Weiden in der Oberpfalz
16.04.2023 - 19:05 Uhr

Couragierte Weidener Wasserballer verpassen knapp eine Sensation

Weidens Torhüter Matthias Kreiner (links) erwischte gegen Esslingen einen starken Tag und sorgte für Spannung in der Thermenwelt. Bild: Büttner
Weidens Torhüter Matthias Kreiner (links) erwischte gegen Esslingen einen starken Tag und sorgte für Spannung in der Thermenwelt.

Das war wieder einmal ein Spektakel in der Weidener Thermenwelt. Die Wasserballer des SV Weiden boten dem haushohen Favoriten SSV Esslingen Paroli und verloren am Ende denkbar knapp mit 12:13 das sehenswerte erste Spiel in der Best-of-3-Serie. Die Hausherren hatten sogar wenige Sekunden vor Ende der Partie noch eine Chance zum Ausgleich in Überzahl. Mit der Niederlage im Heimspiel schwinden auch die Chancen, die Serie noch zu gewinnen, was jedoch wenig überraschend zwischen der auf eins gesetzten Schwaben und den von Rang acht startenden Oberpfälzern scheint. Am kommenden Wochenende sind die Spiele zwei und (bei Bedarf) drei angesetzt, dann im Freibad auf der Neckarinsel in Esslingen.

Die Gäste um den langjährigen Nationalspieler Heiko Nossek, der schon Torschützenkanonen in Deutschland, Griechenland und Italien sammelte, schienen in den vergangenen Wochen den Abstieg aus der Bundesliga-Gruppe A gut verdaut zu haben und legten selbstbewusst mit einer massiven und sehr körperbetonten Pressdeckung los. Die Weidener waren nur kurz beeindruckt. Die Aigner-Schützlinge hielten überraschend den Angriffen der Gäste stand und schafften es durch ihre Beweglichkeit und Entschlossenheit, immer wieder eine Überzahl auszuarbeiten, die jedoch meist routiniert von den Schwaben verteidigt wurde. Dennoch hielten die Mannen um den glänzend aufgelegten Keeper Matthias Kreiner das Spiel offen. Kreiner, der sehr viele Torchancen des Gegners vereitelte, zwei Strafwürfe sensationell parierte und verdient zum "Spieler des Tages" gekürt wurde, sorgte zur Freude der Zuschauer für Spannung.

Dank der Entschlossenheit, Courage und soliden Teamleistung ließen die Weidener über die gesamte Spielzeit die sehr intensiv agierenden Schwaben nicht davonziehen und schafften es immer wieder, den Ausgleich zu erzielen. Die Gäste investierten viel und mussten den Preis einer hohen Foulbelastung zahlen, was sie sich aber letztendlich mit ihrem starken Unterzahlspiel leisten konnten. Das erste Viertel verloren die Weidener mit 2:3, revanchierten sich im zweiten Abschnitt mit 4:3 und glichen in der letzten Sekunde vor dem Seitenwechsel zum 6:6 aus. Im dritten Viertel erhöhten die Nossek-Schützlinge das Tempo und setzten sich auf 10:7 ab. Doch auch in dieser Phase gaben die Max-Reger-Städter nicht auf und kamen mit einer leidenschaftlichen Aufholjagd noch auf 9:10 vor der letzten Viertelpause heran.

Das Schlussviertel wurde zu einem offenen Schlagabtausch, die Gangart beider Teams noch eine Idee härter, blieb aber stets fair. Das Spieltempo nahm zu keiner Zeit ab. 36 Sekunden vor Schluss erzielte Robert Reichert in Überzahl den 12:13-Anschlusstreffer. Den darauffolgenden Esslinger Angriff verteidigten die Hauherren gekonnt, konterten und bekamen noch eine Chance, die restlichen sieben Sekunden in Überzahl für den Ausgleich zu nutzen, um die Entscheidung ins Fünfmeterwerfen aufzuschieben. Allerdings glückte der Abschluss nicht, und die favorisierten Gäste retteten den Sieg über die Zeit.

"So ein intensives Spiel bekommt man nicht oft zu spielen. Wir hielten der massiven Pressdeckung gut Stand, behaupteten uns gut und gaben im Zweikampf kaum Bälle ab. Die Mannschaft lieferte dem starken Gegner ordentlich Widerstand und erspielte sich gute Chancen. Nach dieser Vorstellung dürfen wir erhobenen Hauptes und selbstbewusst nach Esslingen reisen. Die Chancen sind nicht besonders gut, aber wir werden alles geben, um Trainingseffekte für die zweite Runde zu nutzen", erklärte Weidens Trainer Thomas Aigner.

Statistik

SV Weiden – SSV Esslingen 12:13 (2:3, 4:3, 3:4, 3:3)

Persönliche Fehler: Weiden 8 + 2 Strafwürfe + 1 Spieldauerstrafe, Esslingen 20 – SR: Alwin Müller und Daniel Waas – SV Weiden: Matthias Kreiner (Tor), Nikolaj Neumann (2 Tore), Denis Underberg, Louis Brunner (2), Thomas Kick, Cedrik Zupfer (1), Denis Reichert (1), Robert Reichert (3), Marek Janecek, Andreas Jahn, Stepan Rezek (1), Sean Ryder (2) und Christopher Klein

 
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