Piloten des Aero-Clubs ran. Während Michael Münchmeier bereits einen guten Flug melden konnte, setzten Josef Eger und Philipp Pollinger auf dem "Marcus M" mit einer Wettbewerbs-Geschwindigkeit von 122,81 Stundenkilometern nochmals eins drauf. Ausschlaggebend waren nicht die Technik, sondern die Erfahrung, das Können und der beharrliche, engagierte Einsatz der Piloten. Am Ende kamen die Weidener mit 435 Punkten auf den sechsten Tabellenplatz unter den mehr als 450 deutschlandweit in der Qualifikationsliga angetretenen Vereinen. Der Aero-Club Weiden und das SFZ Ottengrün steigen damit als einzige bayerische Vereine in die zweite Segelflug-Bundesliga auf. Die anderen Vereine kommen überwiegend aus Norddeutschland. In der kommenden Saison dürfen sich die Weidener Segelflieger mit renommierten Vereinen wie Oerlinghausen, Schwäbisch Hall oder Unterwössen messen. Ziel für die kommende Saison: Erfahrungen aus der ersten Liga-Saison nutzen und umzusetzen, um den Flugbetrieb sowie die fliegerischen Taktiken zu optimieren und so den Klassenerhalt sicherzustellen.
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