Die Blue Devils Weiden haben sich am Dienstagabend eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Meister der Oberliga Süd entschied das fünfte Finale gegen Nord-Champion Hannover Scorpions mit 5:1 (2:1, 2:0, 1:0) für sich. Grundlage für den Sieg waren die Disziplin (nur vier Strafzeiten, drei davon in den letzten Minuten) und die starke Defensivarbeit. In der Abwehr präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser deutlich besser als in den vier Spielen zuvor.
Die Weidener führen jetzt in der "Best-of-7"-Serie mit 3:2 und haben am Freitag um 20 Uhr in Hannover-Mellendorf den ersten Matchpuck zum Aufstieg in die DEL2. Ein eventuell nötiges siebtes Spiel würde am Sonntag um 18.30 Uhr in der Hans-Schröpf-Arena ausgetragen.
Das vierte Match am vergangenen Sonntag in Mellendorf hatte nachträglich Konsequenzen für beide Mannschaften. Gegen den Weidener Daniel Bruch sprach der DEB aufgrund von Videoaufnahmen eine Spieldauerstrafe aus, er war für die Partie am Dienstag gesperrt. Für den Hannoveraner Ralf Rinke ist die Finalserie nach einer nachträglich ausgesprochenen Matchstrafe beendet. Bei den Blue Devils fehlten zudem die verletzten Maximilian Kolb, Dominik Müller und David Elsner. Zwischen den Pfosten stand Jaroslav Hübl.
Die Blue Devils begannen stürmisch und setzten die Scorpions enorm unter Druck. In den ersten zehn Minuten spielte sich das Geschehen fast nur in der Abwehrzone der Hannoveraner ab, doch Gästekeeper Gerald Kuhn schien unbezwingbar zu sein. Das erste druckvolle Powerplay ließen die Weidener noch ungenutzt verstreichen, im zweiten Überzahlspiel erzielte Tomas Rubes das 1:0 (8. Minute).
Die Blue Devils setzten nach und zwangen die Scorpions durch aggressives Forechecking zu Fehlern. Luca Gläser erhöhte auf 2:0 (10.), die Weidener hatten alles im Griff. Eine Unzulänglichkeit in der Defensive brachte die Gäste zurück ins Spiel. Drei Mal hätten die Blue Devils die Scheibe klären können, ehe Allan McPherson den Puck über die Linie stocherte (12.). Dass es nach 20 Minuten angesichts von 26:9 Torschüssen nur 2:1 stand, lag an der mangelnden Chancenverwertung und an Scorpions-Goalie Gerald Kuhn.
Nach Wiederbeginn wurden die Scorpions etwas offensiver, die Blue Devils standen aber defensiv sehr gut und ließen nicht viel zu. Was durchkam, erledigte Keeper Jaroslav Hübl mit Bravour. Besonders auffallend war, dass sich die Weidener diesmal nicht so locken ließen wie in den Spielen zuvor. Die Gäste kamen nicht zu ihren gefürchteten Konterangriffen.
Die Weidener hatten auch im zweiten Abschnitt das Geschehen im Griff und klare Vorteile, was 20:8 Torschüsse unterstreichen. Ein Powerplay blieb ungenutzt, aber wenig später schloss Vincent Schlenker einen schönen Angriff zum 3:1 ab (32.). Und dann legten die Gastgeber mit dem zweiten Überzahltor an diesem Abend das 4:1 nach - Torschütze war Neal Samanski (39.).
Mit der Führung im Rücken spielten die Blue Devils die Partie im Schlussdrittel clever nach Hause. Die Scorpions versuchten zwar alles, doch die Weidener Abwehr um den starken Jaroslav Hübl hielt den Angriffen stand. Alle Devils-Akteure kämpften aufopferungsvoll und warfen sich in die Schüsse. Bereits sieben Minuten vor Schluss ging Gästecoach Kevin Gaudet volles Risiko und nahm seinen Keeper vom Eis. Vincent Schlenker machte mit seinem "Empty-net-goal" zum 5:1 alles klar. (54.).
Blue Devils Weiden: Hübl - Eberhardt, Davis, Bettauer, Ribnitzky, Schusser, Schmidbauer, Schmidt, Maus- Ward, Rubes, Gläser, Schlenker, Filin, Samanski, Hlozek, Voit, Hechtl, Schwarz, Nagtzaam, Thielsch
Hannover Scorpions: Kuhn - Dybowski, Reiß, Reinig, Heinrich, Raabe, Götz, Korus - Pohl, McPherson, Koch, Kirsch, Wruck, Aquin, Airich, Oleksuk, Knaub, Klöpper
Tore: 1:0 (8.) Rubes (Gläser, Davis), 2:0 (10.) Gläser (Rubes, Davis), 2:1 (12.) McPherson (Koch), 3:1 (32.) Schlenker (Samanski), 4:1 (39.) Samanski (Filin, Bettauer), 5:1 (54.) Schlenker - Schiedsrichter: Hunnios und Palkövi - Zuschauer: 2560 (ausverkauft) - Strafminuten: Weiden 8, Hannover 12
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