(gb) Dank einer großartigen kämpferischen Leistung feierten die Blue Devils am Sonntagabend den ersten Sieg in dieser Saison gegen einen Großen der Oberliga Süd. Dabei zeigten die Weidener eine tolle Moral und machten beim 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen den SC Riessersee drei Mal einen Rückstand wett. Aus einer geschlossen auftretenden Mannschaft sind zwei Spieler besonders hervorzuheben: Goalie Daniel Filimonow lieferte erneut eine überragende Leistung ab, und der Kanadier Matt Abercrombie verbuchte vier Scorerpunkte.
Devils-Trainer Ken Latta sprach von einer "harten Arbeitsleistung" und zollte seinem Team vor allem wegen des Unterzahlspiels ein Sonderlob: "Das war heute spitze, eine echte Top-Leistung." Zufrieden war der Kanadier aber nicht nur mit dem ersten Heimsieg im fünften Anlauf, sondern mit dem gesamten Wochenende: "Wir haben fünf von sechs möglichen Punkten geholt." Trotz der Niederlage war auch Gästetrainer Toni Söderholm mit seiner jungen Mannschaft zufrieden. "Wir haben viele Spieler, die noch nicht so viel Profi-Eishockey gespielt haben."
Mit dem Rückenwind des 3:1-Erfolgs am Freitag in Lindau gingen die Blue Devils in die Partie gegen den Favoriten, der bisher auswärts noch ohne Punktverlust war. Die Weidener gerieten früh in Rückstand, in der dritten Minute traf Leon Müller für die Garmischer. Doch die Gastgeber steckten das 0:1 weg und kamen durch Marco Habermann im ersten Powerplay zum Ausgleich (15.).
Im zweiten Abschnitt gaben die Gäste richtig Gas und setzten sich teilweise minutenlang im Weidener Abwehrdrittel fest. "Da kassierten wir zu viele Strafzeiten", sagte Ken Latta. Allerdings meinte es auch Hauptschiedsrichter Robert Ruhnau mit einigen umstrittenen Entscheidungen nicht gut mit den Blue Devils. Die Gemüter waren erhitzt, die Emotionen auf dem Eis und auf den Rängen kochten hoch. Devils-Goalie Daniel Filimonow war in den kritischen Phasen der Turm in der Schlacht und hielt seinen Kasten sauber.
Im Schlussdrittel gerieten die Blau-Weißen durch Moritz Miguez (43.) und Jakob Heigl (52.) noch zwei Mal in Rückstand, doch sie kämpften sich zurück. Matt Abercrombie (47.) und Martin Heinisch (59.) sorgten jeweils für den Ausgleich. Das 3:3 fiel, als Ken Latta schon 1:53 Minuten vor Schluss seinen Keeper vom Eis genommen hatte. Die begeisterten Weidener Fans feierten den Punktgewinn wie einen Sieg - doch es kam noch besser. Schon in der Verlängerung hatten Matt Abercrombie mit einem Alleingang und Martin Heinisch (Pfostentreffer) die Entscheidung auf dem Schläger. Die fiel dann im Penaltyschießen: Während Abercrombie und Heinisch trafen, scheiterten Mike Glemser und Florian Vollmer an Daniel Filimonow, der damit seine starke Leistung krönte.
Am Freitag gegen Selb
Mit dem ersten Heimsieg betrieben die Blue Devils beste Werbung für das Derby am Freitag um 20 Uhr gegen die Selber Wölfe. Am Sonntag treten die Weidener in Rosenheim an.
Blue Devils Weiden - SC Riessersee n.P. 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 0:0,1:0)
Blue Devils Weiden: Filimonow – Herbst, Bäumler, Schusser, Deich-stetter, Willaschek, Schreyer – Heinisch, Abercrombie, Ouellet, Noe, Pronath, Habermann, Siller, Kirchberger, Kroschinski, Lehner, Wolf, Voigt
SC Riessersee: Reich – Heiß, Mittermaier, Quaas, Hummer, Wachter, Federolf – Reichert, Imminger, Glemser, Vollmer, Miguez, Naenfeldt, Heigl, Östling, Müller
Tore: 0:1 (3.) Müller (Hummer, Mittermeier), 1:1 (15.) Habermann (Heinisch, Abercrombie), 1:2 (43.) Miguez (Heigl, Mittermeier), 2:2 (47.) Abercrombie (Noe, Heinisch), 2:3 (52.) Heigl (Quaas, Vollmer), 3:3 (59.) Heinisch (Ouellet, Abercrombie), 4:3 (65./Penalty) Abercrombie
Penaltyschießen: Abercrombie 1:0, Glemser (gehalten), Heinisch 2:0, Vollmer (gehalten)
Schiedsrichter: Ruhnau – Zuschauer: 878 – Strafminuten: Weiden 14 + 10 für Abercrombie, Riessersee 6
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