Devils-Verteidiger Ralf Herbst: Es wurde jahrelang auf uns draufgehaut

Weiden in der Oberpfalz
17.03.2022 - 19:19 Uhr

In der Premierenfolge von "Powerplay – der Eishockey-Podcast rund um die Blue Devils" schildert Routinier Ralf Herbst vor dem Play-off-Start gegen Erfurt, wie es ist, endlich in einer konkurrenzfähigen Mannschaft an den Start zu gehen.

Jetzt wird's endgültig heiß auf dem Eis: Die Blue Devils Weiden starten am Freitag, 20 Uhr, aus einer ungewohnten Rolle in die Play-offs um den Aufstieg in die DEL2. Die Weidener gehen als Meister der Oberliga Süd aus einer Art Pole Position ins erste Duell gegen die TecArt Black Dragons aus Erfurt. "In den Play-offs werden die Karten immer neu gemischt. Auch wenn wir hier als Hauptrundenmeister reingehen, heißt das nicht, dass wir die erste Runde einfach so überstehen", sagt der erfahrene Devil Ralf Herbst in der Premierenfolge des neuen Oberpfalz-Medien-Podcasts "Powerplay – der Eishockey-Podcast rund um die Blue Devils".

Auch wenn Devils-Trainer Sebastian Buchwieser seine Truppe erst noch gezielt auf diesen Gegner vorbereiten wird, bezeichnet der 36-jährige Herbst die Thüringer als ernstzunehmenden Auftaktgegner. "Erfurt ist schwer zu spielen, und deren Halle ist bei den gegnerischen Teams jetzt nicht unbedingt der beliebteste Ort. Dort herrscht ein gewöhnungsbedürftiges Licht, alles wirkt so gelb, daher ist in diesem Duell alles offen."

Erfurt im Spielrhythmus

Dass die Thüringer sich erst auf den letzten Drücker für die Play-offs qualifiziert haben und während der Woche noch zwei Pre-Pay-off-Spiele samt Reisestrapazen zu absolvieren hatten, sieht der erfahrene Verteidiger als zweischneidiges Schwert. "Zum einen haben sie durch die erfolgreiche Quali noch einmal einen kleinen Boom erfahren, der ihnen Rückenwind verleiht. Zum anderen sind zwei Spiele in zwei Tage, und nur einen Tag Pause vor unserem Duell schon echt hart", nennt Herbst Für und Wider des Faktors Spielrhythmus.

Doch viel mehr als der Blick auf den Gegner beschäftigt Herbst die derzeitige Verfassung seiner Devils. In der zehnten Spielzeit seines zweiten Weidener Aufenthalts sieht sich Herbst erstmals in einer konkurrenzfähigen Truppe in die Play-offs starten. "Das tut natürlich gut, auch einmal favorisiert zu sein. Ich habe es jetzt jahrelang mitbekommen, dass auf uns draufgehaut wurde, weil wir einfach zu schwach waren oder mit anderen Problemen mehr zu kämpfen hatten als vernünftig Eishockey zu spielen."

Lehrer als Trainer tut gut

Besonders die Verpflichtungen von Goalie Jaroslav Hübl ("Er ist unser Ruhepol") und Top-Scorer Chad Bassen ("Wenn's brenzlig wird, fällt dem immer etwas ein") hätten den Devils gut getan. "Wie beweglich und fit etwa Jaro Hübl trotz seines Alters noch ist, da können sich viele Spieler in unserer Mannschaft schon noch eine Scheibe abschneiden." Dazu passe der neue Trainer Sebastian Buchwieser perfekt nach Weiden. Dessen eigentlicher Beruf als Mittelschullehrer schlage auch in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft immer wieder durch. "Er kann uns perfekt einstellen, macht ein super Videostudium und hat, ganz der Lehrer, sämtliche Statistiken zu jeder Zeit parat. Da wir Spieler teilweise doch wie kleine Kinder sind, war es gar nicht mal so schlecht, uns einmal einen Lehrer vorzusetzen", lobt Herbst die Detailversessenheit seines Coaches.

Egal, wie das Play-off-Abenteuer für die Devils endet, eines ist gewiss: Auch im Fall des DEL2-Aufstiegs kommt der typische Herbst-Bart nicht ab. "Niemals. Dann wäre aber zunächst einmal für ein paar Tage Party angesagt." Und die Basis für diese Sause wird ab Freitag gelegt.

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Das hat der sportliche Leiter der Blue Devils Weiden mit dem Team vor

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Weiden in der Oberpfalz16.03.2022
Hintergrund:

Zur Person: Das ist Ralf Herbst

  • Geboren am 1. Januar 1986 in Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg
  • Spielt seit 2013 für die Blue Devils
  • Mit dem Eishockey begann der Verteidiger mit acht Jahren bei der ESG Esslingen
  • Wechsel noch in der Jugendzeit zum SC Bietigheim-Bissingen, 2003 bis 2007 in der 2. Bundesliga
  • 2007 erster Wechsel nach Weiden, aber 2008 zogen sich die Blue Devils in die Landesliga zurück
  • Nach zweieinhalb Spielzeiten in Rostock (Oberliga Nord) zurück nach Bietigheim, wo Herbst seine größten Erfolge feierte: Zweitliga-Meister 2013 sowie DEB-Pokalsieger 2012 und 2013
  • 2013 Rückkehr zu den Blue Devils
  • Insgesamt absolvierte Herbst bisher 875 Spiele, davon 263 in der zweithöchsten deutschen Klasse und 527 in der Oberliga
 
 

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